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Der Stein der Könige 3 - Die Pforten der Dunkelheit

Der Stein der Könige 3 - Die Pforten der Dunkelheit

Titel: Der Stein der Könige 3 - Die Pforten der Dunkelheit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Margaret Weis
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wurden.
    »Achtet auf die Schamanen!«, rief Dagnarus Tasgall zu. »Sie benutzen Magie der Leere!«
    Tasgall blickte hinab zu den Taan und sah, dass mehrere Schamanen, einige beinahe nackt, die anderen in Gewändern, welche aussahen wie Bettlaken, auf ihn zeigten. Er war dazu gezwungen, vom Stahl zur Magie überzugehen, was bedeutete, dass er erst einmal den blutigen Zorn, der vom Kampf Mann gegen Mann kommt, abschütteln und zu der kalten, klaren Logik zurückkehren musste, die man zur Magie braucht. Er war dazu ausgebildet, sich auf diese Art zu konzentrieren, aber er brauchte dennoch einen Augenblick, um sich zusammenzureißen und sich wieder an die Worte des Bannspruchs zu erinnern.
    Vier schwarze Blitze gingen von der Brust eines Schamanen aus. Die Blitze zuckten nach oben und zogen schreckliche schwärzliche Dünste hinter sich her. Sie bewegten sich unglaublich schnell. Tasgall hatte gerade noch Zeit zu begreifen, dass einer davon auf ihn gezielt war, als der Blitz auch schon seinen Harnisch traf.
    Tasgalls Rüstung war gegen magische Angriffe verstärkt und löste die Magie der Leere auf. Der Blitz prallte harmlos ab. Der Mann neben Tasgall hatte nicht solches Glück.
    Der Blitz traf den Ritter direkt an der Stirn und drang durch seinen Metallhelm. Sein Schädel explodierte, und alle in der Nähe wurden mit Blut und Hirn bespritzt.
    Tasgall war zu weit vom Kohlebecken entfernt, um Feuermagie einzusetzen, aber er trug mehrere Phiolen mit gesegneter Erde bei sich. Er holte eine von ihnen heraus, warf sie auf den Steinboden, stampfte darauf und sprach den Bann.
    Der Boden unter den Taanschamanen begann sich aufzubäumen, so dass sie von den Füßen gerissen wurden. Tasgall nahm dem toten Ritter den Speer ab und warf ihn mit aller Kraft nach einem der Schamanen, der gerade versuchte, wieder auf die Beine zu kommen. Der Speer pfählte den Schamanen. Er zuckte noch einen Augenblick, dann wurde er schlaff. Tasgall brüllte Befehle und wies Bogenschützen und Speerwerfer an, auf die Schamanen zu schießen. Innerhalb weniger Augenblicke waren alle tot.
    Der Kriegsmagier wischte sich Blut und Hirn vom Gesicht und sah sich rasch um. Dagnarus führte einen Angriff an, der die Taan von der Treppe fegte. Die meisten Taankrieger waren tot oder lagen im Sterben. Die Arbeiter rannten unsicher und verwirrt umher. Bogenschützen schossen auf sie, und wieder brauchten sie nicht einmal zu zielen. Die Kriegsmagier warfen Feuer nach den Taan. Es war nur noch Gemetzel.
    Als Dagnarus grinsend und ohne einen Kratzer zurückkehrte, fragte er vergnügt: »Wie verläuft der Rest der Schlacht? Was hört Ihr von den Magiern im Feld?«
    »Sehr wenig, Mylord«, erwiderte Tasgall. Seine Leute waren still geworden, und er machte sich Sorgen. »Sie sollten selbstverständlich ihre Kraft zum Kampf benutzen und sie nicht darauf verschwenden, mit mir zu reden. Aber die Berichte haben darauf hingewiesen, dass in der Stadt eine wilde Schlacht tobte.«
    »Die Taan haben ein Sprichwort«, sagte Dagnarus nun ernster. »›Die Derrhuth sind ins Leben verliebt, die Taan in den Tod.‹«
    »Und das bedeutet?«, fragte Tasgall.
    »Dass alle, welche den Tod fürchten, stets im Nachteil sein werden«, erwiderte Dagnarus.
    »Mag sein, Mylord«, erwiderte Tasgall. »Oder vielleicht auch nicht. Denn wir, die wir den Tod fürchten, kämpfen um unser Überleben.«

    An diesem Tag kämpfte die ganze Stadt um ihr Überleben.
    Die Taan wussten nun, dass sie in einen Hinterhalt geraten waren, und hatten nur noch ein Ziel: so viele Menschen wie möglich umzubringen, bevor sie selbst starben.
    Die Soldaten von Vinnengael waren vollkommen verblüfft über die Wildheit der Taankrieger, deren mörderische Kampfesfreude ihre Gegner beinahe vollkommen demoralisierte.
    Dagnarus hatte versucht, die Vinnengaelier zu warnen, hatte versucht, sie auf das vorzubereiten, was ihnen zustoßen würde. Es ist jedoch zweifelhaft, ob man sie je auf den Anblick der Taan hätte vorbereiten können, die vor Blut trieften, tobten und geiferten, sich einfach durch bleiverglaste Fenster warfen und ohne Rücksicht auf ihre eigene Unversehrtheit in einen Pfeilregen rannten. Die Elitekrieger der Taan trugen Rüstungen, von denen sie viele den Derrhuth abgenommen hatten, welche sie getötet hatten. Ihre Wunden schienen sie nicht zu stören; viele kämpften sogar dann noch weiter, wenn sie einen Arm verloren hatten. Sie benutzten Magie, um sich vor Waffen aus Stahl oder Zauberei zu schützen, und

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