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Der Stein der Könige 1 - Quell der Finsternis

Der Stein der Könige 1 - Quell der Finsternis

Titel: Der Stein der Könige 1 - Quell der Finsternis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Margaret Weis
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das Brot, den Käse und den Wein, die auf dem Tisch bereitstanden. Was sie nicht essen konnten, steckten sie sich für später in die Taschen.
    Der Diener kehrte zurück, verkündete: »König Olgaf von Dunkarga« und zog sich wieder zurück.
    Ein kleiner, grauhaariger Mann mit einem verkniffenen Gesicht, winselnder Stimme und einem Mund, der stets verzogen war, als schmeckte er gerade etwas Widerwärtiges, betrat das Zimmer.
    »Ah, das war es also«, brummte Dunner vor sich hin. »Noch mehr Ärger.« Dunner wusste nun, wer das anonyme Kommunique verschickt hatte, oder wer zumindest daran beteiligt gewesen war. Die Hauptstadt von Dunkarga lag mehrere Wochen entfernt. Diese Sitzung war erst am Vortag einberufen worden, und selbst wenn man Olgaf eingeladen hätte, wäre es ihm unmöglich gewesen, rechtzeitig einzutreffen. Er musste gewusst haben, dass eine solche Versammlung stattfinden würde, und dies war am besten möglich, indem er selbst die Ursache lieferte.
    Dunner konnte Olgaf nicht leiden, und er traute ihm nicht. Im Augenblick zum Beispiel kam Olgaf mit einem Lächeln auf den Zwergenbotschafter zugeeilt, das er wohl für liebenswert hielt, dabei wusste Dunner mit Sicherheit, dass Olgaf seinen Soldaten befohlen hatte, jeden Zwerg aus dem Land zu werfen, der es wagte, seinen Bart in Dunkarga zu zeigen. Die Soldaten mussten alle Zwerge zur Grenze eskortieren und sie außerdem verprügeln, damit sie auch ja begriffen, dass sie nicht zurückkehren sollten.
    Dunner erwähnte dies in der Zwergensprache dem Botschafter gegenüber. Es tat ihm Leid, das tun zu müssen, denn es würde nur Öl ins Feuer gießen und die Abneigung und das Misstrauen, die der Botschafter für die Menschen hegte, noch verstärken, und König Tamaros würde keine Ausnahme sein. Aber Dunner konnte schließlich nicht dabeistehen und zulassen, wie Olgaf die Zwerge zum Narren hielt.
    Das Ergebnis war, dass der Botschafter seinen Bart in Olgafs Richtung zupfte – eine schreckliche Beleidigung, hätte der Mensch es nur gewusst – und verkündete, die zwölf Leibwächter müssten bleiben. Olgaf konnte zwar die beleidigende Geste nicht deuten, aber er entnahm dem zornigen Tonfall des Zwergs, dass er nicht willkommen war.
    Der König von Dunkarga bedachte Dunner mit einem mörderischen Blick und wandte sich mit seiner falschen Schmeichelei Lord Mabreton zu, der entzückt feststellte, dass ihn zumindest ein Mensch hier zu schätzen wusste.
    Helmos kehrte zurück. Er erwies König Olgaf die vorgesehenen Ehren, die er einem angeheirateten Verwandten schuldete. Seine Verbeugung litt eindeutig unter Erfrierungserscheinungen.
    »Helmos!« Olgaf war bester Laune. Tatsächlich roch er nach einigem, was angeblich die Laune verbesserte. »Glückwünsche zu deiner Verlobung, Neffe! Ich kenne das Mädel. Eine hübsche Furche zum Pflügen, wie du zweifellos bereits weißt!« Er zwinkerte lüstern.
    Helmos wurde bleich vor Zorn. Diese Bemerkung wäre sogar in einer Kaserne unangemessen gewesen. Der Elfenlord, der genug von der Menschensprache verstand, wenn er es denn wollte, enträtselte, was Olgaf da gesagt hatte, und war entsetzt. Zumindest hatte er ein Gefühl für Anstand. Lord Mabreton trat von Olgaf weg, wie er auch zurückgewichen wäre, um nicht auf eine Giftschlange zu treten. Der Orkkapitän wirkte gelangweilt; er sprach die Menschensprache gut, nahm aber, wie es bei Orks üblich war, alles vollkommen wörtlich. Er ging davon aus, dass tatsächlich von Ackerbau gesprochen wurde, einem Thema, für das er sich nicht die Bohne interessierte. Dunner übersetzte für seinen Botschafter, der nie von einem Pflug oder einer Furche gehört hatte, die Beleidigung nicht begriff und für ein weiteres Beispiel menschlicher Dummheit hielt. Dunner machte sich nicht die Mühe, ihn eines Besseren zu belehren.
    Helmos war ein sanftmütiger Mann, und es brauchte einiges, um ihn zu verärgern, aber diese vulgären Worte über seine Verlobte hatten ihn tief getroffen, wie Olgaf sehr wohl wusste. Der Kronprinz zitterte vor Zorn und von der Anstrengung, die es ihn kostete, sich zu beherrschen. Olgaf öffnete abermals den Mund in der Absicht, den jungen Mann weiter zu provozieren, weil er hoffte, dass es zu einem Streit oder sogar zum Austausch von Schlägen kommen würde, was dann zweifellos zum Abbruch der Sitzung geführt hätte. Aber bevor er mehr Gift verspritzen konnte, kam König Tamaros herein.
    Er betrat den Saal ohne große Ankündigung, aber dennoch mit einer

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