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Der Stein der Könige 3 - Die Pforten der Dunkelheit

Der Stein der Könige 3 - Die Pforten der Dunkelheit

Titel: Der Stein der Könige 3 - Die Pforten der Dunkelheit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Margaret Weis
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war von Anfang an ein Fehler. Wir haben hier im Menschenland nichts verloren. Wir sollten nach Tromek zurückkehren. Ich werde den Stein der Könige zum Göttlichen bringen. Das hätte ich von Anfang an tun sollen. Wir werden nach Norden gehen, in die Berge, und nach Dainmorae reisen. Ich habe ein bisschen Geld, es sollte für zwei Pferde reichen.«
    »Vielleicht hast du Recht«, sagte Griffith.
    Sie hörte ihm an, wie erschöpft er war, warf ihm einen besorgten Blick zu und hob die Hand, um seine bleiche Wange zu berühren. »Kannst du noch ein bisschen länger durchhalten?«
    »Ich werde es schon schaffen«, antwortete er lächelnd. Er griff nach ihrer Hand, küsste sie und wandte sich dann, ohne Damras Hand loszulassen, an den Ork. »Ich danke Euch, Kapitän Kal-Gah, aber wir haben beschlossen, dass wir …«
    »Wartet!« Der Kapitän hatte zu seinem Schiff hingeschaut.
    »Seht!«
    »Ich sehe nichts …«
    »Dort!«, der Ork zeigte mit dem Finger in die Luft. »Die Vögel.«
    Zwei Möwen, angezogen vom Laternenlicht, flogen in der Takelage umher, wahrscheinlich auf der Suche nach etwas zu fressen. Ein Vogel ließ sich auf dem Klüverbaum nieder. Der Kapitän schaute von der Möwe wieder zu Griffith.
    »Ah«, sagte er.
    Die andere Möwe landete neben der ersten. Der Kapitän wandte sich nun Damra zu. »Ah«, sagte er abermals.
    Die Möwen blieben sitzen und plusterten sich auf. Ein Ork kam näher, eine Laterne in der Hand, und bot ihnen Futter an, was die Vögel gern annahmen. Ein Vogel hob den Kopf, bog ihn zurück und kreischte laut.
    Kapitän Kal-Gah senkte sein Schwert. Er drehte die riesige Klinge so geschickt, als wäre sie ein Buttermesser, und steckte sie in seinen weiten Ledergürtel. »Die Vorzeichen sind gut. Ihr könnt beide an Bord gehen. Ich werde der Besatzung mitteilen, dass ihr unterwegs seid.«
    Er hob die Muschelschale, die er um den Hals trug, an die Lippen und blies einen dröhnenden Ton. Ein Mann von der Besatzung winkte zur Antwort mit der Laterne.
    Kapitän Kal-Gah wies mit dem Daumen zu einem Ruderboot, das am Dock vertäut war. Die sechs Besatzungsmitglieder darin schliefen über ihren Rudern. Einige zuckten und brummten vor sich hin, als sie den Ton des Horns hörten, aber dann schliefen sie weiter. Es brauchte lautes Gebrüll seitens des Kapitäns und Tritte und Flüche des Maats, um sie zu wecken. Sie gähnten gewaltig, setzten sich hin und sahen sich mit verschlafenen Augen um.
    »Meine Jungs können jederzeit und überall schlafen«, erklärte der Kapitän stolz. »Helft diesen Landratten an Bord«, sagte er in Pharn'lan zu seinen Männern.
    Die Orks gehorchten rasch. Zwei starke Männer packten Griffith, und ehe der Elf sich versah, hatten sie ihn von den Beinen gerissen und ins Boot geworfen. Zwei weitere Orks fingen ihn auf, bevor er aufprallte, und schoben ihn nach hinten, wo sie ihn auf eine Ruderbank fallen ließen und ihm den Befehl zugrunzten, gefälligst dort zu bleiben.
    Damra richtete sich steif auf. »Danke, Kapitän«, sagte sie. »Aber ich schaffe das auch allein.«
    Der Kapitän grinste, zuckte mit den Schultern und bedeutete seiner Besatzung, sich zurückzuhalten. Damra ging den Kai entlang, betrachtete das Boot, das drunten auf dem Wasser trieb, und war plötzlich nicht mehr ganz so sicher. Das Boot hob und senkte sich mit den Wellen, und gleichzeitig wiegte es sich vor- und rückwärts und stieß gegen die Seite des Kais. Damra würde hinunterspringen und dabei genau den richtigen Zeitpunkt abpassen müssen, damit sie nicht ins Wasser fiel. Sie hatte keine Angst zu ertrinken, denn sie war eine gute Schwimmerin. Aber sie würde ausgesprochen dumm aussehen, und Elfen waren sehr um ihre Würde besorgt.
    Sie zögerte also und sah zu, wie das Boot auf und nieder hüpfte, und bemerkte das Grinsen der Orks, die erwartungsvoll zu ihr aufblickten. Dann hörte sie die Stimme ihres Mannes, der einen Zauber wirkte. Der Wind streichelte Damra beruhigend und hob sie mit starken Armen hoch. Damra schwebte auf dem Zauber ihres Mannes und kam so leicht im Boot auf wie eine Feder, die sich aus dem Gefieder eines Seevogels gelöst hat. Sie landete mitten unter den verblüfften Orks, die sich bei dem Versuch, ihr aus dem Weg zu gehen, schier überschlugen.
    Der Maat heulte vor Schreck, aber Kapitän Kal-Gah lachte nur.
    »Diese Elfenfrau hat also auch die Flügel einer Möwe, nicht nur den Schnabel und das Kreischen«, meinte er grinsend.
    Da die Bemerkung über den Schnabel sich auf

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