Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Der Stein der Könige 3 - Die Pforten der Dunkelheit

Der Stein der Könige 3 - Die Pforten der Dunkelheit

Titel: Der Stein der Könige 3 - Die Pforten der Dunkelheit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Margaret Weis
Vom Netzwerk:
Damras recht ausgeprägte Nase bezog, war es nicht schlecht, dass sie die Sprache der Orks nicht verstand. Alle Besatzungsmitglieder lachten gehorsam – immerhin hatte der Kapitän einen Witz gemacht –, aber ihr Lachen klang entschieden halbherzig.
    Der Kapitän selbst machte das Seil los, mit dem das Boot vertäut gewesen war, dann kehrte er zurück zur Mitte des Kais und hielt weiter nach Baron Shadamehr Ausschau.
    Die Orks legten sich in die Ruder, ehe Damra noch Gelegenheit hatte, sich an ihnen vorbeizudrängen. Das Boot entfernte sich so rasch vom Kai, dass die Bewegung die Elfenfrau aus dem Gleichgewicht brachte. Sie fiel nach vorn und stolperte in Griffiths Arme. Er drückte sie sanft auf die Bank neben sich.
    »Danke, mein Liebster«, sagte sie und schmiegte sich in seine Umarmung. Dann fügte sie leise hinzu: »Tut mir Leid, dass ich vorhin so ekelhaft zu dir war.«
    »Wir sind beide müde«, sagte er und drückte sie an sich.
    »Müde und hungrig. Und ich will lieber erst gar nicht daran denken, was wir an Bord zu essen vorfinden werden«, sagte Damra schaudernd. »Wahrscheinlich Waltran.«
    »Orks essen keine Wale, meine Liebe. Sie halten Wale für heilig. Ich glaube, dass Brot bei den Orks eines der wichtigsten Lebensmittel ist.«
    Als die Elfen das Schiff erreichten, dachten sie jedoch nicht mehr an Essen. Dank der Lage ihres Landes besteht für Elfen kaum eine Notwendigkeit, Boote oder Schiffe zu benutzen. Sie sind recht gute Schwimmer, aber keine guten Seeleute. Schon die sanfte Bewegung der Flusswellen bewirkte daher, dass Damra sich ziemlich elend fühlte, und Griffith war so erschöpft, dass es ihn noch schlimmer traf als seine Frau. Er übergab sich mehrmals, noch bevor das Boot das Schiff erreichte.
    Die Orks verdrehten amüsiert die Augen angesichts dieser Landratten, denen schon von Wellen schlecht wurde, die nicht einmal genügten, ein Kind in den Schlaf zu wiegen. Aber sie sagten nichts, weil sie befürchteten, dieser seltsame Elf könnte einen magischen Sturm heraufbeschwören, der sie alle davontragen würde.
    Als sie das Schiff erreichten, ging es Damra ebenso schlecht wie Griffith. Sie bemerkte nur vage, dass man sie an Bord hob und zu einer kleinen Kajüte führte, die nach Fisch und Teer roch. Ihr Magen zog sich zusammen, und sie sackte auf ein unbequemes Bett neben ihren stöhnenden Mann. Ein Besatzungsmitglied war fürsorglich genug gewesen, ihnen zwei Eimer hinzustellen, dann hatte er die Kabinentür geschlossen und war verschwunden.
    Damra war noch nie im Leben so übel gewesen. Sie hatte nicht einmal gewusst, dass so etwas möglich war. Sie lag auf dem Bett aus Holzplanken, das ruckte und wogte und wackelte, und fragte sich, wann sie endlich sterben würde.
    »Ich hoffe, es wird bald passieren«, murmelte sie und griff nach dem Eimer.
    Die Tür wurde aufgerissen.
    »Elfen, wie?«, dröhnte eine Stimme aus dem Dunkel.
    Damra, die ohnehin mit den Nerven am Ende war, zuckte heftig zusammen.
    Laternenlicht fiel ihr direkt in die Augen und blendete sie. Ein Orkgesicht spähte auf sie herab. Als die Stimme erklang, hatte auch Griffith den Kopf erhoben.
    »Quai-ghai«, murmelte er. Dann sank er ächzend wieder auf sein Bett.
    Orkfrauen tragen die gleiche Kleidung wie die Männer. Sie sind ebenso kräftig gebaut, aber sie haben eine ausladende Brust und rasieren sich den Kopf auf andere Weise.
    Diese Orkfrau schaute so bärbeißig drein, dass Damra schon annahm, sie wollte sie töten. Sie ließ sich erschöpft wieder aufs Bett sinken, denn inzwischen war ihr alles egal.
    Die Schamanin warf Griffith einen prüfenden Blick zu. Dann schürzte sie die Lippen und legte den Kopf schief. »Ich glaube, ich kenne dich. Allerdings warst du das letzte Mal, als ich dich gesehen habe, nicht grün.«
    »Ich bin… seekrank«, brachte Griffith mühsam heraus.
    Quai-ghai stieß ein bellendes Geräusch aus, das offenbar ein Lachen darstellte. »Ein guter Scherz!«, sagte sie schmunzelnd.
    Griffith stöhnte, und dann lachte die Schamanin nicht mehr, sondern beäugte ihn misstrauisch.
    »Was ist los mit dir, Elf? Wenn du die Pest an Bord gebracht hast …«
    Griffith beugte sich über die Seite des Betts und benutzte den Eimer. Dann ließ er sich schlaff und zitternd zurücksacken und sagte: »Ich schwöre, Quai-ghai, meine Frau und ich sind seekrank. Das erste Mal… auf einem Schiff…«
    Quai-ghai beugte sich über Damra und schnupperte an ihr. Dann tat sie das Gleiche mit Griffith.
    »So etwas habe ich

Weitere Kostenlose Bücher