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Der Stein der Könige 1 - Quell der Finsternis

Der Stein der Könige 1 - Quell der Finsternis

Titel: Der Stein der Könige 1 - Quell der Finsternis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Margaret Weis
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andere Gareth mit Respekt – selbst Dagnarus tat das.
    »Ein Teil unserer Armee wird die Stadt von Norden her angreifen. Aus dieser Richtung erwarten sie uns, und wir wollen sie nicht enttäuschen. Ihre Verteidigung wird sich dort konzentrieren.«
    »Das liegt daran, dass es die einzige Richtung ist, aus der wir angreifen
können,
Euer Hoheit«, erklärte der elfische General und machte sich nicht die Mühe, seine Verachtung zu verbergen. »Der Rest der Stadt wird von den steilen Klippen und den Wasserfällen geschützt. Die Portale wurden versiegelt, ihre Magie funktioniert nicht mehr. Und daher bin ich strikt dagegen, unsere Kräfte aufzuteilen! Wir werden jeden Mann brauchen, den wir haben, und wahrscheinlich werden wir uns wünschen, doppelt so stark zu sein, um ihre Verteidigung an der Nordmauer zu durchbrechen.«
    »Wir nehmen sie in die Zange«, wiederholte Dagnarus, und eine Drohung schwang in seinem Tonfall mit. Sein Blick war kalt und finster, er blinzelte nicht. »Wir schlagen hier an der Nordmauer zu. Wir lassen sie glauben, dass dies die Hauptstoßrichtung unseres Angriffs ist. Aber der wahre Angriff wird von hier kommen.« Er legte den Finger auf die Linie, die für den gewundenen Verlauf des breiten, rasch fließenden Hammerklauenflusses stand.
    »Ihr habt den Verstand verloren!«, schnaubte der Elf und ließ sich von Dagnarus' hasserfülltem Blick nicht abschrecken. »Habt Ihr vor, uns diese Wasserfälle hinunterzustürzen? Sollen wir die Stadt einnehmen, indem wir uns auf den Felsen zu Tode stürzen? Oder vielleicht wollt Ihr den Fluss leer trinken«, fügte er spöttisch hinzu. Die elfischen Offiziere in seiner Begleitung lachten pflichtschuldigst über die geistreiche Bemerkung ihres Kommandanten.
    »Genau das werde ich tun«, erwiderte Dagnarus ernst und wandte sich an Gareth, der sich daraufhin verbeugte. Die Elfen hörten auf zu lachen.
    »Mit der Magie der Leere will ich nichts zu tun haben«, erklärte ihr Kommandant.
    »Ich werde Euch auch nicht darum bitten«, entgegnete Dagnarus. »Eure Leute werden zusammen mit Shakurs Männern die Nordmauer angreifen und die Aufmerksamkeit des Gegners ablenken.«
    Der Elfengeneral brachte weitere Einwände vor und verließ schließlich das Zelt, ohne sich oder seine Männer zu etwas verpflichtet zu haben. Offiziell kämpften die Elfen für den Schild, nicht für Dagnarus, und sie erinnerten ihn ununterbrochen daran, was dazu führte, dass er sich inzwischen fragte, ob diese Verbündeten die Mühe und all die Zeit wert waren, die Silwyth mit Verhandlungen verbrachte.
    In diesem Fall kehrte Silwyth erst mehrere Stunden nach der Besprechung zu Dagnarus zurück. »General Urul hat dem Plan zugestimmt, Euer Hoheit«, berichtete er. »Er hat nur noch versucht, das Gesicht vor seinen Männern zu wahren. Ich habe ihm ein paar unwichtige Zugeständnisse gemacht, Zugeständnisse, die auch leicht wieder zurückgezogen werden können, wenn Ihr das wünscht. Er stellt sich Eurem Plan nicht mehr entgegen.«
    »Die Leere soll ihn und alle Elfen holen«, murmelte Dagnarus und trank einen Schluck Wein. »Anwesende selbstverständlich ausgenommen.«
    Silwyth verbeugte sich und goss Seiner Hoheit schweigend nach.
    Dagnarus trank dieser Tage viel. Er begann, wenn er aufwachte, und trank weiter bis zu dem letzten Becher spät in der Nacht, der den Schlaf anlocken sollte, der nicht mehr kommen wollte, solange er nüchtern war. Der Wein hatte keine sichtbaren Auswirkungen auf ihn, ganz gleich, wie viel er trank, und er trank genug, um einen gewöhnlichen Menschen in ein frühes Grab zu schicken. Der Wein machte ihn nie heiter, brachte nie ein Blitzen in seine tief liegenden Augen, nie ein Lächeln auf seine Lippen. Er schien nicht einmal den Geschmack zu mögen, aber er trank trotzdem weiter.
    Es war, als gösse man Wein in die Leere, dachte Gareth oft bei sich. Als gösse man ihn in die Leere, zu der Dagnarus geworden war.
    »Sind die Zauberer bereit?«, fragte der Prinz, trank den Becher leer und hob ihn, damit Silwyth nachschenken konnte.
    »Jawohl, Euer Hoheit«, erwiderte Gareth und biss sich auf die Zunge, denn er wusste, dass es sinnlos war, den Prinzen wegen seiner Trinkerei zu ermahnen. Das hatte ihm in der Vergangenheit höchstens wütende Beschimpfungen eingebracht oder die mürrische Weigerung, überhaupt zu sprechen. »Ich muss Euer Hoheit allerdings darüber informieren, dass meines Wissens noch nie zuvor ein solch gewaltiger Zauber gewirkt wurde. Ich habe keine

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