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Der Stein der Könige 3 - Die Pforten der Dunkelheit

Der Stein der Könige 3 - Die Pforten der Dunkelheit

Titel: Der Stein der Könige 3 - Die Pforten der Dunkelheit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Margaret Weis
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den Mut eines Taan, die Wildheit und Heimtücke eines Taan. Dafür verehrte Nb'arsk ihn. Dennoch, es war etwas Rätselhaftes an ihm, das sie nicht begreifen konnte. Wenn er nicht die geheimnisvolle schwarze Rüstung trug, welche ihn als den Lord der Leere kennzeichnete, gefiel es dem Gott Dagnarus, in der Haut eines Derrhuth umherzuwandeln.
    Nun war er in die Stadt der Derrhuth gegangen – eine fette Stadt, hatte er gesagt, mit gewaltigen Vorräten von stählernen Rüstungen und Waffen und mit Schatzkammern voll mit Edelsteinen, welche die Taan zuerst mit Magie der Leere versahen und dann unter ihrer Haut anbrachten, und mit vielen Derrhuth, die man zu Sklaven machen oder essen konnte. All das hatte ihr Gott ihnen versprochen. Noch besser jedoch war das Versprechen eines Kriegs gegen einen gut bewaffneten Feind, die Gelegenheit für junge Krieger, sich zu beweisen und im Rang aufzusteigen, und für die älteren Krieger, noch mehr Ruhm zu erlangen.
    Dreimal war die Sonne über der Stadt auf- und untergegangen, und noch immer redete niemand von Kämpfen. Sie redeten alle nur.
    Nb'arsk war ein Kyl-sarnz, ein Vrykyl. Drei Taan waren »gottberührt«, wie die Taan es nannten, und in Vrykyl verwandelt worden. Der älteste von ihnen, K'let, ein AlbinoTaan, war unter den Ersten gewesen, die Dagnarus begegnet waren, als er in die Welt der Taan gekommen war. Dagnarus hatte K'let mit dem Dolch der Vrykyl getötet und ihn zu einem untoten, Seelen raubenden Dämon der Leere gemacht.
    Die Vrykyl waren durch den Dolch an Dagnarus gebunden und gezwungen zu tun, was er wollte, oder sie würden in die Leere verbannt. Und alle Vrykyl gehorchten Dagnarus, außer K'let. Als Dagnarus versuchte, K'let seinem Willen zu unterwerfen, hatte der Vrykyl ihm getrotzt. K'let hatte damals erkannt, wie Nb'arsk nun ebenfalls zu erkennen begann, dass Dagnarus sich in Wirklichkeit nicht im Geringsten um die Taan scherte, sondern sie nur ausnutzte, um seine eigenen Ziele zu erreichen.
    K'let hatte mit Dagnarus gebrochen – der erste und einzige Vrykyl, der das je gewagt hatte. K'let hatte Dagnarus' Armee verlassen und die Taan, welche ihm ergeben waren, mitgenommen. Sein Ziel bestand darin, den Taan zu beweisen, dass Dagnarus kein Gott war, sondern nichts weiter als ein Derrhuth, welcher sich als Gott ausgab.
    Nb'arsk wusste das, weil sie durch das Blutmesser mit K'let in Verbindung geblieben war – etwas, das Dagnarus auf keinen Fall erfahren durfte.
    Nb'arsk glaubte K'let nicht. Sie war erfreut und fühlte sich geehrt, zu den »Gottberührten« zu gehören, und sie war stolz darauf, Dagnarus zu dienen. Nb'arsk hätte Dagnarus sagen sollen, dass K'let sich mit ihr in Verbindung gesetzt hatte. Aber das tat sie nicht. Sie sprach auch nicht mit K'let über diese Dinge, sondern behielt ihre Zweifel für sich.
    Ihre bösen Ahnungen schienen sich zu bestätigen, als sie im Land der Gdsr unterwegs gewesen waren – der Elfen, einem Derrhuth-Volk, das so schwach und jämmerlich war, dass sie nicht einmal gute Sklaven abgaben. Die Städte der Gdsr waren fett und voller Edelsteine und Stahl, und die Taan hätten sie gern erobert. Dagnarus hatte es jedoch verboten. Die Taan waren mit Hilfe magischer Löcher in der Luft durch das Land der Gdsr gefegt. Sie hatten einen einzigen Kampf ausgefochten, und dabei war es um eins dieser Löcher gegangen.
    Keine Städte, keine Sklaven, keine Rüstungen, keine Edelsteine. Nur Gerede. Die Gdsr, hatte Dagnarus angekündigt, würden sich ihm unterwerfen. Er würde ihr Herrscher sein, und deshalb wollte er, dass ihre Städte unangetastet blieben, ebenso wie die Bevölkerung. Danach waren die Taan ins Land der Xkes, der Menschen, marschiert, und zu diesem Zeitpunkt hatte sich Nb'arsk mit K'let in Verbindung gesetzt. Sie stimmte nicht mit allem überein, was er dachte – für sie war Dagnarus immer noch ein Gott –, aber sie hatte angefangen zu zweifeln.
    Dagnarus kehrte auch an diesem Abend nicht zu seiner Armee zurück. Nb'arsk fürchtete nicht, dass ihm etwas zugestoßen war – immerhin war er ein Gott. Als sie Rufe und Schreie aus der Stadt gehört hatte, hatte sie sich gefreut. Sie erwartete jeden Augenblick, dass die Taan in den Kampf gerufen würden. Sie griffen nach ihren Waffen und hielten sich bereit.
    Aber nichts geschah.
    Nb'arsk befahl einen Halbtaan zu sich – jämmerliche Geschöpfe, aber sie waren nützlich, denn sie konnten sowohl die Sprache der Taan als auch die der Xkes sprechen. Sie befahl dem

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