Der Sternenwald
Landeplatz-Lichtung und hießen dort die Shuttles willkommen. Vater Reynald war überwältigt von der unerwarteten Ankunft all dieser Schiffe und blieb außer Atem am Rand der Lichtung stehen, begleitet von mehreren grünen Priestern.
Cesca Peroni kam aus dem ersten Shuttle, bunt und prachtvoll gekleidet, das Haar mit festlichen Bändern geschmückt. Reynald erkannte sie sofort. »Cesca!«
Sie trat vor, bemerkte Freude und Verwirrung in seinem Gesicht. Cesca lächelte strahlend, als sie die rechte Hand ausstreckte, und dann sprach sie die Worte, die sie sich beim Flug nach Theroc zurechtgelegt hatte. »Es ist eine Weile her und deshalb bin ich persönlich gekommen, um deinen Heiratsantrag anzunehmen, Vater Reynald von Theroc. Vorausgesetzt natürlich, er gilt noch.«
Reynald sah zunächst aus, als hätte sie ihm einen dicken Ast über den Schädel gezogen. Dann grinste er wie ein Junge. »Natürlich gilt mein Heiratsantrag noch!« Er griff nach ihren Händen, umarmte sie kurz und voller Freude, wich dann verlegen zurück. Mit einer Verbeugung versuchte er, sich zu fassen. »Deine Bereitschaft, meine Frau zu werden, wäre mir eine große Ehre, Cesca Peroni, Sprecherin der Roamer-Clans. Unsere Völker haben einander viel zu bieten, wie auch wir beide. Persönlich, meine ich.«
Weitere Shuttles landeten auf der kleinen Lichtung. Die Roamer-Piloten zeigten ihr Geschick, als sie gekonnt manövrierten und den zur Verfügung stehenden Platz gut ausnutzten. Farbenprächtig gekleidete Männer und Frauen stiegen aus und bewunderten die üppige Vegetation. Die Clan-Repräsentanten atmeten die frische Luft tief ein, sahen zu den hohen Bäumen empor und rochen den Duft des Waldes. Dies alles unterschied sich sehr von der künstlichen Umgebung, an die sie gewöhnt waren.
Cesca hielt noch immer Reynalds Hand umfasst und hob sie. »Wir sind beide einverstanden!«, rief sie. »Nach so vielen Entbehrungen ist es schön, einen Grund zum Feiern zu haben.«
Die Roamer pfiffen und jauchzten. Die grünen Priester und anderen Theronen begriffen, was geschah, und daraufhin applaudierten sie. Schließlich trafen Idriss und Alexa ein, verwirrt und auch aufgeregt angesichts des unerwarteten Trubels.
»Wie schön!«, entfuhr es Reynald. »Meine kleine Schwester Estarra ist gerade zur Erde geflogen, wo sie König Peter heiraten wird. Und jetzt hast du meinen Heiratsantrag angenommen. In welch wunderbaren Zeiten leben wir doch!«
Cesca blinzelte und gab sich alle Mühe, ihre Überraschung zu verbergen. Der König würde eine Theronin heiraten? Welche Konsequenzen ergaben sich daraus? Eine Welle des Erstaunens ging durch die Reihen der Roamer und Cesca fragte sich, auf welche Weise sich die politischen Bündnisse jetzt verschoben. Heiratsbande zwischen Roamern, Theronen und der Hanse. Sie musste gründlich darüber nachdenken.
Cesca deutete auf einen hageren, mürrisch wirkenden Mann, der hinter ihr aus dem Shuttle gekommen war. Er hatte dunkles Haar und ähnelte ihr. »Das ist mein Vater, Denn Peroni. Alle meine Onkel sind an Bord des Schiffes.«
Reynald stellte seine eigenen Eltern vor. Der noch immer verwirrte Idriss starrte die Neuankömmlinge groß an. »Würde mir bitte jemand erklären, was hier los ist?«
Alexa sah ihren Mann mit funkelnden Augen an. »Denk mal darüber nach, Idriss. Bestimmt kommst du dahinter.«
Cesca und Reynald standen auf einem Empfangsbalkon der Pilzriff-Stadt. Mondschein und Sternenlicht fielen durch das hohe Blätterdach des Waldes, und der Gesang von Insekten, begleitet von exotischer Musik, gab der Nacht etwas Zauberhaftes. Roamer trugen ihre eigenen Lieder und Balladen vor, gewährten den Gästen Einblick in ihre Kultur.
Die ganze Zeit über gab Cesca vor, großen Gefallen an den Vorgängen zu finden.
Die Clan-Schiffe hatten so viele Unterhalter und exotische Geschenke von fernen Planeten und Asteroiden mitgebracht, dass die Verlobungsfeier zu einer Art Karneval wurde. Alle lachten, tanzten und freuten sich über die neuen Freunde.
Reynald schien stolz darauf zu sein, neben Cesca zu sitzen. »Es würde mich gar nicht überraschen, wenn dieser Abend zu weiteren Heiratsanträgen zwischen unseren Völkern führte.«
Pflichtbewusst hielt sie seine Hand und lächelte weiterhin. »Das würde unser neues Bündnis zweifellos stärken.«
Zu später Stunde führte Reynald Cesca auf einen privaten Balkon, von wo aus sie zu den Bäumen sehen und der Aktivität um sie herum lauschen konnten. »Glaubst du,
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