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Der Stein der Könige 2 - Der junge Ritter

Der Stein der Könige 2 - Der junge Ritter

Titel: Der Stein der Könige 2 - Der junge Ritter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Margaret Weis
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Befehl erhalten, den größten Teil seiner Leute wegzuschicken. Neunhundert Soldaten sind an diesem Morgen nach Glymrae zurückmarschiert.«
    »Das ist also die Erklärung«, erwiderte Damra leise, denn sie musste wieder an die Bemerkung des Kommandanten denken. Sie warf einen Blick nach oben und fragte sich, ob er immer noch am Fenster stand und nach seinem Tod Ausschau hielt. Er war das Kind, das den hungrigen Wölfen übergeben wurde, und er wusste es. »Er hat gesagt, wir sollten uns beeilen.«
    Damra zeigte den Wachen ihre Passierscheine. Einer der Männer wies ihnen den Weg, den sie nehmen sollten. Damra führte sie durch den äußeren Ring, der aus zwei hohen Steinmauern und einem grasbewachsenen Graben bestand. Acht Steintürme, jeweils drei Stockwerke hoch, standen in dem Graben zwischen den beiden Steinmauerringen. In jedem Stockwerk gab es Fensterschlitze. Hin und wieder entdeckte Jessan einen Lichtblitz, der von der Stahlspitze eines Pfeils stammte, oder er sah den Schatten eines Elfenkriegers hinter einem dieser schmalen Fenster. Oben auf den Kronen der Türme waren die Wachen deutlich zu erkennen. Einige beobachteten die Umgebung, andere hielten ein Auge auf das, was innerhalb des Kreises geschah. Es waren allerdings nur wenige Wachen. Unangenehm wenige.
    Damra drängte alle, sich zu beeilen. Nachdem sie den äußeren Ring hinter sich gebracht hatten, kamen sie in einen weiten, gepflasterten Hof und schließlich zu einem Garten, dem inneren Verteidigungsring, der Provinz der Wyred. Damra fragte sich, ob sie die Menschen und Pecwae warnen sollte, dass dieser Garten magischer Natur war. Dann beschloss sie, es nicht zu tun. Die meisten Reisenden – selbst elfische Reisende – hatten keine Ahnung, dass der Garten mehr war, als er zu sein schien. Es war nicht notwendig, Zweifel zu wecken und Fragen aufzuwerfen. Bisher war alles glatt gegangen. Nur noch kurze Zeit, und sie würden sicher innerhalb des Portals sein.
    Als sie über den gepflasterten Hof hinweg spähte, stellte Damra fest, dass die Kaufleute immer noch nicht weitergekommen waren. Sie hatten offenbar Probleme mit ihrem Wagen, denn zwei Männer hatten sich gebückt und starrten unter das Wagenbett. Ein dritter saß auf dem Kutschbock und schaute gelangweilt über die Ohren des Pferdes hinweg. Ein anderer lud Kästen ab, um während der Reparatur das Gewicht zu verringern.
    Der Wagen hätte schon weit vor ihnen sein sollen. Die Tatsache, dass die Kaufleute noch hier waren, bewirkte, dass Damra sich unbehaglich fühlte. Wahrscheinlich machte sie sich grundlos Sorgen, aber sie war daran gewöhnt, ihren Instinkten zu trauen. Sie führte ihre Begleiter in einem Winkel über den Hof, der sie weit von den Männern entfernt zum Garten bringen würde. Sie behielt die Kaufleute genau im Auge. Derjenige, der die Kästen ablud, hörte auf zu arbeiten. Er sagte etwas zu den beiden, die sich den Wagen ansahen. Sie richteten sich auf, und alle drehten sich nach der kleinen Prozession um.
    »Sieh mal, Jessan. Menschen!«, sagte Bashae aufgeregt. »Ich frage mich, woher sie kommen. Vielleicht aus Dunkarga. Vielleicht kennen sie deinen Onkel – «
    »Geht weiter. Tut nichts, was die Aufmerksamkeit auf uns zieht«, sagte Damra scharf.
    Die Großmutter blieb stehen und hob ihren Stock mit den Achataugen in die Luft.
    Die Augen des Stocks starrten die Menschen auf dem Wagen an.
    »Sie sind böse!«, kreischte die Großmutter schrill, und ihr Schrei hallte im Hof wider. Sofort drehten sich die elfischen Soldaten, die auf den Türmen Wache hielten, um, um nachzusehen, was innerhalb ihrer Mauern vorging. Im gleichen Augenblick erklangen draußen Hörner und Trommeln. Zehntausend Taan-Krieger brachen in wildes Kriegsgeschrei aus. Die Schatten im Wald nahmen Gestalt an und bewegten sich rasch auf den äußeren Verteidigungsring zu.
    »Sie greifen an!«, rief Damra in einem Versuch, die Großmutter dazu zu bewegen, schneller zu gehen. »Schnell – «
    »Damra!« Arims Stimme brach. Er starrte über ihren Kopf hinweg etwas an, das sich hinter ihr befand.
    Damra fuhr herum und berührte mit einer Hand das Medaillon, mit der anderen griff sie nach dem Schwert. Die Silberrüstung eines Paladin ergoss sich über ihren Körper. Sie zog die Klinge in einem glatten Bogen durch die Luft. Aber bei dem Anblick, der sich ihr bot, wich sie unwillkürlich einen Schritt zurück.
    Ein Vrykyl stieg vom Wagen und ging direkt auf sie zu. Die Rüstung des Vrykyl verschluckte sogar das

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