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Der Steinwandler pyramiden2

Der Steinwandler pyramiden2

Titel: Der Steinwandler pyramiden2 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: douglass
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schließlich leise. »Hast du eine Ahnung, wie man das Lied der Frösche dazu benutzen kann, Nzame zu vernichten?«
    Er zögerte, und dieses Zögern verriet, daß seine Antwort eine Lüge war. »Nein. Nein, ich habe nicht die leiseste Ahnung.«

    Zwei Abende später wurden er und ich miteinander vermählt, zusammen mit Isphet und Zabrze.
    Eldonor hatte schon seit Wochen eine Zeremonie vorbereitet.
    Und wir freuten uns, daß gerade er uns miteinander verband.
    Alle Bewohner der Kluft nahmen daran teil. Platz gab es genug, denn wir wurden am Flußufer getraut, während sich die Menschen auf den Baikonen der Felsenstufen versammelten und die Frösche in den Pfützen zu unseren Füßen planschten und hüpften.
    Unter den Zuschauern waren auch die Fünftausend, die Isphet über die unfruchtbare Lagamaal gefolgt waren, die ihr vertraut hatten, ihnen zu einem besseren Leben als dem zu verhelfen, das sie bis dahin gehabt hatten. Ich hatte mir Sorgen gemacht, wie sie sich in die Kluft einfügen würden, aber es war mühelos vonstatten gegangen. Die meisten waren geschickte Handwerker oder willige Arbeiter, wiederum andere erfahrene Soldaten, und keine Gemeinschaft stört es, einen solchen Zuwachs zu bekommen. Für alle war genug zu essen da, denn der Fluß war freigebig und die Kornfelder über uns groß, und es gab genügend Platz, um die zusätzlichen Menschen unterzubringen.
    Und vielleicht das wichtigste war, daß die meisten der Fünftausend, wenn nicht sogar alle, wieder mit Leichtigkeit zu den alten Lebensformen zurückgefunden hatten. In Ashdod hatte es nur eine offizielle und erlaubte Religion gegeben, die der Eins, und keiner aus Gesholme, der engere Bekanntschaft mit der Pyramide gemacht hatte, konnte es erwarten, sie abzuschütteln.
    Es gab viele Hochzeiten unter den Fünftausend, aber Eldonor und die Bewohner der Kluft hatten sich gewünscht, die von Zabrze und Isphet und Boaz und mir etwas festlicher zu begehen als die der anderen.
    Lampenlicht funkelte von den Baikonen, Duftkerzen trieben im Fluß und ließen Boaz und mich ein wissendes Lächeln austauschen. Es war sehr bedauerlich, daß der Fluß nicht ganz so abgeschieden wie einst das überdachte Schwimmbad war.
    Yaqob stand stumm in unserer Nähe. Ich hatte angenommen, er würde vielleicht nicht kommen, denn sicherlich mußte der Anlaß des Festes schmerzlich für ihn sein. Aber er tat es doch, und Boaz und ich dankten ihm in Gedanken dafür.
    Unsere Ehe wurde zwar von Eldonor geschlossen, doch die anderen Weisen hatten an solchen Zeremonien keinen Anteil, auch wenn sie als Zeugen gekommen waren.
    Traditionellerweise war es der Vater, der die Heiratszeremonie vollzog, und Eldonor war der einzige Vater, der uns vieren zur Verfügung stand. Er sprach die Gelübde vor, die wir wiederholten, und er nahm unsere Hände und führte sie zusammen, und wir wurden vermählt, so wie es dem Brauch entsprach.
    Dann gab es Musik und Gesang, ein Geschenk der Kluftbewohner an uns, und ein lautes gratulierendes Quaken von Fetizza. Als ich zusah, wie Boaz sie betrachtete, fragte ich mich, warum mich wieder dieses Gefühl von Verlassenheit überfiel.
    An wen würde ich Boaz verlieren? An Nzame? Oder an die Zuflucht im Jenseits?
    Wir hatten es gerade geschafft, unsere Ehe zu vollziehen, hatten kaum nach Luft geschnappt, als Zabrze – wieder einmal! – in unser Quartier stürmte.
    »Steinmänner«, stieß er hervor. »Sie nähern sich den Bergen der Kluft.«
    Und dann war er wieder verschwunden.

13

    Ich sprang nur einen Augenblick nach Boaz aus dem Bett.
    »Shetzah!« rief er, als er mich nach meinem Gewand suchen sah. »Bleib hier, Tirzah!«
    »Nein. Ich habe die Kunst der Elementenmeister nicht gelernt, um im Bett liegen zu bleiben und mir um meinen Gemahl Sorgen zu machen. Nein. Ich komme mit.«
    »Dann wirst du hinter den Soldaten bleiben, wo es am sichersten ist.«
    »Ich werde da sein, wo man mich am dringendsten braucht.
    Bei den Göttern! Graut denn schon der Morgen?«
    Boaz brachte ein Grinsen zustande, als er in die Sandalen schlüpfte. »Du hast mich die ganze Nacht wachgehalten, Gemahlin. Ich sollte ärgerlich sein.«
    Ich erwiderte sein Lächeln. »Komm schon. Zabrze ist mittlerweile sicher schon oben am Schluchtrand.«

    Aber so war es nicht ganz. Zabrze hatte vorher noch die Einheiten zusammengerufen, die zusammen mit ihm aus Gesholme geflohen waren.
    Sie drängten sich vor uns auf den Treppen, die Schwerter in den Händen, wach und kampfbereit. Boaz, der

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