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Der Stein der Wikinger

Der Stein der Wikinger

Titel: Der Stein der Wikinger Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Thomas Jeier
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mit Holz. Seine Kriegsschiffe gehörten zu den schnellsten des Nordens, und seine Frachtschiffe waren stabiler und tragfähiger als die Boote der Christen und Araber. Er verwendete nur bestes Eichenholz für den Kiel und die geschwungenen Steven und Tannenholz für die Planken, damit das Schiff leichter und schneller wurde. »Ich habe beim Bau von einigen Schiffen geholfen«, sagte Hakon, »mein Vetter ist Schiffsbauer.«
    »Dann wirst du uns helfen«, entschied Kolfinn. »Nafni und die Männer sind bereits unten. Nafni ist unser Schiffsbauer. Er hat Werkzeuge für dich.«
    »Ich werde dich nicht enttäuschen«, versprach Hakon.
    Ohne noch einmal mit Gunnhild zu sprechen, stieg er über den steilen Pfad zur Küste hinab. Schon auf den Klippen hörte er das Hämmern. Er wusste inzwischen, dass es auf den Schafsinseln zu kalt für die Aussaat von Feldfrüchten war und die meisten Männer von der Vieh- und der Schafzucht lebten. Bei schönem Wetter fuhren sie in kleinen Booten aufs Meer hinaus, jagten Wale und Robben und warfen ihre Netze aus. In den Felsen kletternd stellten sie den Seevögeln nach, wie den Papageientauchern, einer besonderen Delikatesse, die er bereits früher zu schätzen gelernt hatte. So wie im abgelegenen Eisland bedeutete der Bau eine Schiffes eine willkommene Abwechslung, konnte man dieser begehrten Arbeit doch viel zu selten nachkommen, weil es so wenig Holz gab.
    Die Männer hatten erst vor einigen Wochen mit dem Bau begonnen. Abseits von der Anlegestelle lag der Eichenkiel einer Knorr auf dem Boden, von Balken gestützt erhoben sich der Vorder- und der Achtersteven. Mit eisernen Nägeln befestigten einige Männer die Planken an Kiel, Bug und Heck. Ihre schweren Hämmer trieben die Nägel tief ins Holz. Die Planken waren bereits zurechtgehauen und lagen auf dem Boden gestapelt. Über einem offenen Feuer zwischen einigen Steinen kochte Teer in einem Kessel.
    Nafni stand etwas abseits über ein mächtiges Eichenbrett gebeugt, ein kräftiger Mann mit schulterlangen Haaren, die von einem breiten Stirnband zusammengehalten wurden. Auch sein Wams war leuchtend rot und dick gefüttert. Er trug eine schwere Kette aus Muscheln um seinen Hals. »Ah, du musst Hakon sein«, begrüßte er den Neuankömmling.
    Hakon schüttelte die Hand des Schiffsbauers und machte sich auch mit den anderen Männern bekannt. Einige hatte er schon im Langhaus gesehen, die restlichen mussten Freie aus der näheren Umgebung sein. Er deutete auf das Holzgerüst: »Das wird eine stattliche Knorr. Wie kann ich helfen, Nafni?«
    »Wie wäre es, wenn du mir beim Behauen des Ruders zur Hand gehst?«, schlug Nafni vor. Er strich mit der flachen Hand über das dicke Eichenbrett und nickte zufrieden. »Du kannst mit einer Axt umgehen, nehme ich an?«
    »Das will ich wohl meinen, Nafni.«
    Schon nach wenigen Schlägen entlockte Hakon dem Schiffsbauer ein zufriedenes Lächeln. Er handhabte die breitschneidige Axt, als hätte er sein Leben nichts anderes getan, schlug nicht zu leicht und nicht zu fest und konnte Nafnis Anweisungen leicht folgen. Er brauchte sich nur daran zu erinnern, welchen Wert sein Vetter auf die geschwungenen Rundungen und die glatte Oberfläche des Ruderholzes gelegt hatte. Immer wieder ließ er die Klinge gezielt in das feste Holz sausen.
    Er kam gut mit Nafni aus, merkte gar nicht, wie die Zeit verging. Der Schiffsbauer war ein gesprächiger Mann, erzählte von dem Kriegsschiff, das er im letzten Sommer gebaut und »Windvogel« getauft hatte, eine schnittige Skarfi mit niedriger Bordhöhe, die wie eine schnittige Möwe über das Meer glitt. Kolfinn hatte bereits mehrere Raubfahrten damit unternommen und war jedes Mal mit reicher Beute von fremden Küsten heimgekehrt. Manche sagten, es sei das schnellste Schiff des nördlichen Meeres.
    »Er ist ein guter Mann, euer Jarl«, sagte Hakon.
    »Ein großer Krieger«, bestätigte Nafni. »Die Leute sagen, dass sein Vater vor vielen Jahren als Schiffbrüchiger auf die Schafsinseln kam. Er besiegte einen mächtigen Krieger, der ihm die Herrschaft streitig machen wollte, und wurde zum ersten Jarl der Inseln gewählt. Kolfinn ist sein ältester Sohn.«
    »Lebt der Vater noch?«
    Nafni schüttelte den Kopf. »Er starb im Kampf, wie es einem großen Krieger wie ihm geziemt. Wie ich ihn kenne, sitzt er mit den tapfersten Kriegern in Walhall und lehrt die Götter, wie viel Met ein Nordmann vertragen kann.«
    Hakon ließ die Axt sinken und berührte die Rundungen des fast fertigen

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