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Der Stein der Könige 2 - Der junge Ritter

Der Stein der Könige 2 - Der junge Ritter

Titel: Der Stein der Könige 2 - Der junge Ritter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Margaret Weis
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Männer, um Rabe zu holen.
    Die Arbeiter lösten die Kette, die Rabe an den Pfahl fesselte. Sie befreiten ihn auch von dem Eisenkragen, ließen aber die Fesseln an seinen Handgelenken und befestigten eine schwere Kette daran. Sie legten dem Trevinici Fußschellen an, die sie mit einer weiteren Kette verbanden. Dann führten sie ihn vorwärts, und Rabe bewegte sich ungelenk auf den Kreis zu.
    Die anderen Taan lachten und johlten verächtlich – zumindest deutete er die grotesken Geräusche, die sie von sich gaben, so. Er ignorierte sie und starrte nur Qu-tok an, der in einiger Entfernung vom Ring stand, zusammen mit vielen anderen Kriegern und in der Nähe der Jagdmeisterin. Die jungen Krieger, die keine Rüstung trugen, mühten sich um seine Aufmerksamkeit, riefen, schubsten einander. Qu-tok grinste, sah sie sich nacheinander an und wählte schließlich einen aus. Der junge Krieger johlte, während sich seine Kameraden mürrisch und schmollend zurückzogen.
    Die Arbeiter stießen Rabe in den Kreis. Er sah sich nach Dag-ruk um, hob die gefesselten Hände, rasselte mit den Ketten und bat auf diese Weise darum, dass man sie entfernte. Die Jagdmeisterin grinste und schüttelte den Kopf. Die anderen Taan fanden das erheiternd und lachten lauter. Ein paar Kinder warfen Dreckklumpen nach ihm.
    Rabe sah Dur-zor flehentlich an, aber sie schüttelte nur den Kopf und zuckte die Achseln. Dagegen konnte man nichts tun. Es war seine Idee gewesen. Er musste sich ihren Regeln beugen.
    Grimmig stellte sich Rabe auf und wartete auf seinen Gegner. Die Kette war zweifellos eine Last, aber man konnte sie auch als Waffe benutzen. Er fragte sich, ob die Taan so dumm waren, dass sie nicht daran gedacht hatten. Ein weiterer Blick zu Qu-tok sagte Rabe, dass die Taan viele Fehler haben mochten, aber Dummheit nicht dazu gehörte. Qu-tok öffnete den Mund zu einem Grinsen. Dag-ruk nickte, den Blick auf Rabe gerichtet. Mehrere andere Krieger sagten etwas, schlossen vielleicht Wetten ab, denn Qu-tok nickte zustimmend. Der junge Taan trat in den Ring. Er war hoch gewachsen und sehr schlank, ganz Muskeln, Knochen und Sehnen. Er hatte ein paar Narben, aber nicht annähernd so viele wie die älteren Krieger. Er trug keine Rüstung und hatte nur ein paar Steine unter der Haut. Der junge Taan grinste selbstzufrieden, denn er nahm offenbar an, einen leichten Kampf vor sich zu haben. Die Jagdmeisterin hob die Stimme wie bei den anderen Wettbewerben und verkündete die Regeln.
    Rabe schüttelte den Kopf um anzuzeigen, dass er nichts verstand. Die Jagdmeisterin sagte etwas zu Qu-tok, der Durzor in der Menge fand und sie mit einer Geste nach vorn befahl.
    Dur-zor stellte sich neben Rabe und übersetzte.
    »Die Kutryx hat die Regeln festgelegt. Lf'kk darf dich nicht töten, denn du gehörst Qu-tok. Wenn Lf'kk dich aus Versehen tötet, muss er Qu-tok deinen Wert ersetzen, indem er ihm selbst einen Sonnenzyklus lang als Sklave dient. Lf'kk hat zugestimmt. Als Sklave – als Derrhuth – bist du nicht an solche Einschränkungen gebunden. Du darfst Lf'kk töten, wenn du willst.«
    Ein paar Halbtaan, die die Gemeinsame Sprache verstanden, lachten laut bei dieser absurden Vorstellung.
    »Lf'kk darf die Magie seiner Steine im Kampf nicht einsetzen«, fuhr Dur-zor fort. »Das ist bei allen Kdah-klks Brauch.«
    Rabe hatte keine Ahnung, was das bedeutete, aber es schien zu seinem Vorteil zu sein, also schwieg er.
    Der junge Taan hob die Hände und sagte etwas. Die Menge grinste, und es gab einiges Ellbogenstoßen und Schubsen.
    »Lf'kk sagt, er wird mit bloßen Händen gegen dich kämpfen«, erklärte Dur-zor. »Er wird seine Waffen nicht verderben, indem er sie mit dem Blut eines Sklaven besudelt.«
    »Was bekomme ich, wenn ich gewinne?«
    »Dein Leben«, sagte Dur-zor und sah ihn erstaunt an.
    »Das genügt nicht. Ich will etwas anderes. Sag Dag-ruk, wenn ich gewinne, will ich einen weiteren Kampf.«
    Dur-zor übersetzte die Worte, und Dag-ruk sah Rabe misstrauisch an.
    »Sag ihr«, fuhr Rabe fort, »wenn ich gewinne, will ich einen weiteren Kampf gegen einen Gegner, den ich selbst wähle. Sag ihr das.«
    Die Jagdmeisterin dachte nach. Qu-tok redete auf sie ein, aber sie ignorierte ihn und starrte weiterhin Rabe an. Endlich antwortete sie.
    »Nun?«, fragte Rabe ungeduldig.
    »Die Kutryx sagt, sie findet dich witzig, und sie stimmt zu. Wenn du Lf'kk besiegst, darfst du gegen einen Krieger kämpfen, den du selbst auswählen kannst.«
    »Mehr will ich auch nicht«,

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