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Der Sternenwald

Der Sternenwald

Titel: Der Sternenwald Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kevin J. Anderson
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Beschlagnahme der Vermögenswerte.
    Anschließend sendeten Stromos Schiffe verlockende Werbung für die neuen Produkte der Hanse, die auch Ramah zur Verfügung standen, wenn sich der Planet wieder dem Handel öffnete. Nach nur vier Wochen war die radikale Regierung gestürzt und eine zerknirschte Gruppe von Politikern nahm erleichtert die Gelegenheit wahr, erneut die Charta der Hanse zu unterschreiben. Stromo war stolz auf diesen Erfolg gewesen.
    Einen solchen Feind konnte Admiral Stromo verstehen. Die Hydroger aber ließen sich nicht einfach mit hübscher Propaganda überwältigen…
    Am zweiten Tag der Sondierungen rief ein aufgeregter Brückentechniker den Admiral aus seinem Quartier, in dem er sich um sein Logbuch gekümmert hatte. »Etwas geschieht dort unten, Sir. Wir messen seltsame Fluktuationen und Anomalien tief im Innern der neuen Sonne. Etwas… bewegt sich.«
    »In dem ehemaligen Gasriesen?« Stromo streifte seine Uniformjacke über und verließ die Kabine. »Aber dort ist es so heiß wie im Innern eines Sterns!«
    »Vielleicht haben sich die Droger spezielle Asbestanzüge zugelegt. Lassen Sie sich die Einzelheiten von der technischen Crew erläutern, Sir.«
    Auf der Brücke des Moloch betrachtete Stromo das gefilterte Bild der neuen Sonne. »Dort unten, Admiral«, sagte einer der wissenschaftlichen Fachleute. Er vergrößerte die wogenden Plasmawolken und richtete den Zoom auf etwas, das zunächst wie ein Sonnenfleck ausgesehen hatte. »Seit einer Stunde orten wir… Dinge in der Chromosphäre.«
    »Und es handelt sich nicht um magnetische Aktivität oder Protuberanzen?«
    »Ganz und gar nicht, Sir. Sehen Sie es sich selbst an.«
    Stromos erstaunter Blick fiel auf eine rot glühende ovoide Kapsel, auf ein eiförmiges Gebilde, das hin und her glitt, die Ränder waren aufgrund von Licht und Hitze verschwommen. Es änderte den Kurs, stieg durch Sonnenflecken auf und schwamm durch den Ozean aus superheißem Gas.
    Weitere Kapseln erschienen und stiegen aus den feurigen Tiefen von Oncier auf.
    »Gefechtsstationen besetzen!«, befahl Stromo, von Kummer erfasst. Der Alarm heulte durchs Schiff und die Manta-Kreuzer näherten sich dem Moloch. »Rufen Sie die Remoras zurück und treffen Sie Vorbereitungen für den Rückzug.« Er beorderte den grünen Priester auf die Brücke, damit er der Erde eine Dringlichkeitsnachricht übermitteln konnte.
    Als der Moloch sich zurückzog, kamen fünf der eiförmigen Kapseln wie leuchtende Kometen näher. Trotz der Filter blendete ihr Gleißen so sehr, dass Stromo kaum den Blick auf sie gerichtet halten konnte. Hitze umwaberte die Gebilde, als enthielten sie die Energie einer ganzen Korona.
    Die fünf Feuerbälle – Raumschiffe? – kamen so schnell näher, dass den TVF-Schiffen gar nicht genug Zeit blieb auszuweichen. Sie umkreisten den kleinen Verband, offenbar ohne feindliche Absicht – sie schienen nur neugierig zu sein. Schließlich formierten sie sich wie Meteore mit einer Mission, sausten durchs All fort und ließen Oncier hinter sich zurück.
    Admiral Stromo sank in den Kommandosessel. Er schwitzte und seine Hände zitterten. Er seufzte schwer und fühlte die Blicke der Brückencrew auf sich gerichtet – die Männer und Frauen wirkten erleichtert und verblüfft.
    Stromo räusperte sich und sah die wissenschaftlichen Fachleute an. »Was zum Teufel geht hier vor?«

108 BENETO
    Beneto stand in dem von Talbun gepflanzten kleinen Wald und versuchte, die jungen Weltbäume zu beruhigen. Den ganzen Tag über hatte er im Netzwerk des Weltwaldes wachsende Furcht gespürt; die Angst schüttelte ihn wie ein Fieber.
    Er berührte die schuppige Rinde, schickte Fragen durch den Telkontakt und versuchte festzustellen, warum die Bäume so beunruhigt waren. Doch der Weltwald wahrte seine Geheimnisse… als wollte er die grünen Priester vor schrecklichem Wissen schützen. Aber Beneto lag nichts daran, vor der Wahrheit beschützt zu werden.
    Um ihn herum senkte sich eine unnatürliche Stille auf Corvus Landing herab. Beneto fühlte intensives Schaudern. Die Weltbäume schienen sich zu ducken und die Finger des grünen Priesters zuckten fort von der Rinde. Er hob den Kopf.
    Vier dornige Kugelschiffe der Hydroger erschienen am Himmel. Sie wurden immer größer, als sie tiefer sanken, sondierten… Und dann entdeckten sie die Weltbäume.
    Voller Ehrfurcht beobachtete Beneto, wie eine kleinere Kugel aus der Mitte eines großen Schiffes kam, ein Winzling im Vergleich mit den riesigen

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