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Der Stein der Könige 2 - Der junge Ritter

Der Stein der Könige 2 - Der junge Ritter

Titel: Der Stein der Könige 2 - Der junge Ritter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Margaret Weis
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haben. Er war sogar dankbar für die siebenundzwanzig Türkissteine.
    Jessan legte sich auf den Boden, starrte hinauf in die Baumwipfel und träumte von daheim. Die Großmutter döste. Arim hielt Wache, ebenso wie der Stock. Bashae hielt den Rucksack fest an sich gedrückt und dachte an die schwere Verantwortung, die auf ihm lastete. Er wünschte sich, dass Lord Gustav ihm die Wahrheit gesagt hätte, und war traurig, dass der Ritter ihm nicht genügend vertraut hatte, um ihm zu verraten, was er da wirklich bei sich trug.
    Dann allerdings fragte er sich, ob er denn selbst einem Fremden in einer so wichtigen Angelegenheit vollkommen vertraut hätte. Er hatte nicht einmal Arim genug vertraut, um ihm alles zu sagen.
    »Ich verstehe Euch, Herr Ritter«, sagte Bashae leise zur Seele des toten Mannes. »Es tut mir Leid, dass ich gezweifelt habe.«
    Dann fragte er sich, ob er wirklich so froh war, die Wahrheit zu wissen oder nicht. Er kam zu dem Schluss, dass er froh war, dass Damra ehrlich zu ihm gewesen war. Er konnte nun bessere Entscheidungen treffen. Er schaute zurück zu dem Bashae, der nach Wildenstadt gereist war und der sich mit solch leichtem Herzen auf die Reise gemacht hatte, und dieser Bashae war ein Fremder. Das warf eine andere Frage auf.
    Er rutschte hinüber zur Großmutter und fasste sie an der Schulter.
    »Großmutter«, flüsterte er.
    »Geh weg«, sagte sie ohne die Augen zu öffnen. »Ich schlafe.«
    »Großmutter«, flüsterte Bashae, »es ist wichtig.«
    Die Großmutter seufzte, stützte sich auf den Ellbogen und sah ihn wütend an. »Was willst du?«
    »Ich habe mich nur gefragt… wusstest du, was der Ritter mir gegeben hatte? Wolltest du deshalb mit uns kommen? Weil du glaubtest, dass Jessan und ich nicht weise genug waren, dass man uns ein solches Gut anvertrauen konnte? Ich wäre dir deshalb wirklich nicht böse«, versicherte er ihr.
    Die Großmutter legte sich flach auf den Rücken, aber sie schloss die Augen nicht. Sie faltete die Hände über der Brust und sagte: »Ich wollte nicht dort begraben werden.«
    »Wie bitte?«, fragte Bashae verblüfft. Das war nicht die Antwort, die er erwartet hätte. »Was hast du gesagt?«
    »Bist du plötzlich taub geworden? Ich habe gesagt, ich wollte dort nicht begraben werden«, wiederholte die Großmutter gereizt.
    Sie schaute hinauf in den blauen Himmel, drehte die Daumen und bewegte ihre Füße hin und her, so dass die Zehen zusammenstießen. Die rhythmische Bewegung ließ die Glöckchen an ihrem Rock klingeln.
    »Ich habe Jahr um Jahr um Jahr in diesem Dorf gelebt. Ich kannte jeden Baum und jeden Stein, und sie kannten mich.« Sie klang nicht gerade so, als ob das ein überwältigendes Vergnügen gewesen war. Sie setzte sich wieder hin. »Glaubst du, ich wollte auch noch tot dort liegen bleiben und diese Dinge in alle Ewigkeit anstarren? Hin und wieder braucht man Veränderungen«, erklärte sie, als hätte man sie angeklagt. »Hin und wieder muss man mal etwas Anderes sehen.«
    Sie blickte Bashae streng an. »Sollte ich also umkippen, begrabt mich einfach dort, wo ich hingefallen bin. Schleppt mich auf keinen Fall zurück nach Hause.«
    »Ja, Großmutter«, sagte Bashae und hätte beinahe gelächelt, aber dann überlegte er es sich anders.
    »Gut«, sagte sie und lehnte sich zurück, drehte weiter Däumchen und lächelte zum Himmel hinauf.
    Als der Tag begann, tauchten Reisende auf der Straße auf. Arim warnte seine Begleiter, sich ruhig zu verhalten, sich nicht hektisch zu bewegen und keine Aufmerksamkeit auf sich zu lenken. Sie blieben im Schatten der Bäume stehen und sahen zu, wie Soldaten die Straße entlangmarschierten, Kaufleute zum Markt reisten und eine wohlhabende adlige Dame in einer Sänfte vorbeigetragen wurde, gefolgt von ihren Dienern. Alles wirkte vollkommen normal und alltäglich. Arim sah nichts, was auf größere Unruhe innerhalb der Politik des Elfenlandes hingewiesen hätte.
    Aber es würde nur eine Frage der Zeit sein, bis sich verbreitet hatte, was geschehen war. Er schaute zur Sonne auf, die stetig höher in den Himmel aufstieg, und er begann, sich Sorgen zu machen. Damra war nun schon seit vier Stunden weg.
    Arim schmiedete einen Notfallplan. Wenn sie nicht bis zum Mittag hier sein würde, würden sie weiterziehen müssen, um den Stein der Könige nach Neu-Vinnengael zu bringen. Er dachte gerade über den Weg nach, den sie einschlagen sollten, als Jessan seinen Arm berührte.
    »Sie sucht nach uns.«
    Über das Gebüsch hinweg

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