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Der Stein der Könige 3 - Die Pforten der Dunkelheit

Der Stein der Könige 3 - Die Pforten der Dunkelheit

Titel: Der Stein der Könige 3 - Die Pforten der Dunkelheit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Margaret Weis
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als einer hinter uns her gewesen ist.«
    »Nein«, sagte sie sehr überzeugt. »Wir sind nicht verfolgt worden. Außerdem können Vrykyl nicht fliegen, oder?«
    Wolfram nahm das nicht an, aber er wusste nicht viel über ihre Gewohnheiten und hatte auch nicht vor, mehr herauszufinden.
    »Was hat er am Zelt gemacht?«
    »Gelauscht«, antwortete Ranessa sofort. »Der Vrykyl hatte den Kopf direkt an der Zeltwand. Er hat belauscht, was ihr gesagt habt.«
    »Das ist wirklich verdammt seltsam«, murmelte Wolfram.
    Welches Interesse konnte ein Vrykyl an seiner Vision haben? Wolfram hatte wirklich keine Ahnung, und er beschloss, sich darüber auch keine weiteren Gedanken zu machen. Er hatte eine Aufgabe gefunden und würde sich darauf konzentrieren.
    »Es geht mir gegen den Strich, dass sich ein Kind in den Händen dieser Ungeheuer befindet«, erklärte Kolost mit finsterem Blick.
    »Mir auch«, sagte Wolfram. »Gar nicht zu reden vom Stein der Könige.«
    »Ja, selbstverständlich, der Stein«, stimmte Kolost beinahe beiläufig zu. Er warf noch einen Blick auf das Zelt und runzelte die Stirn.
    Wolfram betrachtete Kolost verblüfft. Der Clanführer erstaunte und beeindruckte ihn immer wieder. Jeder andere Anführer hätte als Erstes an den wertvollen Edelstein und nicht an ein Waisenkind gedacht.
    »Nun, Mädchen, wir sollten lieber verschwinden, bevor es wegen dir noch einen Aufstand gibt«, sagte Wolfram. »Und wir tun das zu Fuß«, fügte er hinzu, denn er sah an dem Glitzern in ihren Augen, dass sie vorhatte, auf der Stelle ihre Drachengestalt anzunehmen.
    Ranessa schien das gar nicht zu gefallen, und er wusste, dass er Recht gehabt hatte. »Es gefällt mir hier nicht«, meinte sie und warf durch ihre wirren Haarsträhnen einen verächtlichen Blick auf den Platz. »Und ich mag diese Leute nicht. Ich mag mich auch nicht mehr in eine Zwergin verwandeln«, fügte sie anklagend hinzu, als wäre das Wolframs Schuld. »Ihr seid alle so… so klein.«
    Kolost trat neben sie. »Ihr wollt den Tiermenschen folgen, nicht wahr?«
    »Ja«, antwortete Wolfram.
    »Die Spur wird inzwischen kalt sein. Woher willst du auch nur wissen, wo du anfangen sollst, sie zu verfolgen?«
    Wolfram zuckte die Achseln. Er war damit beschäftigt, Ranessa im Auge zu behalten.
    »Es scheint hoffnungslos zu sein«, sagte Kolost. »Dennoch, der Wolf ist bei dir. Der Wolf wird dir den Weg zeigen.«
    Am Rand des Platzes blieb Kolost stehen. »Ich wünschte, ich könnte mit euch kommen, aber ich werde hier gebraucht. In meiner Abwesenheit haben der Schwertclan und der Rote Clan einen Krieg begonnen. Ich muss ein paar Kopfnüsse verteilen.«
    »Viel Glück«, sagte Wolfram.
    »Dir auch«, erwiderte Kolost.
    Als sie sich trennten, sagte jeder leise zum anderen: »Du wirst es brauchen.«
    Der Vrykyl Caladwar war zu Lebzeiten ein Elf gewesen. Er hätte Ranessa sicher zugestimmt, denn er fand es ebenfalls ausgesprochen unangenehm, die Gestalt eines Zwergs anzunehmen. Für einen Elf, der das ausschweifende Leben liebte, war die frugale Lebensweise der Pferdelosen unendlich langweilig. Caladwar hasste die Zwerge inzwischen so sehr, dass er nicht einmal mehr Freude empfand, wenn er einen tötete, denn das bedeutete, dass er in die Haut des Zwergs kriechen und mit einer Flut todtrauriger Erinnerungen kämpfen musste. Er hatte schon befürchtet, den Rest seines untoten Lebens als Zwerg verbringen zu müssen, aber dann war zum Glück der zwergische Paladin aufgetaucht, und Caladwar war im Stande gewesen, genau das herauszufinden, was er so unbedingt hatte wissen wollen.
    Es war nicht das Auftauchen des Drachen, das Caladwar zur Flucht bewegt hatte. Caladwar hatte einst, bevor er sich der Leere zuwandte, zu den Wyred gehört. Er war sehr überzeugt von seinen magischen Fähigkeiten – eine Überzeugung, die nicht ungerechtfertigt war. Caladwar hätte gegen den jungen und unerfahrenen Drachen kämpfen und Ranessa wahrscheinlich besiegen können. Aber ihm lag nichts daran. Er wollte einfach nur diese schreckliche Zwergenhaut loswerden und wieder er selbst sein. Er verließ den Platz vor dem Zelt, weil er seinem Lord die neuen Informationen zukommen lassen und dann so schnell wie möglich von diesem götterverlassenen Ort verschwinden wollte.
    Dagnarus hatte Caladwar nach Saumel geschickt, um den Zwergenteil des Steins der Könige zu holen. Nach seinem Eintreffen hatte der Vrykyl feststellen müssen, dass ihm jemand zuvorgekommen war. Er hatte das seinem Herrn berichtet,

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