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Der Stein der Könige 2 - Der junge Ritter

Der Stein der Könige 2 - Der junge Ritter

Titel: Der Stein der Könige 2 - Der junge Ritter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Margaret Weis
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erwiderte Rabe.
    Er bedachte Qu-tok mit einem letzten Blick, dann zwang er sich dazu, ruhig zu werden und sich auf seinen Gegner zu konzentrieren. Rabe würde diesen Kampf schnell zu Ende bringen müssen, denn er konnte es sich nicht leisten, müde zu werden. Nicht bevor der wirkliche Kampf begann.
    Lf'kk begann, Rabe zu umkreisen, der langsam die Position veränderte und dabei aufpassen musste, nicht über die Fußkette zu stolpern. Er hielt die Hände weit auseinander, wartete darauf, dass der Taan sich bewegte, überzeugt, dass dieser junge Mann ihn unterschätzen und übereifrig sein würde.
    Lf'kk sprang auf Rabe zu, die Hände nach dessen Kehle ausgestreckt. Rabe packte die Kette, die zwischen seinen Handgelenken hing, bildete eine Schlinge und schwang sie mit aller Kraft. Der Schlag traf den Taan vor die Brust, brach ihm vermutlich ein paar Rippen und drückte ihm die Luft aus der Lunge.
    Lf'kk taumelte, fiel auf ein Knie nieder und schnappte nach Luft. Rabe schlug mit der Kette nach dem Kopf des Taan, aber der Taan war nicht mehr da. Er hatte Rabes Angriff vorhergesehen und sich zu Boden geworfen. Die Kette pfiff über seinen Kopf hinweg. Der Taan packte Rabe mit starken Händen an der Kette, die seine Fußgelenke band, und riss ihn von den Beinen.
    Rabe fiel auf den Rücken. Lf'kk sprang auf ihn, wollte ihn wieder an der Kehle packen. Rabe riss die Knie hoch und trat Lf'kk vor die Brust, was ihn nach hinten schleuderte und würdelos auf dem Hinterteil landen ließ. Ungeschickt kam Rabe auf die Beine und beobachtete Lf'kk, der wieder aufgesprungen war. Nun war der junge Taan zornig, und seine Augen blitzten. Ein Sklave hatte seinen Stolz verletzt. Lf'kk warf sich auf Rabe und versuchte ihn niederzureißen.
    Rabe wich aus – nicht so schnell, wie er es ohne Kette getan hätte, aber er schaffte es. Er warf die Kette über Lf'kks Kopf und wickelte sie um den Hals des Taan. Lf'kk griff nach den Eisengliedern und versuchte, sich von ihnen zu befreien. Rabe drehte die Kette und würgte den Taan langsam. Lf'kk gurgelte und röchelte. Er riss weiter an der Kette, und die Augen traten ihm fast aus dem Kopf. Die anderen Taan hatten zunächst gejubelt, aber nun schwiegen sie, von einem leisen Zischen abgesehen. Rabe drehte die Kette weiter. Lf'kk sank auf die Knie. Sein Gesicht nahm eine hässliche Blaufärbung an, die Zunge quoll ihm aus dem Mund.
    Rabe drehte die Kette weiter. Der junge Taan sank tiefer und tiefer. Rabe hob den Kopf und hielt nach der Sklavin Ausschau, die ihn so hasserfüllt angesehen hatte. Ihr Gesicht war blau geschlagen, ein Auge beinahe zugeschwollen. Sie war beinahe nackt, ihr Kleid hing ihr in Fetzen am Körper. Ihre Haut war aufgekratzt und zeigte Schwielen von der Peitsche. Sie hatte teilnahmslos zugesehen, aber nun sah sie Rabe in die Augen. Er riss an der Kette. Es gab ein knackendes Geräusch, und Lf'kk wurde schlaff, weil sein Genick gebrochen war.
    Rabe sagte nichts. Die Frau schwieg ebenfalls. Aber sie verstand. In gewisser Weise hatte er sie gerächt. Sie lächelte traurig und richtete sich ein wenig gerader auf.
    Rabe ließ die Kette los und trat zurück. Die Leiche des Taan sackte zu Boden und blieb dort liegen. Er starrte mit leblosen Augen in die Menge. Ein Taan stieß ein gurgelndes Geräusch aus, dann fiel ein anderer ein, und bald gurgelten alle. Sie begannen, auf den Boden zu stampfen. Die Krieger, die Rüstungen trugen, schlugen mit den flachen Händen auf die Harnische. Wenn es Rabe nicht so unglaublich vorgekommen wäre, hätte er gedacht, dass sie ihm zujubelten.
    Die Taan begannen zu schreien, und es war vielleicht gut, dass er sie nicht verstand, denn es hätte seine Entschlossenheit schwächen können.
    Die Taan brüllten: »Starkes Essen! Starkes Essen!« Rabe achtete weder auf den Jubel noch auf die Schreie. Er wandte sich Dag-ruk zu. Er hatte nur noch eine Hoffnung – dass die Taan über ein gewisses Ehrgefühl verfügten, dass die Jagdmeisterin verpflichtet war, ihr Versprechen zu halten und ihn einen Gegner bekämpfen zu lassen, den er selbst wählen durfte.
    »Kutryx Dag-ruk«, sagte er. »Ich habe gesiegt. Nun möchte ich meinen Preis. Ich bin frei, meinen Gegner für den nächsten Kampf zu wählen. Ich wähle ihn.«
    Rabe zeigte auf Qu-tok.
    Dag-ruk konnte ihn nicht verstehen, ebenso wenig wie die anderen Taan, aber es bestand kein Zweifel an dem, was er gesagt hatte. Dur-zor versuchte nicht einmal, seine Worte zu übersetzen. Qu-tok verstand, und es gefiel ihm

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