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Der Stein der Könige 3 - Die Pforten der Dunkelheit

Der Stein der Könige 3 - Die Pforten der Dunkelheit

Titel: Der Stein der Könige 3 - Die Pforten der Dunkelheit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Margaret Weis
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erklangen von oben. Magier, welche sich mit Luftzaubern auskannten, waren aufs Dach geflogen. Sie befanden sich nun im ersten Stock und würden jeden Augenblick die Treppe herunterkommen, bereit, den Vrykyl von hinten anzugreifen, während andere ihn von vorn bekämpften.
    Die Mollige Mieze stand kurz davor, in einem Strudel der Magie zu versinken. Vrykyl waren als die mächtigsten und schrecklichsten aller Geschöpfe der Leere bekannt. Die Kriegsmagier konnten einem solchen Wesen nicht gestatten zu fliehen, denn es würde sofort die Gestalt verändern und sich inmitten der Stadtbevölkerung verbergen. Angesichts dieser Gefahr würden sich die Kriegsmagier nicht sonderlich viele Gedanken wegen des Schadens machen, den sie ein paar unglücklichen Kneipenbesuchern, zwei Pecwae und einem verwundeten Trevinici zufügen mochten.
    Ulaf schrie, so laut er konnte: »Alle raus hier! Sofort!«
    Das brauchte er seinen Kameraden nicht zweimal zu sagen. Sie hatten schon geahnt, was passieren würde, und die meisten eilten bereits auf den nächstgelegenen Ausgang zu. Der Wirt erhob sich hinter der Theke. Er starrte den Vrykyl an, und sein Gesicht war so weiß wie ein Fischbauch. Dann wandte er sich mit flehentlichem Blick an Ulaf.
    »Eure Familie ist in Sicherheit!«, schrie Ulaf und rannte auf Jessan zu. »Raus mit Euch!«
    »Mein Gasthaus!«, rief der Mann jämmerlich.
    Ulaf schüttelte den Kopf. »Raus mit Euch! Schnell!«
    Die schauerliche Stimme des Vrykyl erhob sich zu einer Rezitation. Ulaf erkannte die kalten, finsteren Worte der Magie der Leere. Er hatte keine Ahnung, welchen Zauber das Geschöpf bewirken wollte, aber er wusste, dass man mit dem Schrecklichsten rechnen musste.
    Jessan lag, mit blutenden Wunden übersät, am Boden. Er war noch bei Bewusstsein und keuchte und wand sich vor Schmerz. Neben ihm war die Großmutter hektisch damit beschäftigt, Steine auf Bashaes leblosen Körper zu legen.
    Zwei Kriegsmagier, ein Mann und eine Frau, erschienen in der Tür. Beide trugen Schwerter, Kettenhemden und Rüstungen, die im Feuerlicht glitzerten. Sie schritten furchtlos ins Zimmer und riefen dabei magische Worte. Ihre Stimmen klangen wie eine einzige, als sie beide gleichzeitig die gleiche Beschwörung sprachen.
    »Widerliches Geschöpf!«, rief die Frau. »Kehre in die Leere zurück, die dich hervorgebracht hat.«
    Sie zeigte zu dem gewaltigen Kamin an der Nordseite des Gebäudes und machte eine beschwörende Handbewegung.
    Ein Flammenbogen sprang aus dem Kamin, fegte durch das Zimmer und flackerte dabei so dicht an Ulaf vorbei, dass die Hitze seine Stirnfransen und die Brauen versengte.
    Das Feuer traf den Vrykyl und tanzte über die Oberfläche seiner Rüstung, als bestünde sie aus schwarzem Öl. Flammen wirbelten in einem flackernden Strudel rings um das Geschöpf, und die Holzmöbel fingen an zu brennen. Rauch erfüllte den Raum.
    Ulaf vergaß seinen Zauber. Seine schwache Magie wurde nun nicht mehr gebraucht. Der Vrykyl war in guten Händen. Der Rucksack mit dem Stein der Könige befand sich in Ulafs Hemd. Jetzt war es nur noch wichtig, die Pecwae und den Trevinici zu retten und sie so weit wie möglich von dem Vrykyl und den Kriegsmagiern wegzubringen.
    Ulaf rannte durch den Rauch zu Bashae und der Großmutter.
    »Jessan!«, rief er. »Jessan! Hierher!«
    Jessan hob den Kopf und schaute verstört in die Richtung, aus der Ulafs Stimme erklang. Er biss die Zähne zusammen und kam taumelnd auf die Beine. Er warf dem Vrykyl einen misstrauischen Blick zu, aber das Geschöpf war damit beschäftigt, um seine schauerliche Existenz zu kämpfen.
    Ulaf drückte sich den Arm auf den Mund, um sich vor dem dichter werdenden Rauch zu schützen. Er ließ sich auf den Boden fallen, wo die Luft noch ein wenig besser war, und kroch zu den beiden Pecwae. Die Kriegsmagier rezitierten weiter ihren Bannspruch. Wirbelndes Feuer umschlang den Vrykyl, raste an seinen Armen entlang, flackerte von seinen Händen auf. Flammen hüllten ihn in einen feurigen Umhang, sein Kopf schien von einem Feuerhelm umgeben zu sein, aber die Flammen verschlangen ihn nicht, weil es nichts zu verschlingen gab. Feuer konnte ihm keinen echten Schaden zufügen. Der Vrykyl wandte sich seinen Feinden zu.
    Pfeile aus Leere schossen aus dem Harnisch seiner schwarzen Rüstung, zerrissen die von Rauch erfüllte Luft und trafen die Kriegsmagierin in die Brust. Der Waffenrock, welchen sie trug, löste sich einfach auf, und ihr Harnisch schmolz. Sie keuchte erstickt,

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