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Der Stein der Könige 2 - Der junge Ritter

Der Stein der Könige 2 - Der junge Ritter

Titel: Der Stein der Könige 2 - Der junge Ritter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Margaret Weis
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gekostet, einschließlich seines bescheidenen Hauses in der Stadt. Er hatte damals sogar sein Pferd verkaufen müssen. All das für einen Traum.
    Kein Wunder, dass man ihn für verrückt hielt.
    Diese Leute wussten allerdings nicht, dass ihm das Haus ohne sie nichts bedeutete. Oder genauer gesagt, es bedeutete zu viel. Sie war überall in diesem Haus. Er konnte nicht einen einzigen Abend im Sessel sitzen, ohne den Blick zu heben und sie ihm gegenüber sitzen zu sehen. Sie goss ihm Wein ein. Sie lachte über seine kleinen Geistreicheleien. Sie zog ihn auf, wenn er sich übermäßig wichtig nahm. Sie sang ihm etwas vor und spielte Harfe.
    Wenn er die Diener fragte, ob ihnen ihre Musik gefiel, starrten sie ihn entsetzt an und flohen.
    Gustav sprach nun das Wort aus, das die Magie aktivierte. Die Magierin hatte ihn angewiesen, ein Wort zu wählen, das er ganz bestimmt nie vergessen würde.
    »Adela«, sagte er leise.
    Der Silberkasten mit dem Stein der Könige verschwand. Der Rucksack wirkte mit einem Mal vollkommen leer. Gustav wurde von plötzlicher Angst befallen. Die Magierin hatte ihn davor gewarnt – zumindest erinnerte er sich vage daran –, dass die Magie jeden Gegenstand so wirkungsvoll verbergen würde, dass selbst er versucht sein würde zu zweifeln.
    »Adela«, sagte er abermals und hatte wieder den Silberkasten mit den juwelenäugigen Tieren vor sich.
    Gustav öffnete den Kasten und schaute hinein, nur um sich noch einmal zu vergewissern. Der Stein der Könige lag darin, die scharfen Kanten glitzerten im Laternenlicht. Gustav erinnerte sich an die Geschichte, wie der Stein der Könige, als der junge Prinz Dagnarus ihn seinem älteren Bruder überreichte, Prinz Helmos in die Hand geschnitten hatte, so dass er blutete. Als das Blut des Märtyrerprinzen auf den Steinboden tropfte, so hieß es, hätten die Steine eine Warnung vor Dagnarus herausgeschrien – eine Warnung, die niemand gehört hatte.
    Gustav schloss den Kasten. Wieder sprach er den Namen seiner Frau aus, und der silberne Kasten verschwand. Er hob den Rucksack prüfend hoch und stellte fest, dass er sich sogar leer anfühlte. Er versuchte, sich an die Erklärung der Magierin zu erinnern, »Falten in die Aura der Erde zu legen« und »Taschen in die Zeit zu nähen«, aber um ehrlich zu sein, hatte er sie langweilig und pedantisch gefunden. Er verstand nichts von Magie. Deshalb hatte er die Frau dafür bezahlt. Er wollte nur wissen, dass es funktionierte. Und so war es offensichtlich.
    Er fragte sich, wo diese Magierin jetzt wohl sein mochte. Wahrscheinlich tot. Die meisten Menschen, die er in diesen Jahren gekannt hatte, waren tot.
    Nachdem er den Stein der Könige sicher verpackt und verborgen hatte, überlegte Gustav, ob er die gesegnete Rüstung eines Paladins wieder ablegen sollte. Die Baumwurzeln waren nun ganz gewöhnliche Baumwurzeln, die Wasser aus der Erde saugten. Die Rattenarmee war verschwunden, und nur einige wenige Nager waren zurückgeblieben und schienen sich schrecklich vor dem Laternenlicht zu fürchten. Draußen vor dem Grabmal wartete die Person, die ihn so geduldig und geheimnisvoll beobachtet hatte, die Person, die gewollt hatte, dass er das Grabmal betrat. Gustav entschied sich dafür, die Rüstung abzulegen. Er wollte den Beobachter nach Möglichkeit dazu verlocken, mit ihm zu sprechen. Ein Klatschen seiner Rüstungshandschuhe, und die magische Rüstung verschwand.
    Gustav packte den Rucksack wieder voll, so dass er schließlich genauso aussah wie der Rucksack eines jeden Reisenden, und legte ein paar Pecwae-Edelsteine dazu, die bei der Leiche gelegen hatten. Er bedauerte, sie mitnehmen zu müssen, aber irgendetwas würde er dem unsichtbaren Beobachter vorzeigen müssen. Dann trank er ein wenig Wasser und dachte darüber nach, was er als Nächstes tun sollte. Der erste Teil seiner Aufgabe war vollendet. Nun musste er sich an den zweiten Teil machen – er musste den Stein der Könige dem Rat der Paladine in Neu-Vinnengael überbringen, einer Stadt, die sich über zweitausend Meilen entfernt befand. Zum ersten Mal seit zweihundert Jahren würden dann alle vier Teile des Steins der Könige wieder verbunden werden können, und dies, so glaubte und hoffte man zutiefst, würde den kriegführenden Nationen Frieden bringen.
    »An diesem Punkt wird die Aufgabe meines Lebens bewältigt sein«, sagte Gustav zu sich selbst. »Und ich kann endlich zu dir kommen, Adela.«
    Er hatte viel früher zu ihr gehen wollen. Von seiner Trauer

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