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Der Stein der Könige 2 - Der junge Ritter

Der Stein der Könige 2 - Der junge Ritter

Titel: Der Stein der Könige 2 - Der junge Ritter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Margaret Weis
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gepflastert gewesen, denn die Menschen benutzten Erdmagie, um ihre Straßen zu bauen und sie zu erhalten. Die Elfen, die sich der Magie der Luft bedienen, mögen keine gepflasterten Straßen; sie halten sie für eine Beleidigung der Natur. Ihre Straßen sind aus festgestampfter Erde, und zu beiden Seiten befinden sich Bäume, Hecken und Rosenbüsche. Die Bäume und Hecken bieten nicht nur einen schönen Anblick, sondern auch einen strategischen Vorteil, weil jede feindliche Armee, die diese Straßen benutzt, leichter in den Hinterhalt von Verteidigern geraten kann, die sich im Gebüsch verbergen.
    Vor sich sahen sie unzählige Häuser mit roten Schindeldächern, die in der Morgensonne leuchteten. Fahnen flatterten. Damra befahl ihnen, Rast zu machen.
    »Die Burg, die ihr vor euch seht, ist die Festung des Göttlichen. Ich werde mich dorthin begeben, um Reittiere für unseren Weg zum Portal zu besorgen. Ich überlasse euch der Obhut von Arim. Er wird euch erzählen, was geschehen ist und wie unsere Pläne aussehen. Ich werde nicht lange weg sein. Versteckt euch, bis ihr mein Signal hört.«
    Bei diesen letzten Worten sah sie wieder Arim an. Er nickte, und Damra machte sich mit einem Lächeln, das tröstlich gemeint war, auf den Weg.
    Die Gruppe verließ die Straße und folgte Arim zu einem kleinen Hain. Dort ließen sie sich nieder. Die Großmutter steckte ihren Stock in den weichen Boden und warf Arim dann einen scharfen Blick zu.
    »Was ist mit dem Paladin passiert?«, fragte sie. »Etwas ist schief gegangen, nicht wahr? Deshalb hat sie uns gleich in der Nacht abgeholt.«
    »Ich fürchte ja«, sagte Arim und gab einen kurzen Bericht über das, was Damra ihm erzählt hatte.
    »Also haben wir jetzt jeder einen Teil des Steins der Könige«, sagte Bashae, als Arim fertig war. Die Stimme des Pecwae war von Ehrfurcht und Stolz erfüllt. »Ein Paladin und ich.«
    »Ich sollte euch verlassen«; erklärte Jessan entschlossen. »Ich bringe euch alle in Gefahr.«
    »Damra hat bereits darüber nachgedacht, Jessan«, sagte Arim und hob die Hand, um den jungen Mann aufzuhalten, der wirkte, als wolle er jeden Augenblick davonlaufen. »Sie hat daran gedacht, Euch zurückzulassen. Ich sage Euch das, damit Ihr nicht glaubt, dass wir ein unbedachtes Opfer bringen, indem wir Euch mitnehmen. Werdet Ihr Euch bitte anhören, was sie zu sagen hat?«
    Jessan schien unentschlossen, aber dann setzte er sich wieder. »Ich werde zuhören. Aber ich bin nicht überzeugt. Jedes Mal, wenn ich die Augen schließe, sehe ich diese roten Augen, die nach mir suchen. Es wird nicht lange dauern, bis sie mich gefunden haben.«
    »Wenn wir Euch allein und ohne Schutz zurückließen – «
    Bei diesen Worten zuckte Jessan zusammen, aber er schwieg weiter.
    » – würden Euch die Vrykyl mit absoluter Sicherheit finden. Im Augenblick wissen sie nur, dass Ihr das Knochenmesser habt. Sie wissen nichts von uns anderen, wer wir sind, was wir dabeihaben. Wenn ein Vrykyl Euch erwischt, würde er Euch dazu zwingen können, ihm alles zu sagen, was Ihr wisst.
    Ich will Euch nicht beleidigen, wenn ich das sage, Jessan«, fügte Arim hinzu, der sah, wie Jessan vor Zorn rot anlief. »Ich weiß, dass Ihr mutig seid. Nur ein mutiger Mann würde anbieten, sich diesen Ungeheuern allein zu stellen. Aber Ihr würdet Euch nicht helfen können. Ein Vrykyl würde Euch mit dem Blutmesser töten und dann Euren Körper, Euer Wissen und Eure Erinnerungen übernehmen. Er würde Euren Körper benutzen, um uns in Eurer Gestalt zu finden. Und so könnte er uns überraschen. Daher ist Damra der Ansicht, dass wir gemeinsam sicherer sind als getrennt. Denkt Ihr, das klingt vernünftig?«
    »Ja, wahrscheinlich«, sagte Jessan. Er war gleichzeitig erleichtert und enttäuscht.
    Der Gedanke, Bashae und die Großmutter in der Obhut anderer zurückzulassen und frei und unabhängig weiterzuziehen, kam ihm im Tageslicht immer sehr verlockend vor. Er war ein Krieger, der einem Volk von Kriegern entstammte, und er war nicht dumm genug zu glauben, dass er tatsächlich gegen einen Vrykyl ankommen könnte. Aber er hielt genug von seinen Fähigkeiten, sich durchzuschlagen, um anzunehmen, dass er dem Vrykyl aus dem Weg gehen könnte, zumindest bis er eine Möglichkeit gefunden hatte, das Messer zu vernichten.
    Derart waren seine Tageslichtgedanken. Wenn er allerdings bei Nacht sah, wie diese roten Augen aus der Finsternis seiner Träume auf ihn niederstarrten, war er froh, seine Freunde bei sich zu

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