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Der sterbende Detektiv - Roman

Der sterbende Detektiv - Roman

Titel: Der sterbende Detektiv - Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: PeP eBooks
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sein werde, erwäge ich mein Aussehen zu verändern.« Gar keine dumme Idee, dachte er, im Hinblick darauf, wie oft ich im Fernsehen zu sehen war, bevor ich in Rente gegangen bin. Und auch im Hinblick darauf, dass Staffan Nilsson ein misstrauischer Mensch zu sein scheint und sicher für Leute wie mich einen siebten Sinn hat.
Nicht zuletzt im Hinblick auf die ganze Geschichte. Schließlich hatten Jarnebring und er sich früher schon als Taxifahrer, Bauarbeiter und Wurstverkäufer verkleidet, als sie noch Fahnder bei der Stockholmer Polizei gewesen waren.
    »Darum kümmere ich mich«, sagte Matilda. »Ich kann Sie so zurechtmachen, Chef, dass Sie nicht einmal Ihr bester Freund erkennt. Alles, was wir brauchen, sind eine Sonnenbrille, die richtigen Kleider und eine Menge Pomade im Haar.«
    »Bitte keine Tätowierungen«, sagte Johansson. Besser, das sicherheitshalber noch einmal zu betonen, dachte er.
    »Nicht einmal ein klitzekleiner Ohrring?«, fragte Matilda lächelnd. »Keine Sorge, Chef.«
     
    Das muss jetzt schon vierzig Jahre her sein, dachte Johansson. Damals hatte er sich im Zuge einer Fahndung nach einem berüchtigten Exhibitionisten, der sein Eishockeyinteresse mit dem starken Bedürfnis, mit seinem Schwanz zu wedeln, vereinigt hatte, vor dem Johanneshovs-Eisstadion als Wurstverkäufer ausgegeben.
    Jarnebring hatte sich für die Rolle nicht geeignet, da er bereits damals so furchteinflößend gewirkt hatte, dass niemand es gewagt hätte, sich dem Wurststand zu nähern, geschweige denn, um eine Extraportion Senf und Ketchup zu bitten.
    Für Johansson war die Rolle kein Problem gewesen.
    »Kann ich bitte etwas mehr Senf haben?«, hatte der Schwanzwedler gesagt, kurz bevor Jarnebring hinter ihm aufgetaucht war und ihn am Kragen gepackt hatte.
    »Wo hätten Sie ihn denn gerne?«, hatte Jarnebring gefragt.
    Dann hatte er ihm die Handschellen angelegt und über Funk einen Streifenwagen gerufen, der den Festgenommenen ins Kittchen bringen sollte. Jarnebring und er hatten den restlichen Abend damit zugebracht zuzusehen, wie Brynäs Djurgården auf der Eisfläche zunichtemachte.

    Erinnerungen, dachte Johansson. Ein paar Erinnerungen sind mir jedenfalls geblieben.
    »Hallo, Chef«, sagte Matilda. »Hallo! Earth calling …«
    »Entschuldigung«, sagte Johansson. »Ich musste nur gerade an etwas denken.«
     
    Dann war er bei der Krankengymnastin. Kein Raum für Gedanken oder Erinnerungen. Nur für körperliche Anstrengung, neue und ihm aufgezwungene Gewohnheiten, eine tägliche und bittere Erinnerung an ein verlorenes Leben. Später unternahm er mit Max einen Spaziergang. Sie sprachen beide nicht, da sie beide nicht das Bedürfnis verspürten. Schon ruhiger, dachte er und atmete während des Gehens tief ein.
    Nach dem Spaziergang aß er zu Mittag, hob sich die zwei Gläser Rotwein fürs Abendessen mit Pia auf. Und mit Max natürlich, der mittlerweile so etwas wie ein Sohn des Hauses geworden war, trotz seines Aussehens und obwohl er sich im Unterschied zu Kindern und natürlich auch allen anderen Menschen vollkommen lautlos bewegte.
    Als er auf dem Sofa in seinem Arbeitszimmer lag und darüber nachdachte, wie das Angebot an Staffan Nilsson aussehen musste, dass dieser es nicht ausschlagen konnte, klingelte das Telefon. Ein unerwartetes Gespräch mit einem überraschenden Inhalt.
    »Hallo, Chef«, sagte Kommissar Hermansson von der Bezirkskriminalpolizei in Stockholm. »Ich hoffe, ich störe nicht?«
    »Nein«, sagte Johansson.
    »Geht es Ihnen gut, Chef?«
    »So einigermaßen«, sagte Johansson. Komm zur Sache, du Schleimer, dachte er.
    »Es hat einige Komplikationen gegeben«, sagte Hermansson. »Ich fürchte, wir müssen die Ermittlungsunterlagen über Yasmine zurückholen, Chef.«

    »Warum das?«, fragte Johansson. »Ich habe sie doch gerade erst bekommen.« Irgendwas muss vorgefallen sein, dachte Johansson, und es ging um mehr als nur die Neugierde Hermanssons und seines Schwiegersohns.
     
    Eine komplizierte Geschichte laut Hermansson. Der für die Forschung beim Reichskriminalamt zuständige Beamte hatte ihn angerufen. Offenbar hatte sich ein bekanntes Kriminologenteam von der Northwestern University bei Chicago in den USA bei ihm gemeldet. Es ging um eine größere internationale und vergleichende Studie schwererer sexueller Vergehen an Kindern. Daher benötigte er unter anderem auch die polizeilichen Ermittlungsakten über den Mord an Yasmine Ermegan wieder.
    »Offenbar ist das ein Teil des von der UN

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