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Der Stein der Könige 3 - Die Pforten der Dunkelheit

Der Stein der Könige 3 - Die Pforten der Dunkelheit

Titel: Der Stein der Könige 3 - Die Pforten der Dunkelheit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Margaret Weis
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zeigen, dass die Halbtaan kämpfen konnten, aber er wollte nicht, dass Taan umkamen, und er befürchtete nun, dass die zornigen Halbtaan in ihrer derzeitigen Stimmung durchaus einen Schädel einschlagen oder ein Genick brechen könnten.
    Es war zu spät, um sie noch zurückzuhalten. Die Halbtaan hatten ihre früheren Herren beinahe eingeholt, deren Blicke immer noch ausschließlich auf das Wildschwein gerichtet waren. Aber nun ließ irgendetwas, entweder ein Rascheln im Gras oder auch nur der Instinkt eines Kriegers, einen Taan aufmerksam werden. Er sah sich um. Bevor er die anderen noch warnen konnte, hatte sich Rabe schon auf ihn gestürzt und zu Boden gerissen. Dur-zor stieß einen Kriegsschrei aus. Die anderen Halbtaan schlossen sich ihr an und stürzten sich auf die Taan. Fäuste und Keulen wurden geschwungen. Überall erklang Knurren und Fauchen und das gurgelnde Lachen der Halbtaan. Wenn es hin und wieder einen Schmerzensschrei gab, kam er von einem Taan.
    Rabe drosch dem Taan die Faust ins Gesicht. Der Krieger lag am Boden, verblüfft, aber nicht bewusstlos. Bevor er sich erholen konnte, hatte Rabe die Handgelenke seines Gegners gepackt und mit einer Sehne gefesselt, dann band er die Fußknöchel des Taan zusammen. Inzwischen hatte der Krieger begriffen, was geschah. Er wehrte sich vergeblich gegen die Fesseln und starrte Rabe wütend an.
    Rabe schaute sich auf dem Kampfplatz um und entdeckte, dass der Kampf schon fast zu Ende war. Die Halbtaan schlugen sich gut. Alle Taan lagen am Boden, fauchten und schnappten und gaben leere Drohungen von sich. Die Halbtaan lachten und stießen sie mit Keulen oder Stöcken. Sie waren sehr mit sich zufrieden. Rabe freute sich ebenfalls. Er hatte seinen Leuten mehr Selbstvertrauen gegeben und den Taan etwas, worüber sie nachdenken konnten.
    »Macht euch keine Sorgen, Freunde«, sagte Rabe mit Durzors Hilfe zu den zornigen Taan, »euch wird nichts zustoßen. Wir bringen euch nur wieder in euer Lager zurück.«
    Darüber regten sich die Taan so auf, dass ihnen Schaum vor den Mund trat. So unwürdig wieder ins Lager zurückgeschleppt zu werden, als Gefangene ihrer ehemaligen Sklaven, würde sie vor den Stämmen lächerlich machen. Die Halbtaan schlangen Seile um die Brust ihrer Gefangenen und bereiteten sich darauf vor, sie über den Boden zu ziehen. Rabe erinnerte sich daran, wie man ihn selbst so herumgezerrt hatte, als er noch Gefangener der Taan gewesen war, und sonnte sich in seiner Rache.
    Mit ihren Gefangenen, die so verschnürt waren wie Schweine, die zum Markt gebracht werden, begannen Rabe und seine Halbtaan den Triumphmarsch zum Taanlager.
    Klendist konnte vom Hügel aus schon die Lagerfeuer der Taan sehen. Seine Männer waren aufgeregt und kampflustig. Sie hatten lange nichts mehr zu tun gehabt und sehnten sich nach einem ordentlichen Kampf. Sie lachten und prahlten damit, was sie mit den »Echsen« machen würden, wenn sie die Taan erreicht hatten. Sie waren schon nahe genug, um hin und wieder eine Gestalt erkennen zu können, die sich im Lager bewegte. Die meisten Taan schliefen schon, denn es war spät. Die Späher hatten berichtet, dass es zwei Hauptlager und ein weiteres kleines Lager gab, das abgetrennt lag. Klendist wollte sich zuerst den beiden Hauptlagern zuwenden und anschließend das kleinere Lager erledigen.
    Der Anblick der Taan verstärkte die Kampflust der Söldner nur noch. Sie spornten ihre Pferde an und preschten aufs Lager zu; jeder Mann begierig, als Erster zuzuschlagen. Klendist ritt an der Spitze.
    Ein Taan erhob sich fast vor der Nase von Klendists Pferd aus dem hohen Gras. Er stieß einen unheimlichen Schrei aus, der durch die Nacht gellte und bewirkte, dass sich das Pferd erschrocken aufbäumte.
    Rings um Klendist sprangen Taan aus dem Gras und heulten wie die Dämonen der Leere bei ihrer letzten Folterung. Pferde bockten und bäumten sich auf. Mehrere rannten mit ihren Reitern davon, die verzweifelt darum kämpften, die Herrschaft über die Tiere wiederzuerlangen. Bis Klendist sein Schwert gezogen hatte, waren die Taan schon in die Nacht hinausgerannt, um das Lager zu warnen.
    Klendist fluchte. Sie hatten die Chance zu einem Überraschungsangriff verloren. Dennoch, er und seine Leute waren zu Pferd, während die Taan zu Fuß waren. Seine Söldner würden sich auf ihre Gegner stürzen, bevor diese Zeit hatten, sich zum Widerstand zu formieren.
    »Jonson!«, brüllte er, als sich alle wieder erholt hatten. »Nimm die Hälfte der Männer und

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