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Der Stein der Könige 2 - Der junge Ritter

Der Stein der Könige 2 - Der junge Ritter

Titel: Der Stein der Könige 2 - Der junge Ritter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Margaret Weis
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Paladin war; er hatte es an ihrem Waffenrock gesehen und war dennoch nicht allzu beeindruckt gewesen. Er führte sie in ein Wartezimmer im Torhaus. Das Zimmer hatte keine Fenster, und es standen nur ein paar Bänke darin. Die Tür führte in einen Flur.
    »Wohin führt dieser Flur?«, wollte Jessan wissen. Es gelang ihm nicht, stillzusitzen.
    »Jessan ist nicht gern eingeschlossen«, erklärte Bashae und gähnte.
    »Das ist mir bereits aufgefallen«, sagte Damra, die zusah, wie der junge Mann wie eine hungrige Katze hin und her streifte. Sie war selbst nervös und hätte es dem Trevinici vielleicht nachgetan, wollte aber zumindest äußerlich die Ruhe wahren. Der Flur führte zu einer Treppe zum Büro des Kommandanten, dem Speisesaal und verschiedenen anderen Räumen.
    »Ich bekomme hier keine Luft«, beschwerte sich Jessan und eilte auf die Tür zu. »Ich werde draußen warten.«
    »Nicht allein«, sagte Damra leise. »Bitte bleibt hier bei uns.«
    Jessan wandte sich ihr mit finsterer, rebellischer Miene zu, und einen Augenblick lang glaubte sie, er würde sich weigern. Sie hatte darauf geachtet, ihn zu bitten, denn sie wusste, dass ein offener Befehl ihn nur trotzig machen würde. Schließlich ließ er sich mit einem unzufriedenen Blick auf der Bank nieder. Im nächsten Augenblick sprang er auf, um hin und her zu gehen.
    Arim beugte sich zu Damra und sagte leise: »Dieser Kommandant Lyall ist ein Mann des Schilds. Was, wenn man ihn vor uns gewarnt hat?«
    »Niemand wusste, dass wir zum Portal gehen wollten, nicht einmal Silwyth«, gab Damra zu bedenken.
    »Nein, aber es wäre auch nicht schwer zu erraten, welchen Weg wir nehmen.«
    »Ja, das haben sie vielleicht getan.«
    Arim schüttelte den Kopf und lehnte sich an die Wand.
    »Kommandant Lyall wird jetzt mit Damra von Gwyenoc sprechen«, verkündete der Soldat.
    Damra folgte dem Mann nach oben.
    Kommandant Lyall erhob sich hinter seinem Schreibtisch, um sie zu begrüßen. Die beiden verbeugten sich und tauschten die angemessenen Freundlichkeiten aus, die Elfen voneinander erwarten, ganz gleich, wie verzweifelt die Situation ist. Damra bemerkte sofort, dass Lyall beunruhigt war.
    »Ich bin auf dem Weg nach Neu-Vinnengael, um mich mit den Magiern des Tempels zu treffen«, begann Damra. »Ich habe die interessante Entdeckung gemacht, dass die alten Legenden der Wahrheit entsprechen: Pecwae können tatsächlich mit Tieren sprechen. Meine Begleiter und ich wollen diese beiden Pecwae zu den Magiern bringen in der Hoffnung, dass wir sie studieren und herausfinden können, ob sie eine Art von Magie verwenden oder ob es ihnen angeboren ist, dass – «
    »Ihr stammt aus dem Haus Gwyenoc«, sagte Lyall abrupt mit einem scharfen Blick auf die Tätowierung um ihre Augen. »Es ist bekannt, dass Ihr dem Göttlichen loyal seid.«
    »Wie alle Elfen«, entgegnete Damra glatt.
    Damit war die Sache wohl erledigt. Er würde ihnen den Zugang verweigern. Aber zu Damras Erstaunen nahm Kommandant Lyall fünf Passierscheine, versah jeden mit seinem Siegel und reichte sie ihr. »Betretet das Portal rasch und haltet Euch auch auf der anderen Seite nicht länger auf«, sagte er.
    Damra setzte dazu an, ihm zu danken, aber der Kommandant wandte ihr nur den Rücken zu und ging zum Fenster. Man hatte sie auf unhöflichste Weise entlassen. Aber sie würde sich nicht daran stören.
    Als sie ging, hörte sie den Kommandanten noch sagen: »Alles, was ich bin, verdanke ich dem Schild.« Er klang sehr traurig dabei.
    Damra wusste nicht, was sie erwidern sollte. Schließlich kam sie zu dem Schluss, dass er keine Antwort erwartete. Er hatte mit sich selbst gesprochen. Sie verschwendete keine Zeit mehr, griff nach den Passierscheinen und eilte nach unten, immer noch verwirrt über diese rätselhafte Bemerkung.
    »Man hat uns gestattet, das Portal zu betreten«, erklärte Damra ihren Begleitern. »Nehmt eure Sachen und bleibt dicht zusammen, folgt mir und überlasst entweder Arim oder mir das Reden.«
    Jessan und Bashae nickten beide. Sie hatten nicht viel an Habe zusammenzusuchen. Jessan trug das Schwert, das Arim ihm gegeben hatte, und er trug es stolz, denn es war das erste Schwert, das er je besessen hatte. Bashae umklammerte den Rucksack. Er hielt ihn sogar noch fest, wenn er schlief. Damras Anmerkung war mehr für die Großmutter bestimmt gewesen, die in einer sonnigen Ecke eingeschlafen war.
    »Damra«, sagte Arim leise zu ihr, »ich habe die Soldaten belauscht. Letzte Nacht hat ihr Kommandant den

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