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Der Stein der Könige 1 - Quell der Finsternis

Der Stein der Könige 1 - Quell der Finsternis

Titel: Der Stein der Könige 1 - Quell der Finsternis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Margaret Weis
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ich.«
    »Sollten wir dann nicht irgendetwas unternehmen?«, fragte Gareth hilflos.
    »Welche Kriegszauber beherrscht Ihr, Magus?«, entgegnete Silwyth spöttisch.
    »Keine«, musste Gareth zugeben. »Ich habe mich bei meinen Studien nicht mit Kriegsmagie befasst.«
    »Dann könnt Ihr kaum etwas anderes tun als schlafen.« Silwyth setzte sich ein wenig bequemer hin und wandte Gareth den Rücken zu.
    Gareth nahm diese Kränkung demütig hin und kehrte in die kleine Festung zurück. Er legte sich hin und starrte ins Dunkel, bis ihn der Schlaf endlich vor seiner Angst rettete.

Das Opfer
    Dagnarus erwachte im frühen Morgenlicht, Valura in seinen Armen, ihr Kopf an seiner Brust. Ihr langes schwarzes Haar fiel über seinen nackten Arm. Sie hatte die Augen geschlossen, atmete tief und gleichmäßig, sicher dank seiner Kraft, getröstet von seiner Wärme. Er wollte sie nur ungern stören, und so lag er noch einige Zeit still neben ihr, ohne sich zu regen, und bewachte ihren Schlaf.
    Draußen sangen die Vögel laut und fröhlich und kennzeichneten die Grenzen ihres Territoriums. Paare stritten sich über den Nestbau. Dagnarus strich Valura sanft das Haar aus dem Gesicht. Sie hatte sich aus Liebe zu ihm ihrem Mann widersetzt. Er war überwältigt von Liebe zu ihr. Normalerweise trieb ihn seine Energie gleich aus dem Bett, sobald er auch nur die Augen geöffnet hatte, denn er langweilte sich leicht. An diesem Tag, der so friedlich und gelassen begann, glaubte er, auch den ganzen Morgen lang bei seiner Geliebten liegen zu können.
    »Euer Hoheit!«, rief Silwyth leise durch das Fenster.
    Dagnarus antwortete nicht, um Valura nicht zu wecken. Er fühlte sich versucht, den Elf zu ignorieren, aber Silwyth würde ihn nicht ohne einen wichtigen Grund stören. Vorsichtig und sanft zog Dagnarus den Arm unter Valuras Kopf hervor. Sie murmelte im Schlaf, ihre Lider flatterten, aber sie erwachte nicht.
    Zärtlich legte er ihr das weiße Gewand unter den Kopf, das sie als Kissen benutzt hatten, und dann küsste er sie. Er kam auf die Beine und ging leise zum offenen Fenster.
    »Was ist los?«, fragte er, nicht sonderlich gut gelaunt.
    »Bleibt drunten, Euer Hoheit«, warnte Silwyth. Er hockte unter dem Fenster und starrte in den Wald. »Bleibt im Schatten.«
    »Was ist los?«, fragte Dagnarus abermals. Er schaute nun in dieselbe Richtung wie der Elf. »Was hast du gesehen?«
    »Nichts«, erwiderte Silwyth.
    »Wieso dann all dieses Schleichen und Ducken?«, fragte Dagnarus gereizt. »Hör doch! Die Vögel singen, sind geschäftig und zufrieden. Nichts hat sie erschreckt.« Er zeigte auf zwei Eichhörnchen, die einander von Ast zu Ast verfolgten. »Die Tiere bewegen sich ungestört.«
    »Das würden sie auch noch tun, Euer Hoheit, wenn sich eine Armee von zehntausend Elfen hier im Wald befände«, erklärte Silwyth leise. »Ihr habt schon öfter gegen Elfen gekämpft; Ihr solltet das wissen, Euer Hoheit. Wir mögen Vögel, die Geschöpfe der Luft sind und uns gerne einen Gefallen tun. Elfensoldaten können sich mit der Lautlosigkeit von Geistern bewegen; sie könnten uns bereits umzingelt haben!«
    Dagnarus ging nach draußen. Er konnte immer noch nicht glauben, dass etwas nicht in Ordnung sein sollte, aber wie Silwyth schon angemerkt hatte, hatte er bereits häufiger gegen Elfen gekämpft und achtete sie als schlaue und heimtückische Feinde. Er hielt sich im Schatten, wie Silwyth ihm geraten hatte.
    »Hast du etwas gesehen? Etwas gehört?«
    »Nein, Euer Hoheit. Aber es liegt ein Geschmack in der Luft. Ein Geruch, der mir nicht gefällt. Es wäre das Beste, wenn wir alle drinnen bleiben … «
    »Dagnarus?« Valuras Stimme, noch verschlafen, erklang aus dem Wachhaus. Sie konnte Dagnarus nicht sehen, der sich zu Silwyth unter das Fenster gehockt hatte, und sie trat hinaus ins Sonnenlicht, um nach ihm Ausschau zu halten.
    Der Pfeil flog so schnell, so lautlos, dass niemand ihn bemerkte, bis er sein Ziel traf und weiches Fleisch seinen Flug hemmte. Valura keuchte und sackte gegen die Tür, starrte verblüfft auf den gefiederten Schaft, der tief in ihrem Oberschenkel steckte. Blut drang aus der Wunde und färbte ihr Seidengewand rot.
    Dagnarus stieß einen heiseren Zornesschrei aus und sprang auf.
    »Nicht, Euer Hoheit!«, rief Silwyth und versuchte, den Prinzen festzuhalten.
    Ein weiterer Pfeil zischte durch die Luft, diesmal auf Dagnarus gerichtet. Er wäre ihm ins Herz gedrungen, wäre er ein gewöhnlicher Sterblicher gewesen. Die Leere

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