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Der Stein der Könige 2 - Der junge Ritter

Der Stein der Könige 2 - Der junge Ritter

Titel: Der Stein der Könige 2 - Der junge Ritter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Margaret Weis
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sie nach Norden kamen, desto mehr Booten begegneten sie. Jessan sah sich dazu gezwungen, sich dicht am Ufer zu halten, um nicht von den riesigen Schiffen aller Nationen über den Haufen gefahren zu werden, die auf dem Meer von Redesh segelten. Begeistert vom Anblick der bunten Segel und Hunderten von Rudern, die sich wunderbar gleichmäßig durchs Wasser zogen, genoss Bashae die Reise, und das half nicht gerade dabei, die Spannung im Boot zu lösen, denn sowohl die Großmutter als auch Jessan waren offenbar der Ansicht, Bashae hätte kein Recht darauf, sich zu freuen, wenn sie es nicht konnten, und nahmen es ihm zutiefst übel.
    Die Stimmung wurde etwas besser, als sie sich der Hafenstadt Mynamin näherten. Sie begegneten einer Gruppe von Trevinici-Söldnern, die sich auf dem Rückweg zur Armee von Nimorea befanden, und zogen zusammen mit ihnen weiter. Die Trevinici wollten wissen, wieso Jessan zwei Pecwae herumschipperte. Jessan erzählte ihnen die Geschichte des Ritters, und sie erfreuten sich daran, wie sie jede Geschichte über einen Krieger genossen hätten, der gut gekämpft hatte und gut gestorben war. Sie brachten der Großmutter hohen Respekt entgegen, gaben ihr einen Ehrenplatz und bedienten sie persönlich. Das versetzte die Großmutter in gute Stimmung, und sie begann tatsächlich wieder mit Jessan und Bashae zu sprechen. Auch Jessan schien erleichtert. Bashae hatte in den letzten Tagen wieder mehr Fische gefangen, und Jessan hatte das Blutmesser nicht mehr benutzen müssen. Seine Träume hatten ein wenig nachgelassen. Die Feueraugen starrten ihn nicht mehr direkt an, und er konnte zwar noch die Hufschläge hören, aber sie waren jetzt weiter entfernt.
    Außerdem erfuhr er von den Trevinici viel über die Stadt Mynamin, die Hauptstadt von Nimorea.
    »Für eine Stadt ist Mynamin gar nicht übel anzusehen«, erklärte Augen-wie-Tau, »denn es gibt viele Elfen, die ihre Häuser und Läden in Mynamin haben, und von Elfen kann man immer erwarten, dass sie sich gegenüber der Natur respektvoll verhalten und nicht einfach irgendetwas niederbrennen oder Mauern darum bauen.«
    Die anderen Trevinici nickten zustimmend.
    »Dennoch«, fuhr sie fort, »Mynamin ist eine Stadt, und es gibt viele Häuser, die aus Stein und Holz bestehen, und es gibt viele Straßen und eine Unmenge Leute. Die Nimoreaner haben eine besondere Angewohnheit, die sie mit aus Nimra ins Exil gebracht haben. Sie bauen ihre Tempel für die Götter unterirdisch wie die Ameisen.«
    Jessan war verblüfft. »Wie ist es möglich, dass Götter, die im gewaltigen Himmel leben, sich von einem Gebäude geehrt fühlen, das nichts weiter ist als ein Ameisenhügel?«
    »Sie bauen aus Verteidigungsgründen so. Anders als die Tempel in anderen Städten stehen die nimoreanischen Tempel Außenseitern nicht offen, es sei denn, man erhält eine besondere Erlaubnis von den Priestern, sie zu betreten. Und alle, die diese Gesetze brechen, müssen sterben.«
    »Und so sollte es auch sein«, erklärte Scharfes Schwert. »Mögen ihre Seelen von der Leere verdammt werden!« Er hatte sehr entschlossen gesprochen, und die anderen stimmten ihm zu. Die Trevinici akzeptieren alle Götter, nicht nur ihre eigenen.
    »Es gibt dennoch welche, die es versuchen«, fuhr Augenwie-Tau fort. »Denn es heißt, in nimoreanischen Tempeln gibt es viele Edelsteine und goldene Statuen und Silbertams. Einige sind offenbar der Ansicht, dass so etwas ihre Seelen wert ist.«
    Jessan fand den Verlauf des Gesprächs unangenehm. Dieses Gerede von Seelen, die der Leere verkauft wurden, ließ ihn an die Augen denken, die ihn in der Nacht beobachteten. Er wechselte das Thema und erklärte, er müsse jemanden in der Drachenbauerstraße finden.
    »Was machen sie in dieser Straße?«, warf Bashae neugierig ein. »Ich kenne die tödliche Drachenspinne. Ich habe einmal eine gesehen, die in der Luft schwebte und darauf wartete, sich auf jemand fallen zu lassen. Spinnen die Nimoreaner in dieser Straße Drachenspinnweben? Züchten sie dort Spinnen?«
    Falls die Trevinici lächelten, dann ließen sie es den jungen Pecwae nicht sehen.
    »Nein, das hat nichts mit Spinnen zu tun«, erklärte Scharfes Schwert. »Die Drachenspinne hat im Gegenteil ihren Namen von den Drachen, welche die Nimoreaner in der Straße der Drachenbauer herstellen. Diese Drachen haben ein Gestell aus Holz, das mit Reispapier bezogen ist. Wenn man einen solchen Drachen im Wind loslässt, trägt der Wind ihn zum Himmel empor. Ein Seil, das an

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