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Der Stein der Könige 3 - Die Pforten der Dunkelheit

Der Stein der Könige 3 - Die Pforten der Dunkelheit

Titel: Der Stein der Könige 3 - Die Pforten der Dunkelheit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Margaret Weis
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Dolch entlangstarrte.
    »Baron Shadamehr schickt uns«, erklärte Griffith eilig in der Allgemeinen Sprache, da er Pharn'Lan, die Sprache der Orks, nur unzulänglich beherrschte. »Er sagte, wir könnten auf Eurem Schiff Zuflucht finden. Ihr müsst mich doch erkennen, Kapitän Kal-Gah. Ich bin Griffith; ich habe im vergangenen Monat beim Baron gewohnt. Das hier ist meine Frau Damra, ein Paladin.«
    Der Kapitän senkte das Schwert, aber nur bis zu Griffiths Brust. Dann hob er eine Laterne, so dass das Licht in Griffiths Gesicht fiel, betrachtete ihn forschend und wandte dann seinen durchdringenden Blick Damra zu.
    Griffith war schlank und hoch gewachsen und trug die traditionellen schwarzen Gewänder der Wyred, was diese Zauberer von den ehrbaren Mitgliedern der Elfengesellschaft unterschied. Er hatte das schwarze Haar aus dem Gesicht zurückgekämmt und im Nacken zu einem langen Zopf geflochten. Damra hatte die magische Rüstung des Paladin nicht angelegt, um die Orks nicht einzuschüchtern. Sie trug ein blaues Seidenhemd, das sie in Höhe ihrer schlanken Taille mit einer scharlachroten Schärpe gegürtet hatte, und darüber den Waffenrock eines Paladins. Da auch sie von der normalen Elfengesellschaft als Außenseiterin betrachtet wurde, machte sie sich nicht mehr die Mühe, die üblichen unbequemen Kleider elfischer Frauen zu tragen und hatte stattdessen eine Hose aus weicher Seide angezogen. Ihr Haar war vergleichsweise kurz und im Nacken zu einem Knoten geschlungen.
    Der Kapitän betrachtete all das und starrte sie lange an.
    »Ihr kennt meinen Namen«, grunzte er. Er runzelte die Stirn, denn er hielt das offenbar für verdächtig.
    »Ja, Kapitän Kal-Gah«, erwiderte Griffith höflich.
    Der Orkkapitän, der sieben Fuß maß, war zweifellos eine Gestalt, an die man sich erinnerte. Er trug eine lederne Hose, aber seine Brust war ungeschützt gegen den kalten Wind, der vom Fluss her wehte. Sein riesiger Unterkiefer ragte vor, und zwei Reißzähne glitzerten im Laternenlicht. Seine Stimme dröhnte in der Stille der Nacht, als brülle er über das Heulen eines Sturms hinweg. Seine Augen waren klein, sein Blick jedoch offen und hellwach. Er hatte sich den Kopf rasiert, und sein Schädel war mit ein paar bemerkenswerten Tätowierungen geschmückt. Von seinem Haar war nur eine Skalplocke übrig, die ihm in einem geteerten Zopf bis auf den Rücken fiel. Eine große Muschelschale hing an einer gedrehten Lederschnur an seinem Hals.
    »Baron Shadamehr hat uns in seiner Burg einander vorgestellt. Die Schamanin Quai-ghai kennt mich ebenfalls. Wir haben uns sehr angeregt über Luftzauber unterhalten, da sie einige von mir lernen wollte.« Griffith schaute sich um. »Falls sie hier sein sollte-«
    »Sie ist an Bord«, bestätigte der Kapitän. »Sie schläft. Wir laufen mit der Morgenflut aus. Wo ist der Baron?«
    »Das wissen wir nicht«, antwortete Damra. »Wir glaubten, er wäre vielleicht hier …«
    »Nein«, sagte Kapitän Kal-Gah.
    Damra und ihr Mann wechselten einen Blick. »Es gab Ärger im Palast …«
    Kal-Gah knurrte. »Das überrascht mich nicht. Die Vorzeichen waren schlecht. Sehr schlecht. So schlecht, dass ich am liebsten den Anker gelichtet hätte und mit der Abendflut ausgelaufen wäre, aber ich habe dem Baron mein Wort gegeben. Ich wäre selbst dann nicht geblieben, aber der Mond ist im Abnehmen begriffen, und das ist eine Zeit, in der ein Eidbruch wirklich Pech bringt. Andererseits wäre ich vielleicht auch sowieso geblieben. Ich mag den Baron. Er denkt wie ein Ork.«
    Er beäugte die Elfen zweifelnd. »Ihr wollt also an Bord kommen.«
    »Ja, Kapitän, wenn …«, begann Griffith.
    »Ich muss erst die Vorzeichen befragen«, erklärte Kapitän Kal-Gah entschlossen. »Die Schamanin schläft. Sie wird am Morgen aufwachen. Bis dahin setzt euch hierher.« Er zeigte auf eine Taurolle.
    Damra und Griffith wechselten einen Blick.
    »Kapitän«, sagte Griffith, »wir werden von der Wache gesucht. Wie ich schon sagte, es gab Ärger. Wir sind Elfen in einer Menschenstadt …«
    »Macht euch einfach wieder unsichtbar«, schlug Kal-Gah mit einer wegwerfenden Handbewegung vor. »Verwandelt euch in Rauch oder was immer es sein mag, was ihr Elfen tut.«
    »Das würde ich ja gern, Kapitän«, wandte Griffith ein, »aber ich bin sehr müde, und ich bin mir nicht sicher, ob ich die Kraft dazu habe. Bitte …«
    »Du erniedrigst dich, mein Gemahl«, fauchte Damra in Tomagi, der Sprache der Elfen. »Hör auf zu betteln. Das hier

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