Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Der Sternengott

Der Sternengott

Titel: Der Sternengott Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Frederik Pohl & Jack Williamson
Vom Netzwerk:
System zurückkehren würde, womöglich noch auf einem Raumling reitend – Quarla brachte ihm das gerade bei. Und dann würde er der Maschine über Freehaven Bericht erstatten ...
    Er erhob sich und folgte Quarla nach draußen. Er nahm ihre Hand, und sie blickten auf den Vorgarten aus schimmernden fusorischen Ranken.
    »Sie haben mir versprochen, mich einen Raumling reiten zu lassen«, lächelte er und drückte ihre Hand. »Da ich ja nun hierbleiben werde, sollte ich am besten gleich mit dem Eingewöhnen beginnen.«
    Sie blickte ihn nachdenklich an und lächelte. Ihr goldenes Haar betonte das Blau ihrer Augen. »Warum nicht?« sagte sie. »Aber bleiben Sie bitte in der Atmosphäre. Wenigstens am Anfang.«
    »Ich hatte aber angenommen, daß ein Raumling seine eigene Atmosphäre ohne ...«
    Ein gewaltiger Blitz erhellte den Himmel über ihnen und unterbrach das Gespräch; ein Raumschiff setzte in unmittelbarer Nähe zur Landung an. Wer auch immer der Pilot war, er hatte es sehr eilig und brachte das Schiff in wenigen Sekunden vor der Klinik Dr. Snows zum Stillstand. Die Luftschleuse schnappte auf, und ein Mann kam zum Vorschein. Er warf einen Blick auf Quarla und Boysie und rief: »Schnell! Es geht um Sekunden!« Augenblicklich wandte er sich wieder ab.
    Quarla rief: »Ich werde meinen Vater benachrichtigen, Boysie! Sie können inzwischen den Leuten helfen!« Gann hatte sich bereits in Bewegung gesetzt und rannte über den moosbedeckten Boden auf das Raumschiff zu. Die beiden Männer in der Rakete brauchten allerdings wenig Hilfe. Sie hoben einen Mann auf einer Tragbahre aus der Luftschleuse. Bei der geringen Schwerkraft des Riffs war das keine nennenswerte Last.
    »Er ist krank!« keuchte einer der Männer. »Ich kenne ihn nicht, aber er brach bei meiner Raumling-Weide zusammen. Vielleicht ist es etwas Gefährliches ...«
    Gann nickte und half den Männern, die Tragbahre anzuheben. Der Kranke murmelte unverständliche Worte und warf sich wild hin und her.
    Gann ließ den Griff der Bahre beinahe wieder fahren.
    Mit offenem Mund und weitaufgerissenen Augen starrte er auf den Liegenden hinab. Über das Gesicht des Kranken lief der Schweiß, und obwohl die Gesichtszüge im Delirium verzerrt waren, konnte Boysie Gann den Mann erkennen.
    Der Kranke war Maschinencolonel Mohammed Zafar.
     
    *
     
    Wenn Boysie Gann sich jemals in seinem Leben hatte zusammenreißen müssen, dann war dieser Augenblick jetzt gekommen. Zafar war mehr als gefährlich; seine Gegenwart würde für Boysie Gann mit aller Wahrscheinlichkeit das Ende bedeuten. Zafar mußte ihn kennen, und wenn Zafar und M'Buna tatsächlich an systemfeindlichen Vorgängen auf der Polaris-Station beteiligt waren – woran Boysie Gann nicht mehr zweifelte –, war ihnen sicherlich ebenfalls bekannt, daß er kein einfacher Radartechniker war.
    Er konnte es eigentlich nicht wagen, Zafars Erwachen abzuwarten. Trotzdem verlangte es seine Pflicht gegenüber dem System, bei der Bahre auszuharren und dem unzusammenhängenden Gestammel des Colonels zu lauschen. Vielleicht war auf diese Weise etwas über den Mann zu erfahren.
    Dr. Snow half ihm bei der Lösung seines Problems, ohne es zu wollen. »Sie, Junge!« schnappte er. »Sie verschwinden hier! Quarla ebenfalls! Ist vielleicht ansteckend. Aber bleiben Sie in der Nähe, falls ich Sie brauchen sollte!« Und er beugte sich über seinen Patienten.
    Die beiden standen an der Tür des Behandlungszimmers, und Quarlas Hand lag in der seinen. »Es steht schlimm um ihn, Boysie«, flüsterte sie. »Ich kenne die Krankheit nicht, und ich habe so etwas nicht gesehen, seit Harry ...« Sie brach ab und wandte sich an die beiden Männer, die den Kranken gebracht hatten. »Sie warten am besten, bis mein Vater ihn untersucht hat. Vielleicht ist die Krankheit ansteckend.«
    Im Behandlungszimmer nahm Dr. Snow das Thermometer aus dem schlaffen Mund des Colonels, der leise vor sich hin murmelte. Boysie Gann versuchte zu verstehen, was der Mann sagte, doch er vermochte nur einige Worte aufzufangen: »... gefährliche Geistesfalle! Lebendiger Staub ...! Lügenhafte Träume ...«
    Dr. Snow war sehr ernst. »Hohe Temperatur«, murmelte er und warf einen Blick auf die Gruppe an der Tür. »Quarla!« rief er. »Du mußt mir eine Spritze zurechtmachen. Standard-Antibiotika, Afebrilium, Analdescis. Gehen wir von einem Gewicht von ... sagen wir ...« Er warf einen Blick auf den Kranken, »neunzig Kilo aus. Trotzdem Maximum-Dosis.«
    Quarla nickte und

Weitere Kostenlose Bücher