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Der steinerne Engel

Titel: Der steinerne Engel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Carol O'Connell
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entdeckt. Dafür kannst du ins Gefängnis kommen.«
    Das hatte gesessen. Sie steckte die Medikamente mit einer heftigen Bewegung in die Tasche. »Ich habe keine Spuren hinterlassen. Die Dreckskerle versuchen doch schon seit Jahren, mich festzunageln.« Sie knallte die Schublade zu. »Aber sie können mir nichts beweisen, und was sich nicht beweisen lässt, hat nicht stattgefunden.«
    »Soso.« Er deutete auf ihre linke Schulter. »Leichtsinnig gewesen, was? Aber das war ja nicht deine einzige Panne. Der Sheriff ist mit Hilfe deiner Taschenuhr Markowitz auf die Spur gekommen. Warum musstest du die auch mitschleifen, wenn du die Absicht hattest, als die große Unbekannte durch die Lande zu ziehen? Und dann das eingeschlagene Fenster ... Schlampige Arbeit und nicht dein Stil. Du hast, scheint's, wirklich nachgelassen. Es würde mich nicht wundern, wenn die Feds dir genug nachweisen könnten, um Anklage zu erheben.«
    Damit hatte er ihre Fassade angekratzt - wenn auch nur ein bisschen. Aber ihm war schon die kleinste Verunsicherung recht. »Schönen Gruß vom FBI. Sie wollen alles haben, was du über die Neue Kirche in Erfahrung gebracht hast. Wenn du das Material nicht rausrückst, schicken sie eine ganze Armee von FBI-Agenten in dieses Nest, und dein schöner Plan ist gestorben.«
    »Die bluffen doch nur. Sie haben nicht genug Verdachtsgründe, um auch nur eine Telefonzelle mit ihren Agenten zu besetzen.«
    Er stützte sich vorsichtig mit einem Arm auf den Aktenschrank. Sie rückte nicht von ihm ab. »Sie haben mir einen Gefallen getan, Mallory, indem sie deine Fingerabdrücke zurückgehalten haben und der Sache mit dem Computereinbruch nicht weiter nachgegangen sind. Jetzt muss ich mich revanchieren. Du kennst die Spielregeln.«
    »Du kannst ihnen ausrichten, dass die Neue Kirche nicht beabsichtigt, die Regierung zu stürzen. Die Leute haben keine richtigen Waffen, keinen Sprengstoff, nichts Gefährlicheres als eine Flinte zum Eichhörnchenschießen. Das FBI hat also keine Entschuldigung, wenn es die Stadt in die Luft sprengt.«
    »Das genügt mir nicht.«
    »Die Feds haben eine zwanzig Jahre alte Akte über die Neue Kirche. So langsam müsste ihnen eigentlich aufgegangen sein, dass man sie damit nach Strich und Faden belogen hat.« Sie sprach in die offene Schublade hinein, während sie die Akten durchging. »Sie hatten Babe Laurie als genialen und gefährlichen Sektenführer eingestuft. Vielleicht haben sie gerade rausgefunden, dass er der Dorftrottel war. Zumindest konnten sie das in seinem Nachruf lesen. Du würdest staunen, welche Summen sie für Falschinformationen gezahlt haben. Wahrscheinlich haben sie versucht, die Finanzbehörden anzuzapfen, aber bei einem laufenden Verfahren rücken die nichts raus.«
    Riker wusste, dass Mallory nicht so viele Sätze aneinander reihen konnte, ohne zumindest eine Lüge darin unterzubringen. Es gab also kein laufendes Verfahren des Finanzministeriums.
    Jetzt legte sie einige Schritte Abstand zwischen sich und Riker.
    »Dann erzähl mir mal, was der Fiskus rausgefunden hat.«
    Ich hör so gern deine Märchen.
    »Dazu müsste ich zugeben, dass ich in einem weiteren streng geheimen Computer gewildert habe, und dafür könnte ich, wie du ganz richtig sagst, ins Gefängnis kommen.«
    »Willst du damit sagen, dass ich dich verpfeifen könnte?« Der Abstand zwischen ihnen wurde ganz allmählich größer. Als er einen Schritt auf sie zuging, schlug sie den schwarzen Mantel zurück und legte eine Hand an die rechte Hüfte, so dass der Revolver zum Vorschein kam. Für Mallory war das eine diskrete Andeutung.
    Du würdest doch nicht etwa auf mich schießen? Laut sagte er: »Gib mir irgendwas an Material, das ich den Feds vorlegen kann.«
    »Es ist ein Steuerschwindel. Babe Lauries Bruder löst Vermögenswerte der Neuen Kirche auf und überfuhrt sie in eine Holdinggesellschaft, deren Erträge auf ein Auslandskonto überwiesen werden sollen.«
    »Wir reden hier also von Unterschlagung in großem Stil?«
    »Es kommt noch besser. Malcolm will sich von der Familie absetzen. Er hat gerade ein gutes Geschäft mit seinen Immobilien am unteren Bayou gemacht; die hat er seinen Angehörigen gewissermaßen unterm Hintern weggezogen und verkauft. Ende des Monats sind sie alle obdachlos und auf Sozialhilfe angewiesen.«
    »Deshalb bist du gerade jetzt zurückgekommen. Damit die Einheimischen nicht auseinander laufen, bis du mit allen abgerechnet hast, die zu der Mörderbande gehörten.«
    Dann nahm

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