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Der steinerne Engel

Titel: Der steinerne Engel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Carol O'Connell
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knallrotes Feuerwehrauto wäre in der Krankenhaushalle unauffälliger gewesen.
    »Ich gehe durch ein Kellerfenster.«
    Charles nickte. Er hatte wohl vorübergehend vergessen, mit wem er es zu tun hatte: Den Haupteingang konnte ja jeder benutzen ... Er fuhr langsam am Haus entlang. »Sag mir Bescheid, wenn du ein Fenster gefunden hast, das deinen Vorstellungen entspricht.«
    »Es ist das letzte ganz hinten.« Mallory sah auf seine Armbanduhr. Die Angestellten hatten längst Feierabend. »Die Frau jammert ständig, sagt Augusta, weil sie nur den Parkplatz vor Augen hat. Hier kannst du halten. Und sieh zu, dass du den Wagen möglichst in unmittelbarer Nähe parkst.« Sie drückte ihm einen Zettel in die Hand. »Das Rezept gibst du in der Apotheke ab, die Medikamente sind für Augusta.«
    Er machte große Augen. »Da steht ja mein Name!«
    »Du bist doch ein Doktor.«
    »Doktor der Philosophie! Ich bin kein Arzt, Mallory.«
    »Jetzt schon. Ich hab dir die Nummer eines praktischen Arztes in New Orleans verschafft, unter der findet dich der Apotheker, wenn er in seinem Computer nachsieht. Glaub mir, es ist wirklich alles in bester Ordnung.«
    Sie schob sich aus dem Wagen, und er gab ihr Deckung, damit sie unbemerkt durch das Kellerfenster steigen konnte. Statt eine gut bestückte Werkzeugtasche mit Nachschlüsseln und Dietrichen hervorzuholen, wie er erwartet hatte, entschied sie sich für die direkte Lösung und nahm einen Stein.
     
    Riker gab seine Absicht auf, vor dem Krankenhaus eine Zigarette zu rauchen, denn in diesem Moment hatte Charles Butler mit einem bunten Blumenstrauß die Halle betreten. Meist erregte er wegen seiner Größe einiges Aufsehen, heute aber ging er durch die belebte Halle, ohne dass sich jemand nach ihm umdrehte. Auf dem Highway hatte es einen Unfall gegeben. Ärzte, Pfleger und Schwestern gingen eilig ihren dringenden Geschäften nach. Angehörige der Unfallopfer nervten das Personal an der Anmeldung oder saßen nervös auf den Stühlen und Sofas in der Halle herum. Rings um den langen Menschen in Jeans waren alle mit Problemen beschäftigt, bei denen es um Leben und Tod ging.
    Nur Riker sah, wie Charles an den Apothekenschalter trat und ein Stück Papier überreichte. Der grauhaarige Apotheker warf einen Blick darauf, nickte und hielt fünf Finger hoch, um anzudeuten, dass die Transaktion nicht viel Zeit in Anspruch nehmen würde.
    Charles setzte sich wieder in Bewegung, aber nach ein paar Schritten prallte eine vorbeihastende Krankenschwester unsanft mit ihm zusammen. An Charles Butlers Körpersprache erkannte Riker, dass er sich höflich für etwas entschuldigte, was nicht seine Schuld war. Die Schwester strich behutsam über eine der exotischen Blüten in seinem Strauß, nickte und deutete in die Richtung, wo Alma Furgueson und ihr Besucher, der Sheriff, zu finden waren.
    Auf die Teilnahme an diesem Gespräch hatte Riker verzichtet. Er kannte ja inzwischen den Vernehmungsstil des Sheriffs und konnte sich denken, wie er auf eine Frau wirken musste, die den Friedhof auf allen vieren verlassen hatte.
    Jetzt trat er vor das Gebäude und kramte Zigaretten und
    Streichhölzer heraus. Von hier aus war Charles Butlers Mercedes nicht zu sehen. Langsam bog er um die Ecke. Der silberfarbene Wagen stand ganz hinten, obgleich vor dem Eingang zehn oder zwölf Plätze frei waren.
    Interessant...
    Riker marschierte auf den Wagen zu, aber dann entdeckte er die zerbrochene Fensterscheibe und blieb stehen. Der Anblick brachte ihn ein bisschen aus dem Konzept, denn das war nicht ihr Stil, aber wahrscheinlich hatte sie es eilig gehabt.
    Die Stahltür unter dem Schild »Lieferanteneingang« führte vermutlich zu einem Lastenaufzug und war, wie er feststellte, abgeschlossen. Es sah nicht aus, als ob sich jemand an dem Schloss zu schaffen gemacht hatte. Also war sie tatsächlich durchs Fenster eingestiegen, um unten nicht jemandem vom Pflegepersonal zu begegnen.
    Er ging zu dem Mercedes hinüber. Charles hatte wieder mal nicht abgeschlossen, stellte er zufrieden fest. Er hatte noch nie einen Mercedes kurzgeschlossen, aber allzu schwierig konnte es nicht sein.
    Die Lust aufs Rauchen war Riker vergangen. Er schlenderte zurück in die Halle und sah, wie eine junge Frau durch die Tür neben dem Apothekenschalter verschwand und wenig später der grauhaarige Alte mit der Brille in Richtung Cafeteria davonging.
    Riker trat an den Schalter, nannte der jungen Frau den Namen Charles Butler und fragte, ob die Sachen fertig

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