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Der sterbende Detektiv - Roman

Der sterbende Detektiv - Roman

Titel: Der sterbende Detektiv - Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: PeP eBooks
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habe mir von Evert sagen lassen, dass Sie ein Genie waren, wenn es darum ging, Mörder wegzusperren, als Sie noch Boss der Polizei waren. Das zählt alles nicht. Ich spreche von etwas ganz anderem. Als Sie mich darum gebeten haben, diese Karteikarte der Zulassungsstelle von diesem Pädophilen Staffan Nilsson zu finden, der dieses kleine Mädchen ermordet hat, begann ich fast, wieder an Gott zu glauben«, fuhr er fort.
    »Warum das?«, fragte Johansson.
    »Er wurde 1960 geboren, genau wie Dr. Konstantinov. Außerdem sehen sie sich ähnlich. Ich habe ein Foto von Nilsson im Internet gefunden. Es war kein neueres Foto, aber eine gewisse Ähnlichkeit lässt sich trotzdem erkennen. Sie hätten Brüder sein können. Das sind sie ja irgendwie auch. Leute wie Konstantinov und Nilsson. Erwachsene Männer, die kleine Mädchen zu Tode vögeln, das sind Brüder. Bevor ich ihm auf die Nase gehauen habe, habe ich wirklich gedacht,
dass es einen Gott gibt. Einen Gott, der mir Staffan Nilsson für Aleksander Konstantinov gegeben hat, der sich leider ertränken konnte, bevor ich seiner habhaft wurde.«
    »Ich bin froh, dass Sie ihn nicht totgeschlagen haben«, sagte Johansson.
    »Aus Respekt, Chef«, erwiderte Max. »Als ich es tun wollte, dachte ich, dass er ja Ihnen gehört, Chef. Sie haben ihn gefunden, Chef, also gehört er Ihnen und nicht mir. Das kann ich nicht ändern.«

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Dienstag, 17. August 2010
    »Sie haben Besuch, Chef«, sagte Matilda und nickte Johansson zu, der sich aufs Sofa gelegt hatte, um in aller Ruhe sein Mittagessen zu verdauen.
    »Jarnebring«, sagte Johansson. Was spricht dagegen, vorher anzurufen?, dachte er verärgert.
    »Njet«, erwiderte Matilda aus irgendeinem Grund. »Keine Wölfe in Sicht. Max sitzt in seinem Zimmer und spielt ein Computerspiel. Der beste Freund des Chefs liegt vermutlich zu Hause in seinem Bau und vernascht irgendeine ahnungslose Kreatur, die er zufällig in der Stadt getroffen hat. Das hier ist bedeutend besser.«
    »Wieso?«
    »Damenbesuch. Jung, hübsch. Recht jung zumindest.«
    »Genauso hübsch wie Sie?«, fragte Johansson, der plötzlich in dieser Laune war.
    »Vielleicht«, erwiderte Matilda. »Sie ist ein anderer Typ, um es einmal so auszudrücken.«
    Lisa Mattei, dachte Johansson, der inzwischen ganz ruhig war. Ruhig und etwas abwesend, wie er es immer von diesen kleinen weißen Tabletten wurde, von denen er sicher viel zu viele schluckte.
    »Lisa Mattei«, sagte Matilda. »Sie behauptet, dass Sie sie
kennt, Chef. Behauptet, Sie wüssten, worum es geht. Ich hoffe, sie stört nicht.«
     
    »Nimm Platz, Lisa«, sagte Johansson und deutete auf den Sessel neben dem Sofa. »Kann ich dir irgendwas anbieten?«
    »Eine Tasse Tee wäre nicht schlecht«, sagte Lisa und nickte Matilda zu.
    »Ich nehme einen doppelten Espresso ohne Milch. Dann könnten Sie auch die Tür zumachen«, sagte Johansson und deutete mit der Hand in Richtung der Küchenregion.
    »Wie geht es dir, Lars?«, fragte Lisa Mattei und nahm mit sittsam übergeschlagenen Beinen Platz. Der Saum ihres blauen Rocks direkt unter dem Knie. »Du siehst fitter aus als gestern«, meinte sie.
    »Alles prima«, erwiderte Johansson. Du wirst mich nie mehr mit Chef anreden, weil du jetzt ein großes Mädchen geworden bist, dachte er.
    »Schönes Zimmer«, meinte Lisa Mattei und nickte anerkennend in Richtung der vielen Bücherregale.
    »Das soll dich jetzt nicht kümmern, Mattei«, sagte Johansson. »Komm zur Sache.«
    »Tja«, meinte Lisa Mattei und sah ihn ernst an. »Zum ersten Mal, seit wir uns erstmals begegnet sind, und das muss jetzt mehr als zehn Jahre her sein, habe ich tatsächlich gehofft, dass du dich irrst. Dass auch du einmal irren könntest.«
    »Aber dem war also nicht so«, erwiderte Johansson. Für wen hält sie mich eigentlich?, dachte er.
    »Nein«, sagte Lisa Mattei. »Das war dumm von mir. Die DNA des Blutes auf der Papierserviette, die du mir gegeben hast, entspricht der DNA, die mit Hilfe des Spermas beim Mord an Yasmine sichergestellt wurde. Laut unserer Kriminaltechniker beträgt die Wahrscheinlichkeit, dass die DNA von jemand anderem stammt, eins zu einer Milliarde. Außerdem
ist es uns auch gelungen, DNA auf der Haarspange zu sichern. Mikroskopische Hautfragmente an der Innenseite der Spange.«
    »Und?«, fragte Johansson.
    »Yasmine Ermegan«, sagte Mattei und legte im selben Moment, in dem sie diesen Namen aussprach, ihren rechten Arm beschützend über ihren runden Bauch.

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Dienstag, 17. August

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