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Der Stern von Yucatan

Der Stern von Yucatan

Titel: Der Stern von Yucatan Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Debbie Macomber
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“Ich denke eine Woche darüber nach.”
    “Gut.” Ihm fiel ein Stein vom Herzen. Er gab ihr das Kündigungsschreiben zurück und ging wieder in sein Büro.
    Eine Reihe geschäftlicher Entscheidungen verlangten seine Aufmerksamkeit, doch er verschob sie. Seine Gedanken waren anderweitig gefesselt. Alles, was Marjorie gesagt hatte, stimmte. Er war verlobt. Er hätte nicht mal daran denken dürfen, eine andere zu küssen. Trotzdem hatte er es getan und es auch noch sehr genossen.
    Sicher, er hatte Lorraine vermisst. Ziemlich sogar am Anfang. Aber sie war nun schon so lange fort, dass er nicht mehr wusste, was er davon halten sollte. Nicht mal ihr Vater konnte ihm genau sagen, wann sie zurückkehrte.
    Eines war sicher – er konnte Lorraine nicht heiraten. Nicht mehr.
    Es schien eine simple Entscheidung zu sein, und er verstand gar nicht, warum er so lange gebraucht hatte, sie zu treffen. Wenn er Lorraine wirklich geliebt hätte, würde er sich nicht zu Marjorie hingezogen fühlen.
    Er sprang wieder auf und marschierte den Flur hinunter zu ihrem Büro. Als er sie telefonieren sah, war er enttäuscht. Doch er würde sie seine Entscheidung wissen lassen, sobald er konnte.
    Kurz darauf hatte er ein Geschäftsessen mit einem Großhändler, und dann verbrachte er den Nachmittag damit, einen Bericht für den Vorstand zu schreiben. Marjorie hatte außerhalb zu tun. Ehe er sich versah, war der Tag vorüber.
    Erst als er in sein Auto stieg, dachte er daran, zu ihr nach Hause zu fahren. Vermutlich sollte er das nicht tun, doch sie wiederzusehen, war eine zu große Verlockung.
    Sobald Gary vor ihrem Haus parkte, kam Brice auf ihn zugelaufen.
    “Hallo, wie geht’s, Kleiner?”, fragte Gary und zog ihm spielerisch den Schirm seiner Baseballkappe ins Gesicht.
    “Toll! Willst du meine Mom besuchen?”
    “Ja. Ist sie da?”
    “Jep.”
    Besorgt, sie zu verärgern, wenn er so uneingeladen auftauchte, bat er: “Würdest du ihr bitte sagen, dass ich hier bin?”
    “Sicher. Sie wird sich freuen.” Der Junge stürmte die Treppe hinauf und durch die Tür. Nach einer halben Minute erschien Marjorie. Gary merkte an ihrer zögerlichen Art, dass sie aufgeregt und verunsichert war.
    “Hallo, Gary.”
    “Marjorie.” Sie blieb auf der oberen Stufe zur Veranda stehen, die Arme schützend vor sich verschränkt.
    “Ich werde deine Zeit nicht lange beanspruchen”, sagte er und blieb in sicherer Distanz auf dem Rasen stehen. “Ich habe heute eine Entscheidung getroffen, und die möchte ich dir mitteilen, weil sie dich betrifft.”
    “Mich? Inwiefern? Was für eine Entscheidung?”
    “Wie du betont hast, bin ich verlobt. Aber ich habe etwas gelernt. Ich möchte nicht mehr verlobt sein. Lorraine und ich … ich weiß nicht. Sie ist fabelhaft. Großartig. Wir sind eine Weile miteinander gegangen, und irgendwann habe ich dann wohl beschlossen, es sei Zeit zu heiraten. Sie hatte wohl denselben Eindruck. Deshalb haben wir uns verlobt. Aber ich werde die Verlobung lösen.”
    “Ist sie aus Mexiko, oder wo sie sich sonst aufhält, zurück?”
    “Nein.” Sobald sie wieder in Louisville war, würde er mit ihr sprechen.
    “Also weiß sie nichts davon?”, drängte Marjorie.
    “Noch nicht. Aber ich denke, sie wird nicht zu enttäuscht sein.”
    “Wie kannst du so etwas sagen?”, empörte sie sich, dass Gary erschrocken einen Schritt zurückwich.
    “Es gab keine Leidenschaft zwischen uns, keinen Funkenflug.” Das war ihm erst bewusst geworden, seit er Marjorie geküsst hatte.
    “Funkenflug?” Sie zog die Brauen hoch.
    “Ich bin kein wankelmütiger Mensch, Marjorie. Das sollst du wissen.”
    Sie zeigte keine Emotionen. “Löst du die Verlobung meinetwegen?”
    Gary wusste nicht, was er darauf antworten sollte. Er sah ihr in die Augen, um seinen Worten Nachdruck zu verleihen. “Ja. Ich habe mein ganzes Leben auf dich gewartet. Ich will nicht, dass du mir wieder durch die Lappen gehst.”
    “Oh, Gary.” Sie weinte tatsächlich.
    “Lade ihn zum Dinner ein, Mom.” Brice stand an der Fliegendrahttür.
    “Danke, aber ich muss gehen.” Gary eilte zu seinem Wagen.
    “Gary!”
    Er drehte sich um.
    Sie wischte sich die Augen mit einem Ärmel. “Möchtest du zum Dinner bleiben?”
    Mehr als sie ahnte. “Möchtest du, dass ich bleibe?”
    Sie nickte lächelnd und streckte ihm eine Hand hin.
    Gary brauchte keine zweite Einladung.
    Jack wusste nicht, wo zum Teufel er war. Er öffnete die Augen, und grelles Licht blendete ihn. Er fragte sich

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