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Der sterbende Detektiv - Roman

Der sterbende Detektiv - Roman

Titel: Der sterbende Detektiv - Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: PeP eBooks
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brauchst dir keinerlei Gedanken zu machen, Lars. Ich rufe dich an, sobald es erledigt ist.«
     
    »Der Mann an der Pforte glaubte, dass du bei der Sicherheitspolizei arbeitest«, sagte Johansson, als er wieder in seinem Auto saß.
    »Das wundert mich nicht«, meinte Max und zuckte mit
den Achseln. »Mein Vater sah genauso aus wie ich, und Großvater behauptete immer, er hätte beim KGB gearbeitet.«
    »Und als was arbeitete er da?«
    »Berufskiller«, meinte Max. »Großvater behauptete, er sei Berufskiller gewesen.«
    »Und was hielten Sie davon?«, fragte Johansson. Was zum Teufel antwortet man auf so was, dachte er.
    »Ich fand, dass das aufregend klang«, meinte Max. »Aber natürlich war ich damals noch nicht so alt.«
     
    Pia und Matilda saßen in der Küche, als Johansson und Max die Wohnung betraten. Sie trinken Weißwein, genau wie ich es vorgeschlagen habe und wie es Frauen so zu tun pflegen, ungeachtet jeglicher Alters- und Einkommensunterschiede, dachte Johansson.
    »Hattest du nicht von zwei Stunden gesprochen? Das hat zumindest Tilda gesagt«, meinte seine Frau Pia und nickte vielsagend in Richtung der Uhr über dem Herd.
    »Knappe drei«, erwiderte Johansson schuldbewusst und sah sicherheitshalber auch auf seiner eigenen Armbanduhr nach.
    »Willkommen zu Hause«, sagte Pia. »Du bekommst einen Salat mit gegrillten Hühnerbeinen, Avocado, Bohnen, Tomaten und roten Zwiebeln. Wenn ich Tilda glauben darf, dann warst du auch ein braver Junge und hast dir deinen Rotwein vom Mittagessen aufgehoben.«
    »Ich liebe dich«, sagte Johansson. Von wegen braver Junge, dachte er. So hat mich bislang nur Elna genannt.
    »Nur solange du am Leben bleibst«, meinte Pia.
    »Nein«, erwiderte Johansson und schüttelte den Kopf. Was für ein Leben? Ich habe doch gar kein Leben mehr. Ich muss mit ihr reden, dachte er.

    Nach dem Abendessen nahm er seinen Kaffee in sein Arbeitszimmer mit, um ihn dort in aller Ruhe zu trinken, während Pia, Max und Matilda noch gesellig in der Küche saßen und Wein tranken. Als er auf seinem Sofa Platz genommen und sich zurückgelehnt hatte, klingelte sein Telefon.
    »Bist du noch wach, Lars?«, fragte Lisa Mattei.
    »In allerhöchstem Grade«, erwiderte Johansson.
    »Ich habe mit Gede gesprochen«, sagte Mattei. »Er hat beim Erpece angerufen, und dieser hat sich mit dem Depece verständigt. Wir sind uns alle einig. Die Ermittlungsakten gehen nicht an Hermansson, und wenn du nichts dagegen hast, lasse ich sie morgen früh abholen.«
    Sie ist wirklich groß geworden, dachte Johansson. Die kleine Lisa hat beim Generaldirektor angerufen, dem Chef der Sicherheitspolizei, dieser hat beim Reichspolizeichef angerufen und dieser beim Distriktspolizeichef von Stockholm. Alle haben genau das getan, was sie von ihnen verlangt hat.
    »Keinerlei Problem«, meinte Johansson. »Schick deine Leute morgen früh einfach her. Was hältst du übrigens davon, das Kind Elna zu taufen? Nach meiner Mutter. Du weißt schon, diese Fußballspielerin. Deine eigene Fußballspielerin, die in deinem Bauch herumtobt.«
    »Elna ist in der Tat einer meiner Lieblingsnamen«, meinte Mattei.
    »Und was sagt der Vater?«, fragte Johansson.
    »Ingrid«, meinte Mattei. »Nach Ingrid Bergman.«
    »Heirate lieber mich«, sagte Johansson. Warum habe ich das jetzt wieder gesagt?, überlegte er.
     
    Eine Viertelstunde später schlief er tief. Trotz der fröhlichen Stimmen, die aus der Küche drangen. Trotz Hypnos, der ihn mit grünweißen Kapseln im Augenblick zwischen Dämmerzustand und Schlaf in Versuchung führen wollte. Zu spät,
Junge, sorry for you, dachte Johansson. Dann schloss er die Augen und schlief aus eigener Kraft ein. Ohne Träume, ohne Hilfe von allem anderen und allen anderen. Er schlief und erwachte erst am folgenden Morgen, als Max neben seinem Bett stand und vorsichtig seine linke Schulter berührte.
    »Da sind so ein paar Kuckuckseier, die den Chef sprechen wollen«, sagte Max. »Ein Typ und eine Frau.«
    »Und was für Leute sind das?«, fragte Johansson.
    »Nicht dass sie meinem Vater im Mindesten ähnlich sehen, aber ich bilde mir trotzdem ein, dass sie einen ähnlichen Arbeitsplatz haben«, meinte Max. »Allerdings in Schweden«, fügte er noch hinzu.

91
Freitag, 20. August 2010
    Zwei schweigsame Leute von der Sicherheitspolizei, ein Mann Anfang fünfzig und eine zehn Jahre jüngere Frau. Er konnte sich aus seiner Zeit als Einsatzleiter nicht an sie erinnern, aber sie wussten, wer er war oder gewesen war,

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