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Der Sternenhuter - Unter dem Weltenbaum 04

Der Sternenhuter - Unter dem Weltenbaum 04

Titel: Der Sternenhuter - Unter dem Weltenbaum 04 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Douglass Sara
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mehr als
ein Peloton Bogenschützen und hundert Speerträger zur
Verteidigung übrig waren. Die gesamte Luftarmada befand sich mittlerweile bei Axis, und für die Ikarier hatten
sich die ersten Einsätze zu einer wahren Feuertaufe entwickelt.
    Aber die Luftkämpfer hatten sich wacker geschlagen.
Gorgrael hatte nur einen Skräbold mit seinen Truppen an
die Front der Wildhundebene geschickt, und der blieb
wohlweislich hinter den eigenen Linien. Eiswürmer
tauchten diesmal nicht auf, und den Ikariern hatte in der
Luft niemand etwas anhaben können. Und so regneten
ihre Pfeile auf die Feinde herab. Dennoch mußten sie auf
der Hut sein. Denn die Wolken hingen mitunter so tief,
daß auch die Vogelmenschen nicht sehr hoch aufsteigen
konnten. Gorgraels Kreaturen machten sich einen Sport
daraus, unvermittelt nach oben zu springen und die eine
oder andere Flügelspitze, die etwas zu tief gelangt war,
zu packen und herunterzuzerren. Der Sternenmann verfolgte das mit Beklommenheit. Auf diese Weise hatte er
bereits ein Dutzend Luftschützen verloren.
    Die Berittenen schlugen sich nicht so gut, obwohl viele unter ihnen bei Gorken ausreichend Erfahrung im
Kampf gegen die Skrälinge gesammelt hatten und es
ihnen nicht am nötigen Mut mangelte. Die Geisterwesen
rannten in schier unübersehbarer Zahl über die Wildhundebene heran. Wenn Axis sich nicht auf die Luftarmada hätte verlassen können, wäre die Schlacht wohl mit
ebenso großen Verlusten verlorengegangen wie die in der
Stadt Gorken. Arne hatte bislang dennoch die Stellung
am Paß erfolgreich halten können, und nachdem der
Krieger mit seinen Truppen zu ihm gestoßen war, konnte
er seine Reihen ordnen und daran denken, zum Gegenangriff überzugehen. Zusammen mit den eintreffenden
Verstärkungen aus Sigholt gelang es dann schließlich
auch, Gorgraels Scharen Stück für Stück zurückzutreiben.
    Hierbei stellte sich auch heraus, wie gut Aschure mit
ihren Bogenschützen trainiert hatte. Ihre Pelotone wirkten fast so verheerend unter den Skrälingen wie die Ikarier. Axis setzte Aschures Truppe überall dort ein, wo die
Lage brenzlig geworden war. Jeder ihrer Schützen vermochte zwölf Pfeile in der Minute abzufeuern. Über
zweitausend Geschosse regneten dann auf die Geister
nieder, und kaum einer davon verfehlte sein Ziel. Doch
nach mehrtägigem Kampf stellte sich heraus, daß die
Bogenschützen nicht mehr über ausreichend Pfeile verfügten. So mußten sie nächtens auf dem Schlachtfeld ihre
Geschosse einsammeln, um für den nächsten Tag ausreichend versorgt zu sein. Der gewitzte Skräbold befahl
seinen Skrälingen schließlich, bei jedem Rückzug so
viele Pfeile wie möglich mitzunehmen. Oft entwickelten
sich dann Gefechte um den Besitz dieser Geschosse, und
nicht immer gingen diese für Axis’ Soldaten erfolgreich
aus.
    Vor Gorken hatten die Kreaturen sich noch nicht sehr
viel zugetraut und sich eher darauf verlassen, in Massen
vorzustürmen. Wenn sie dort von einer unerwarteten
Seite oder in der Flanke angegriffen wurden, waren sie
gewöhnlich auseinandergestoben und hatten ihr Heil in
der Flucht gesucht. Ihre Panik hatte sich dann auf andere
Truppenteile übertragen, und so hatte aus der Flucht einer Einheit die eines ganzen Flügels werden können.
    Ganz anders jedoch die Skrälinge in der Wildhundebene. Sie griffen mutig an und schienen auch sonst mehr
Selbstbewußtsein gewonnen zu haben. Der Krieger mußte schon befürchten, daß Gorgrael, wenn ihm ausreichend
Zeit zur Verfügung stände, seine Truppen in ein unüberwindliches Heer verwandeln könnte.
    Doch heute ließen sie sich immer noch töten. Nur die
Sterne mochten wissen, welcher Bedrängung sich Bornheld vor Jervois gegenübersah. Denn der Zerstörer hatte
sicher nur einen kleinen Teil seiner Armee in die Ebene
geschickt und griff mit seiner Hauptmacht den neuen
König an.
    Axis gab Belial die leere Schüssel zurück. Sie saßen in
einem zu dünnen Zelt in einem hastig aufgeschlagenen
Lager am Fuß der östlichen Urqharthügel, ungefähr zehn
Meilen vom Eingang zum Sperrpaß entfernt.
    »Ich frage mich, wie die Skrälinge den Nordra überqueren wollen«, brummte der Krieger, »falls sie ihn irgendwann mal erreichen. Ob Gorgrael irgendeinen
teuflischen Plan ausgeheckt hat? Oder hat er seinem
Skräbold einen Beutel Kupfermünzen mitgegeben, um
mit seinen Kreaturen die Fähre nehmen zu können?«
    Belial mußte bei dieser Vorstellung grinsen, wurde
aber rasch wieder

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