Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Der Stein der Könige 3 - Die Pforten der Dunkelheit

Der Stein der Könige 3 - Die Pforten der Dunkelheit

Titel: Der Stein der Könige 3 - Die Pforten der Dunkelheit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Margaret Weis
Vom Netzwerk:
seufzte, aber sie achtete darauf, dass Rabe sie nicht hörte.
    Als sie wieder im Lager waren, rief Rabe seine Halbtaan zusammen.
    »Ich war bei Dag-ruk, um zu fragen, ob die Taankrieger in einem Wettbewerb gegen uns antreten wollen«, kündigte Rabe an.
    Die meisten Halbtaan schienen erfreut. Nur ein paar schauten verblüfft drein, einige wenige erschrocken.
    »Ihre Antwort lautet nein. Und nicht nur das, ihr ›Nein‹ war eine Beleidigung.«
    Es freute ihn zu sehen, wie Zorn in den Augen der meisten Halbtaan aufblitzte, und er hörte mehrere knurren. Einige waren auch erleichtert, aber das war zu erwarten gewesen.
    »Wir werden ihnen dieses ›Nein‹ in die Kehle zurückrammen!«, fuhr Rabe fort, und mehrere Halbtaan grinsten und schüttelten die Speere. »Tugi, du und Gar-dra und Mok, ihr kommt mit mir auf die Jagd. Wir werden das größte Tier fangen, das wir finden können, und es ins Lager schleppen. Sobald wir es haben, machen wir ein gewaltiges Theater. Wir werden überall im Lager verbreiten, dass wir morgen Abend starkes Essen haben werden. Sie werden in unser Lager kommen, um unsere Jagdbeute zu stehlen. Wir verstecken uns in den Zelten, und wenn sie ins Lager schleichen, werden wir ihnen eine Lektion erteilen.«
    Die Halbtaan fingen an zu grinsen. Einer johlte, aber Rabes Stirnrunzeln brachte ihn zum Schweigen. Nur wenige schienen sich zu fürchten. Rabe merkte sich, wer das war. Er achtete darauf, ihnen Arbeiten zuzuweisen, welche sie im Hintergrund beschäftigen würden, wo ihnen nichts zustoßen konnte. Insgesamt war er sehr zufrieden mit dem Ergebnis. Seine Halbtaan waren begierig, es den Taan zu zeigen. Jeder Gedanke daran, sich zu ducken und zu winden, war verschwunden.
    Rabe sammelte seine Jäger und machte sich auf die Suche nach einem wilden Eber, der in der Nähe gesichtet worden war. Dur-zor blieb im Lager und führte mit jenen, die noch nicht so recht mit den Waffen zurechtkamen, die Ausbildung fort. Die Übungen wurden begleitet von Beleidigungen und Gelächter, als ein paar Taankrieger zum Zuschauen kamen. Taankinder warfen Steine nach ihnen. Dur-zor biss die Zähne zusammen und fuhr mit grimmiger Entschlossenheit fort.
    Die Halbtaan töteten ihren Eber. Sie kehrten ins Lager zurück, weideten das Tier aus und hängten es hoch in einen Baum, um das Blut herauslaufen zu lassen. Dann verbreiteten sie überall, dass die Halbtaan morgen Abend ein Festessen haben würden. Starkes Essen.
    Und im Lager übten sie weiter mit ihren Waffen und warteten begierig auf den Sonnenuntergang.
    Klendist und seine Leute erreichten Alt-Vinnengael etwa zur gleichen Zeit wie die Taan, aber im Augenblick waren die beiden Armeen sich der Anwesenheit der anderen nicht bewusst. Klendist kam aus dem Osten und schlug sein Lager etwa zehn Meilen südlich der Ruinen der alten Stadt auf. Die Taan hatten ihr Lager etwa zwanzig Meilen weiter westlich. An dem Morgen, als Rabe Dag-ruk wegen des Wettbewerbs fragte, schickte Klendist Spähtrupps aus, um die Umgebung zu erkunden. Er befahl seinen Männern, besonders nach kleinen Gruppen Ausschau zu halten, da die Paladine ohne große Eskorte reisten.
    Die Späher verschwanden. Klendist blieb im Lager und wartete auf Shakur.
    Der Tag verging, ohne dass der Vrykyl sich sehen ließ. Klendist fand das Warten langweilig. Er hatte keine Ahnung, wann er Shakur erwarten sollte, und schließlich musste er sich der Tatsache stellen, dass sie vielleicht tagelang hier festsitzen würden, wenn sie nicht das Glück hatten, schon bald über diese Paladine zu stolpern.
    Die Späher kamen mit ihren Berichten zurück, und etwa zur gleichen Zeit kam Shakur ins Lager geritten. Er winkte Klendist gebieterisch zu, mit ihm zu reiten.
    »Ich sehe, dass Eure Späher wieder da sind. Was haben sie gefunden?«, wollte Shakur wissen, sobald sie allein waren.
    »Eine Gruppe von Bahk hat sich außerhalb der Ruinen der Stadt angesiedelt«, berichtete Klendist. »Meine Männer haben etwa fünfzehn gezählt, aber es könnten sich noch mehr in der Stadt selbst aufhalten.«
    Shakur sah ihn an. »Das braucht Euch nicht zu interessieren, Klendist. Ihr braucht die Stadt nicht zu betreten. Es sei denn, Ihr und Eure Männer versagt bei eurer Aufgabe.«
    »Wir werden nicht versagt«, erwiderte Klendist.
    »Gut. Was gibt es sonst?«
    »Keine Spur von diesen Paladinen …«, setzte Klendist an.
    »Nein, es ist noch früh.«
    »Aber das hier ist ein gewaltiges Gelände. Es gibt mehr Wege, die zu diesen Ruinen führen, als

Weitere Kostenlose Bücher