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Der Steinwandler pyramiden2

Der Steinwandler pyramiden2

Titel: Der Steinwandler pyramiden2 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: douglass
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genau vor mir war, verlangsamte seinen Schritt.
    »Ich wünschte, du wärst zurückgeblieben, Tirzah.«
    »Das könnte keiner von uns«, sagte da eine Stimme, und Yaqob trat aus dem Zwielicht, kurz darauf folgte ihm Isphet.
    »Eine traurige Art, seine Hochzeitsnacht zu verbringen, Isphet«, sagte er, und sie brachte ein gequältes Lächeln zustande.
    Der Aufstieg zum Rand der Kluft war anstrengend, und die Sorge über das, was uns möglicherweise dort erwartete, machte es noch schlimmer.
    Ich drehte mich um und warf Isphet einen Blick zu. »Was… weiß Zabrze?« schaffte ich zwischen zwei Atemzügen hervorzustoßen.
    »Nicht viel. Späher… kehrten spät in der Nacht… zurück. Sie haben… Steinmänner… gesehen… auf der Lagamaal.«
    »Viele?«
    »Kein Heer, aber genug.«
    »Nzame.«
    »Ja.«
    Ich griff erschöpft nach dem Geländer und stellte fest, daß die Monate in der Kluft mich zu einem Schwächling gemacht hatten, und dann war da die segensreiche kalte, frische Luft, und Boaz half mir und dann Isphet durch die Tür am oberen Ende der Treppe.
    Ich stand da und rang keuchend mit großen Atemzügen nach Luft.
    »Dort drüben«, sagte Boaz. Er streckte den Arm aus.
    Zabrze war zwanzig oder dreißig Schritt weit weg und bellte seinen Soldaten Befehle zu. Er war zum Kampf gekleidet, trug nur ein knappes Hüfttuch, Schwertgürtel, Sandalen und ein Tuch um den Kopf, das seine Zöpfe im Nacken zusammenhielt.
    Es war nichts mehr von dem Mann übrig, der sich so einfühlsam mit mir unterhalten hatte, der Isphet mit solcher Liebe ansah. Er war der Befehlshaber.
    Ich war irgendwie überrascht, auch Kiamet dort zu sehen, und er sah genauso tüchtig und fast so gebieterisch wie Zabrze aus. Mir wurde klar, daß Kiamet trotz seiner unauffälligen Art einen wichtigen Rang in Zabrzes Streitmacht einnehmen mußte.
    Zabrze sprach schnell mit mehreren der Wächter, die in den Bergen um die Kluft stationiert gewesen waren, dann brüllte er einen Befehl. Die Einheiten machten eine Kehrtwendung und rannten die Felsrinne im schnellen Schritt zu der ersten der Schluchten hinunter.
    »Kommt«, murmelte Yaqob, und wir eilten den Soldaten nach, und verwünschten unsere langen hinderlichen Gewänder.
    Mittlerweile war die Sonne aufgegangen, aber in der Felsrinne lagen noch immer lange Schatten. Wir mußten springen und landeten oft auf spitzen Steinbrocken, und ich hörte mehr als einmal jemanden fluchen, der die Füße nicht hoch genug gehoben hatte.
    Bei unserer Ankunft hatten wir einen Tag gebraucht, die Berge zur Kluft zu erklimmen, aber Angst und der Weg bergab verliehen uns Flügel, und in der Mitte des Vormittags erreichten wir eine Stelle, von der aus wir die unteren Abhänge und die sich nach Westen erstreckende Ebene überblicken konnten.
    Zabrze winkte uns vier hinter einen niedrigen Felsvorsprung, dann zeigte er hinunter.
    Schon aus weiter Ferne sahen wir in der vollen Kraft der Sonne deutlich ein Kontingent Steinmänner über das letzte Stück der Ebene taumeln und schlurfen. Es waren fünfundvierzig, ordentlich in Rängen von fünf aufgeteilt.
    Sie wurden von einem grauenhaften Wesen angeführt, wie es keiner von uns je gesehen hatte oder sich hätte vorstellen können.
    Offensichtlich wie ein Mann gestaltet, bestand sein ganzer, nackter Körper jedoch aus der schwarzen, glasigen Substanz, zu der die Pyramide ihre Innenwände zusammengeschmolzen hatte. Ich konnte vage erkennen, wie die Felsen, an denen er gerade vorbeikam, ihre Schatten über seinen Körper schickten.
    Die Steinmänner schlurften daher, ihre Schritte waren begrenzt und steif, aber dieser geschwärzte, geschmolzene Mann ging geschmeidig und mühelos zwischen den Steinen umher, drehte den Kopf in diese und jene Richtung. Seine Augen waren so schwarz wie alles an ihm, und ich fragte mich, was er sah oder vielleicht auch nur spürte.
    Yaqob, der rechts von mir stand, hielt vor Überraschung die Luft an. »Tirzah, schau doch mal, seine Nase!«
    Die Schreckensgestalt hielt den Kopf nach rechts, und ich sah einen vertrauten knollenförmigen Umriß.
    »Kofte!«
    Boaz erstarrte. »Shetzah! Was hat Nzame ihm angetan?«
    Zabrze hatte unser Flüstern gehört und kam zu uns. Yaqob zeigte auf den schwarzen, glasigen Mann. »Das ist Magier Kofte. Von der Pyramide.«
    »Boaz«, bat Zabrze, »erkläre das.«
    »Das kann ich nicht. Dieses schwarze Zeugs, diese Substanz, das ist etwas, das wir nie zuvor gesehen haben. Die Pyramide hat ihre Innenwände mit diesem

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