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Der Stein der Könige 1 - Quell der Finsternis

Der Stein der Könige 1 - Quell der Finsternis

Titel: Der Stein der Könige 1 - Quell der Finsternis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Margaret Weis
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feindlichen Streitkräfte – darunter auch die elfische Armee – den Weg einschlägt, den wir erwartet haben, entlang der Vinnengael-Straße auf unsere Nordmauer zu. Die Armee wird von dem Vrykyl angeführt, von dem wir nun glauben, dass es sich um einen ehemaligen Deserteur namens Shakur handelt, der nach seiner Desertion zum Meuchelmörder wurde. Der Kerkermeister hat berichtet, dass Prinz Dagnarus und der Magus Gareth Shakur kurze Zeit vor der Verwandlung des Prinzen aus dem Kerker befreit haben. Der Prinz hat Shakur ein paar Tage in einem Gasthauszimmer eingeschlossen, und das war das letzte Mal, dass man den Mann lebend sah.«
    Helmos erschauerte. Er war sehr bleich geworden. »Armer Kerl«, sagte er leise. »Ich habe alles gelesen, was ich über Vrykyl finden konnte. Welch schreckliche Verbrechen dieser Mann auch begangen haben mag, ein solches Schicksal hat er nicht verdient! Aber Ihr sagtet, es sei etwas Seltsames an diesem Marsch, Hauptmann. Wir haben nach allem, was Ihr bislang berichtet habt, erwartet, dass der Paladin der Leere Vinnengael von Norden her angreift. Tatsächlich ist dies, wie Ihr schon sagtet, die einzige Richtung, aus der er uns überhaupt angreifen könnte. Daher werdet Ihr Eure Kräfte an der Nordmauer konzentrieren.«
    »Ich weiß, dass ich das gesagt habe, Euer Majestät«, meinte Argot und betrachtete die Landkarte stirnrunzelnd. »Aber nun frage ich mich, ob das richtig war. Prinz Dagnarus war der beste, der begabteste Befehlshaber, unter dem ich je gedient habe. Er weiß – er muss wissen –, dass ein Frontalangriff auf die Nordmauer wahrscheinlich zu nichts führen wird. Was eine Belagerung der Stadt angeht, so haben wir genügend Vorräte, um monatelang auszuhalten, selbst den Winter hindurch, wenn wir vorsichtig sind. Wir haben Wasser im Überfluss. Dagnarus und seine Truppen werden den Winter über da draußen ohne weiteren Schutz mehr leiden als wir durch eine lange Belagerung. Er könnte das nicht durchhalten. Was hat er also vor?«
    Hauptmann Argot schaute immer missbilligender drein. Er schien von der Landkarte zu erwarten, dass sie ihm etwas verriet, und war nun zornig, als dies nicht geschah. Er starrte die Karte beinahe so an, als wäre sie ein Gefangener, der ihm wichtige Informationen vorenthielt. »Was hat er nur vor?«, murmelte er leise.
    »Ich denke, Ihr überschätzt ihn, Hauptmann«, erwiderte Helmos. »Ja, Dagnarus war einmal ein fähiger Befehlshaber, aber das war, bevor die Leere alles aus ihm herausgesaugt hat, was gut an ihm war, und seine Seele dunkel und leer zurückließ. Ich habe lange darüber nachgedacht, und es kommt mir so vor, als wollte Dagnarus Vinnengael überhaupt nicht einnehmen. Er will nichts weiter, als uns einer möglichst schweren Bestrafung aussetzen, ganz gleich, welchen Preis seine eigenen Leute dafür zahlen werden.«
    Hauptmann Argot und sein Adjutant wechselten einen Blick – beide hatten unter Dagnarus gedient, beide achteten ihn, wenn sie ihn auch nicht mehr bewunderten.
    »An dem, was Ihr sagt, könnte etwas sein, Euer Majestät«, sagte der Hauptmann, denn er wollte dem König nicht direkt widersprechen. »Und dennoch…«
    »Seid ganz offen, Hauptmann. Ich bin kein Militärexperte. Was solche Dinge angeht, muss ich mich auf Euch verlassen.«
    »Ja, Euer Majestät«, erwiderte der Hauptmann finster. »Unseren Spionen zufolge ist der Paladin der Leere nicht bei seiner Armee. Er ist verschwunden, und mit ihm ein beträchtlicher Teil seiner Leute. Zumindest glauben wir das.«
    »Ihr glaubt es?« Helmos sah ihn an. »Wisst Ihr es denn nicht?«
    »Nicht mit Sicherheit, Euer Majestät. Der Prinz ist sehr schlau. Er hat nicht vor uns verborgen, dass er eine Armee aufstellte, aber es ist ihm gelungen, die genaue Größe dieser Armee geheim zu halten. Soldaten marschierten ununterbrochen im Lager ein und aus. Ihre Uniformen und Banner wechselten ständig. Unsere Spione können gut denselben Mann sechsmal gezählt haben, oder es gibt sechs Männer für jeden, den wir gezählt haben. Der einzige Teil der Armee, über den wir sichere Aussagen treffen können, sind die Elfen. Es heißt auch, dass der Prinz viele Magier um sich gesammelt hat – Magier, die sich der Leere verschrieben haben. Es gab schlechtes Wetter in den Bergen – seltsame, dichte Nebel, die für diese Jahreszeit sehr ungewöhnlich sind. Es könnte gut möglich sein, dass dieses Wetter magischen Ursprungs ist und gewirkt wurde, um die Truppenbewegungen zu

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