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Der sterbende Detektiv - Roman

Der sterbende Detektiv - Roman

Titel: Der sterbende Detektiv - Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: PeP eBooks
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finanzierten Traffickingprojektes«, erklärte Hermansson. »Du weißt schon, Frauen, die als Sexsklavinnen verkauft werden, und eben auch Kinder.«
    »Verstehe«, sagte Johansson. »Und was hat das jetzt mit Yasmine zu tun?«
    »Offenbar hat das Projekt zusätzliche Mittel erhalten, so dass es nun auch alle Pädophilen umfassen soll, die Kinder ermordet haben. Offenbar soll die Studie sowohl die USA als auch Europa betreffen.«
    Sieh mal einer an, dachte Johansson, der nicht nur gelernt hatte, den Zufall zu hassen, sondern auch alle anderen unerklärlichen Ereignisse.
    »Wenn du nichts dagegen hast, würde ich gerne vorbeikommen und unsere Kisten mit den Unterlagen abholen«, sagte Hermansson. »Schließlich sollst du dich mit ihnen nicht abmühen müssen. Das Einfachste wäre also, wenn ich mit meinem Schwiegersohn kurz vorbeikäme.«
    Wirklich rücksichtsvoll von dir, dachte Johansson.

    »Heute Abend bin ich beschäftigt«, sagte Johansson. »Das muss bis morgen warten.«
    »Kein Problem, ausgezeichnet«, sagte Hermansson, dem es aus irgendeinem Grund schwerfiel, seine Erleichterung zu verbergen.
    »Ruf mich morgen früh an«, sagte Johansson.
     
    In dem Augenblick, in dem er auflegte, wusste er genau, wie es sich verhielt. Du bist nicht mehr auf Zack, dachte er. Wie hatte sein bester Freund sie gleich wieder beschrieben? Eine junge, hübsche Blondine. Eine junge, hübsche Blondine, die in jenem Sommer vor fünfundzwanzig Jahren, in dem Yasmine Ermegan vergewaltigt und ermordet worden war, erst neunzehn Jahre alt gewesen war.

89
Donnerstagabend, 19. August 2010
    Ihre Adresse ließ sich mühelos herausfinden, da sie im Telefonbuch stand. Außerdem war Matilda noch da. Er ließ sie kurz anrufen und »Verwählt« sagen, um unnötiges Misstrauen zu vermeiden.
    »Sie ist zu Hause«, sagte Matilda. »Klang so wie bei meiner Schwester, wenn sie die Kinder schnell ins Bett bringt, um sich dann vor den Fernseher zu setzen.«
    »Max«, sagte Johansson. »Wir unternehmen eine kleine Fahrt, Sie und ich.« Er nickte dem Jungen, der mit verschlossener Miene und wie immer mit einem Energy-Drink in der Hand am Fensterrahmen lehnte, zu.
    Nur ein Nicken, nicht mehr, dann verschwand er nach draußen.
    »Was soll ich Pia sagen?«, fragte Matilda und schaute aus irgendeinem Grund zum Herd hinüber.
    »Wir essen später zu Abend«, sagte Johansson. »Ich bin in zwei Stunden wieder zu Hause. Wissen Sie was?«, meinte er dann und lächelte Matilda an. »Warum bleiben Sie nicht etwas länger und essen mit uns? Sie können mit Pia ja ein Glas Wein trinken, bis Max und ich wieder nach Hause kommen.«
    »Auf die Jungs warten«, erwiderte Matilda säuerlich. »Wo habe ich das schon mal gehört? Aber klar doch, Chef.«

    »Genau«, meinte Johansson. »Auf die Jungs warten.« Auf die großen Jungs warten, dachte Johansson. Dieser einfache und normale Vorgang, der angeblich die Frauen der westlichen Welt seit der Steinzeit versklavt hatte. Da er selbst in den 40ern und 50ern auf einem Bauernhof im nördlichen Ångermanland aufgewachsen war, hatte er nie so recht verstanden, wovon die Frauenzimmer mit gutbürgerlichem Hintergrund eigentlich redeten. Elna hätte das sicher auch nicht verstanden, dachte er, seine eigene, geliebte Mutter, die ständig alle Hände voll zu tun und nie eine Minute Zeit gehabt hatte, auf jemanden zu warten. Am allerwenigsten auf die vielen Männer, die sie ständig umgaben.
     
    Die Karolinska-Universiätsklinik war bereits 1940 eröffnet worden, aber die Häuser für die Ärzte hatte man erst Anfang der 50er gebaut. Drei große Villen für die Oberärzte und Professoren des Krankenhauses, die gerne in der Nähe des Arbeitsplatzes wohnen wollten, und etwa zehn Reihenhäuser für die Assistenzärzte, die noch einen Teil ihrer Karriere vor sich hatten. Alles nach englischem Vorbild, gediegenes Handwerk, Ziegel, große Gärten und ausgedehnte Grünflächen. Ruhig und still gelegen zwischen dem Friedhof der Solna Kyrka im Norden und dem großen Klinikkomplex im Süden.
    Natürlich wohnte sie in einem der Reihenhäuser. Ganz der Zeit, ihren Einkünften und allem anderen entsprechend, was für Leute wie sie bestimmend war, dachte Johansson.
    »Sie können ganz ruhig sein«, sagte er mit einem Lächeln zu Max. »Ich treffe nur ein kleines Frauenzimmer.«
    »Watch your back, boss«, meinte Max und erwiderte sein Lächeln.
    »Johansson«, sagte Ulrika Stenholm sichtbar erstaunt, als sie die Tür öffnete. »Was machen Sie

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