Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Der Stein der Könige 2 - Der junge Ritter

Der Stein der Könige 2 - Der junge Ritter

Titel: Der Stein der Könige 2 - Der junge Ritter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Margaret Weis
Vom Netzwerk:
dem Drachen befestigt ist, ermöglicht es einer Person am Boden, ihn zu beherrschen.
    Es gibt kleine und sehr bunte Drachen in der Gestalt von Vögeln oder Schmetterlingen. Solche Drachen sind normalerweise Kinderspielzeuge. Es gibt auch sogenannte Kampfdrachen. Sie haben eine Messerklinge am Ende. Die Elfen schicken die Drachen zu einem Kampf in die Luft, und jeder Elf versucht dabei, die Drachenschnur des anderen durchzuschneiden. Aber es gibt auch Drachen, die einem wichtigeren Zweck dienen. Einige sind so groß wie ein Haus und stark genug, um Menschen in die Luft zu tragen. Die Elfen benutzen sie häufig, um ihre Feinde auszuspionieren, denn ein solcher Drachen kann hoch über feindlichen Stellungen schweben und bleibt trotzdem weit außerhalb der Reichweite von Pfeilen.«
    Jessan lauschte höflich, denn diese Trevinici waren älter als er und erfahrene Krieger. Aber er nahm an, dass sie ihn nur verspotteten, denn er konnte solche Geschichten beim besten Willen nicht glauben. Beinahe wäre er zornig geworden, aber bald schon hob sich seine Stimmung, denn die Trevinici begannen als Nächstes, Geschichten von ihren Kämpfen zu erzählen, und die konnte er glauben. Er lauschte begierig, und als es Zeit war, schlafen zu gehen, war er im Stande, über die Vorstellung von fliegenden Elfen zu lächeln.
    Die Trevinici zogen sich abends früh zurück, weil sie im Morgengrauen aufbrechen wollten. An diesem Abend verzichtete die Großmutter auf ihr Ritual mit den siebenundzwanzig Türkisen rund ums Lager. Da die Trevinici ihr solch hohe Ehren erwiesen hatten, fühlte sie sich verpflichtet, das Kompliment zurückzugeben.
    »Ich bin überzeugt«, sagte sie mit einer Verbeugung, die alle Perlen an ihrem Rock klicken und alle Glöckchen klingeln ließ, »dass uns unter dem Schutz solch tapferer und berühmter Krieger in dieser Nacht keine Gefahr droht.«
    Jessan war zutiefst dankbar dafür, denn obwohl er wusste, dass sich die Trevinici respektvoll gaben, fürchtete er, dass sie innerlich über das Ritual der Großmutter lachen würden. Sein Schlafmangel und das anstrengende Paddeln bewirkten, dass er sofort einschlief, nachdem er sich auf die Decke gelegt hatte. Er erwachte jedoch kurz darauf wieder, weil er das Gefühl hatte, dass jemand in seiner Nähe war. Erstaunt stellte er fest, dass es sich um die Großmutter handelte. Er stellte sich weiter schlafend, weil er nicht mit ihr reden wollte. Er wünschte sich, sie würde wieder weggehen und ihn in Ruhe lassen, wusste aber, dass das nicht geschehen würde. Die Großmutter weckte ihn nicht und sagte nichts. Sie blieb nur in seiner Nähe, und er konnte nicht herausfinden, was sie tat. Endlich wurde er wieder müde und schlief ein. Er erwachte im Morgengrauen. Als er sich hinsetzte, stellte er verblüfft fest, dass die Großmutter heimlich sieben Türkissteine um ihn herum gelegt hatte.
    Sie betraten die Stadt früh am nächsten Morgen, denn Jessan wollte diesen Arim in der Straße der Drachenbauer finden und sich dann sofort auf den Weg ins Elfenland machen. Er nahm an, dass sie Arim gegen Mittag antreffen würden, und dann könnten sie noch vor Einbruch der Dunkelheit nach Tromek aufbrechen. Sie kamen mit den Leuten durchs Stadttor, die Waren zum Markt brachten, mitten im größten Gedränge. Und das war wahrscheinlich gut so, denn die Torwachen hatten so viel zu tun, dass sie keine weiteren Fragen stellten, obwohl sie die Pecwae, die selten so weit reisten, erstaunt anstarrten.
    »Pass auf deine kleinen Freunde auf«, sagte einer der Soldaten zu Jessan. »Es ist gegen das Gesetz, Pecwae-Sklaven zu kaufen, aber einige haben nichts dagegen, Gesetze zu brechen, wenn nur genug dabei herausspringt.«
    »Pecwae-Sklaven«, wiederholte Jessan verblüfft. »Was sollte man mit einem Pecwae-Sklaven anfangen? Es wurde noch kein Pecwae geboren, der anständig gearbeitet hätte.«
    Der Wächter lachte. Er war ein Soldat im Ruhestand, hatte schon mit Trevinici zusammen gedient und bewunderte ihre offene und ehrliche Art. »Die reichen Frauen von Neu-Vinnengael halten sie sich als Schoßtiere«, meinte er. »Sie werden teuer dafür zahlen, also solltest du, wie ich schon sagte, die beiden im Auge behalten, besonders den Jungen da.«
    Bashae hatte sich Mynamin ähnlich wie Wildenstadt vorgestellt, vielleicht mit ein paar zusätzlichen Häusern und Straßen. Der Pecwae war vollkommen unvorbereitet auf das Ausmaß und die Vornehmheit der nimoreanischen Stadt. Seit sie durch das Stadttor

Weitere Kostenlose Bücher