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Der Stein der Könige 3 - Die Pforten der Dunkelheit

Der Stein der Könige 3 - Die Pforten der Dunkelheit

Titel: Der Stein der Könige 3 - Die Pforten der Dunkelheit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Margaret Weis
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»Er mag Lord der Leere sein und hat die Macht der Leere benutzt, um seine Lebenszeit über die eines normalen Menschen hinweg zu verlängern, aber Dagnarus ist immer noch ein Mensch. Und deshalb kann er in unsere Herzen sehen, was ihm einen Vorteil verschafft, denn wir können nicht in seins blicken. Wenn wir in sein Herz schauen könnten, was würden wir dort finden? Ich fürchte, vieles würde uns schockieren. Und vieles andere wäre uns sehr vertraut.«
    Rigiswald schüttelte den Kopf. »Vielleicht ist das der wahre Grund dafür, nicht hinzusehen. Wir haben Angst, uns selbst zu erkennen. Aber irgendjemand muss es tun.«
    Als er an dem schwer bewachten Haupttor eintraf, wurde Rigiswald von einem Kriegsmagus durchgelassen, der mit einer Liste jener bewaffnet war, die man in den Palast eingeladen hatte, um mit der Regentin und Seiner Majestät zu sprechen. Stets wurde die Regentin als Erste genannt, der kleine König schien eher beiläufig und als Nebensache erwähnt zu werden.
    Wie demütigend das für den Vrykyl sein musste, dachte Rigiswald, während er einem Palastdiener durch die Flure mit den Marmorböden und Samtwandbehängen mit Filigranstickerei folgte. Der Vrykyl musste die Gestalt des Königs beibehalten und durfte nichts tun, was seine Umgebung misstrauisch machen würde. Dennoch musste er gleichzeitig die Ereignisse auf eine Weise steuern, die seinem Herrn nutzte.
    Zumindest, so dachte Rigiswald, würde es interessant sein zu beobachten, auf welche Weise der Vrykyl versuchte, die Situation zu beeinflussen.

    Die Regentin hatte veranlasst, dass die Besprechung in der Halle Vergangenen Ruhms abgehalten wurde, einem Saal, welcher seinen Namen vier riesigen Wandgemälden verdankte, auf denen Szenen aus Alt-Vinnengael dargestellt waren. Rigiswald fragte sich, ob sich die Regentin der offenkundigen Ironie bewusst war, welche darin bestand, dass eine Besprechung über Dagnarus' Belagerung von Neu-Vinnengael in einem Zimmer abgehalten wurde, das die Belagerung der alten Stadt feierte.
    Aber er bezweifelte das. Clovis' Verstand arbeitete wie Hämmer oder Zangen, mit welchen sie jegliche Vorstellungskraft bearbeitete, um sie schließlich mit kaltem Wasser zu übergießen und für alle Zeit erstarren zu lassen. Die Regentin nahm wahrscheinlich an, dieses Zimmer werde die Anwesenden inspirieren. Rigiswald befürchtete das Gegenteil. Die graue Düsternis draußen wirkte weniger bedrückend als dieser Raum, der Niederlage, Zerstörung und Tod zum Thema hatte.
    Den großen runden Tisch, welcher sonst in der Mitte des Saals stand, hatte man entfernt und stattdessen an den Wänden entlang Stühle aufgestellt. Aber beinahe alle Anwesenden standen in der Mitte beieinander. Kerzen brannten in den riesigen Leuchtern, die mit Seilen und Flaschenzügen von den Dienern heruntergelassen werden konnten, um sie anzuzünden. Rigiswald stand unter einem dieser Leuchter, bis er bemerkte, dass ein Tropfen heißes Wachs auf sein Gewand fiel. Er runzelte die Stirn und bewegte sich rasch ein paar Schritte weiter.
    Die Anspannung war allen deutlich anzumerken. Alle Neuankömmlinge waren atemlos und trugen grimmige Mienen zur Schau. Sie blieben meistens einen Augenblick in der Tür stehen, warfen einen Blick auf die Menge und eilten dann rasch auf ihre Freunde zu, um sich mit ihnen leise und in eindringlichem Ton zu unterhalten. Alle wirkten angespannt und bewegten sich ruhelos von einer Gruppe zur anderen. Hin und wieder erhob sich eine zornige Stimme über die anderen, aber wer immer laut wurde, wurde rasch von seinen Begleitern dazu veranlasst, leiser zu sprechen.
    Die Oberhäupter sämtlicher Magierorden waren anwesend, ebenso wie die Ritter, die als hohe Offiziere in der Königlichen Kavallerie und der Stadtwache dienten. Außerdem waren mehrere Barone gekommen, die rings um Neu-Vinnengael Land besaßen, und der Verwalter der Königlichen Schatzkammer. Rigiswald kannte die meisten. Es gab andere, die er nicht erkannte, darunter einen rundlichen Herrn in der guten, aber unauffälligen Kleidung der oberen Mittelklasse. Jemand erzählte ihm, das sei das Oberhaupt der Kaufmannsgilden.
    Auffällig war die Abwesenheit der Paladine.
    Einige Magier nickten Rigiswald zu, aber niemand kam zu ihm, um sich mit ihm zu unterhalten. Er war nicht sonderlich anerkannt. Das war ihm auch lieber so, denn er zog es vor, sich aus den Gesprächen herauszuhalten. Er ging langsam umher, lauschte hier, hörte dort zu. Im Vorbeigehen fiel ihm auf, dass eine

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