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Der Steinwandler pyramiden2

Der Steinwandler pyramiden2

Titel: Der Steinwandler pyramiden2 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: douglass
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»Wir müssen hier raus. Bitte.
    Bitte!«
    »Tirzah?«
    »Boaz, komm jetzt. Komm.« Ich versuchte, meine Stimme sanft klingen zu lassen. »Bitte, komm.«
    Ich nahm eine seiner Hände zwischen die meinen. »Komm jetzt.«
    Er war von dem Entsetzen, mit dem das Glas ihn überflutet hatte, so getroffen, daß er mir ohne Widerstand folgte.
    »Komm schon.«
    Wir mußten hier raus. Sicherlich hatte die Pyramide bemerkt, daß etwas geschehen war. Oder konzentrierte sie sich so auf ihre wachsende Macht, daß sie uns überhaupt nicht wahrgenommen hatte?
    Ich führte Boaz, so schnell ich konnte, durch den Gang zurück. Aber das war nicht schnell genug. Ich wollte rennen, aber er stolperte und wehrte sich jetzt, so wie ich zuvor gestolpert war und mich gewehrt hatte.
    »Los doch. Schnell!«
    Vor uns ragte das Maul der Pyramide auf. Ich rechnete fest damit, daß es zuschnappen würde, bevor wir entkommen konnten, aber schließlich taumelten wir hinaus.
    »Exzellenz?« sagte der Offizier, besorgt wegen Boaz’ Gesicht.
    »Der Aufstieg«, sagte ich. »Und dann, ganz im Vertrauen, er konnte der Gelegenheit nicht widerstehen, sich mit der Eins zu vereinen. Darum ist er jetzt atemlos.«
    Der Offizier zwinkerte und ließ uns gehen.

2

    Ich führte Boaz zurück zur Siedlung der Magier. Jetzt war überall Ruhe eingekehrt. Alle lagen schon in ihren Betten, um am Einweihungstag ausgeruht zu sein.
    »Laß niemanden herein«, sagte ich zu Kiamet, und er nickte.
    Ich fragte mich, wann er eigentlich schlief, aber jetzt war nicht der richtige Moment, darüber zu reden.
    Ich führte Boaz zu seinem Bett, und half ihm, sich zu setzen.
    Sein Gesicht war ausdruckslos, sein Blick glasig.
    »Du hast das Glas gehört«, sagte ich.
    Er schaute auf. »Was?«
    »Du hast das Glas schreien gehört. Es will, daß du es rettest.«
    »Nein.«
    »Doch! Es hat zu dir gesprochen!«
    »Nein!« Mit wildem Blick sprang er auf. »Was du da sagst ist…«
    »Die Wahrheit, Boaz. Was ich sage, ist die Wahrheit.«
    »Nein. Ich habe nichts gehört. Ich…«
    »Shetzah!« Ich warf die Hände in die Luft. »Wie lange willst du noch abstreiten, daß du ein Elementist bist?«
    Das Wort ließ ihn zusammenzucken.
    »Sage es, Boaz. Wir sind hier wirklich sicher. Die Pyramide kann uns weder sehen noch hören.« Meine Stimme war jetzt viel weicher geworden. »Warum sonst hättest du eine Residenz ausgesucht, die so sehr vor dem Auge der Pyramide geschützt ist? Warum sonst hättest du deine Elementenneigungen verborgen?«
    »Nein! Ich bin ein Magier… ein…«
    »Du bist ein Elementenmeister, Boaz, sieh das doch ein! Und ich bin eine Elementistin. Streite nicht ab, daß du das weißt.«
    »Nein, Tirzah. Hör auf. Du sprichst dein eigenes Todesurteil.
    Ich werde dich töten müssen…«
    Ich lachte. »Dann tu es. Töte mich.«
    Er fluchte und wandte sich ab. »Ich glaube dir nicht. Ich kann nicht einer dieser… Elementenmeister sein.«
    Ein leises Geräusch kam von der Veranda, aber ich verließ mich darauf, daß Kiamet auf seinem Posten war.
    »Ach ja? Das sagt ausgerechnet der Mann, der die Locken von Toten verwahrt? Das sagt der Mann, der Stein in Haar zurückverwandelt hat? Das sagt der Mann, der das Buch der Soulenai wie einen Schatz hütet?«
    »Nein! Ich will davon nichts mehr hören.« Boaz wich vor mir zurück.
    »Und doch sagt sie die Wahrheit, Bruder.«
    Zabrze! Ich warf ihm einen dankbaren Blick zu. Vielleicht würde Boaz ihm glauben.
    Aber er war am Ende mit seiner Geduld. »Raus! Ich will, daß ihr beide verschwindet!«
    »Nein«, sagte Zabrze leise. »Mir reicht es jetzt, und ich weiß, daß es Tirzah genauso geht. Der Augenblick ist gekommen, an dem du zugeben mußt, wer du wirklich bist, Boaz.«
    »Kiamet!« brüllte dieser.
    »Er wird nicht kommen, Boaz«, sagte Zabrze. »Kiamet ist einer meiner Männer.«
    Das verblüffte mich ebenso wie Boaz. Kiamet?
    »Hat Kiamet mich die ganzen Monate bespitzelt?« wollte Boaz wissen.
    »Er hat auf dich aufgepaßt. Aber bespitzelt? Nein. Kiamet ist mir treu ergeben, aber er hat nicht über dein Leben hier in dieser Residenz berichtet.« Zabrze sah mich an. »Auch wenn ich wünschte, ich hätte ihn darum gebeten. Es hätte mir einige Überraschungen bei meiner Ankunft erspart.«
    »Wir sind in der Kammer zur Unendlichkeit gewesen, Hoher Herr«, sagte ich. »Das Glas in der Kammer ist außer sich vor Verzweiflung. Es ist…« Ich erschauderte. »Boaz hat seine Hände auf das Glas gelegt und es gehört. Es hat ihn angefleht,

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