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Der stille Krieg - McAuley, P: Der stille Krieg - The quiet war

Der stille Krieg - McAuley, P: Der stille Krieg - The quiet war

Titel: Der stille Krieg - McAuley, P: Der stille Krieg - The quiet war Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Paul McAuley
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überprüfen, als Macy einen Anruf von Loc Ifrahim erhielt. Sie trat einen Schritt von Loris und Argyll weg und setzte sich die Spex auf. Der junge Diplomat lächelte ihr aus einem virtuellen Fenster entgegen, das einen Meter vor ihrem Gesicht in der Luft zu hängen schien.
    »Ich möchte Sie nicht lange stören. Ich weiß, dass Sie sehr beschäftigt sind.«
    »Außerdem habe ich Ihnen inzwischen genug Gefallen getan.«
    »Ich will Sie auch nicht um einen Gefallen bitten, Macy. Sondern um Ihre Zusammenarbeit.«
    »Und wenn ich mich weigere, wird Speller Twain mir erneut einen Besuch abstatten. Ich weiß, wie die Dinge laufen, Mr. Ifrahim. Warum sagen Sie mir nicht einfach, was Sie von mir wollen?«
    Loc Ifrahims Lächeln war ein wahres Kunstwerk, besorgt, mitfühlend und nur etwa einen Millimeter tief. »Sie haben vor der Eröffnungszeremonie noch viel zu tun, und Sie befürchten, wertvolle Zeit zu verschwenden. Aber keine Sorge. Wir bitten Sie nur um eine einfache Sache, die in keiner Weise Ihre Arbeit beeinträchtigen wird. Sie haben Mr. Twain gesagt, dass sich Ursula Freye die Arbeitsprotokolle ansehen
möchte. Sie kann nicht selbst auf die Datenbank zugreifen, weil Mr. Twain für den Augenblick ihren Zugang gesperrt hat. Natürlich zu Recht, denn sie könnte vielleicht in Versuchung geraten, sich in die Datenbank einzuhacken und die Daten so zu verändern, dass sie ihren Wahnvorstellungen gerecht werden. Also hat sie Sie gebeten, eine Kopie herzustellen. Das ist alles, was Sie tun sollen.«
    »Sie geben mir also die Erlaubnis dazu?«
    »Das kann ich schwerlich tun. Schließlich untersteht die Baumannschaft nicht meinem Befehl. Nein, ich bitte Sie lediglich um Ihr Entgegenkommen, im Interesse des Projekts. Nachdem Sie Miz Freye die Protokolle gegeben haben, wird diese sie nämlich analysieren und nichts darin finden, was ihre Verschwörungs- und Sabotagetheorien bestätigen würde. Und das wird diese ganze unangenehme Geschichte hoffentlich zu einem Abschluss bringen.«
    »Und wenn sie nun Recht hat? Wenn sie tatsächlich etwas findet?«
    »Sie befürchten, die ganze Angelegenheit könnte uns auf die Füße fallen. Keine Sorge. Drei Biomökonomen auf der Erde haben unabhängig voneinander diese Daten überprüft und nichts Verdächtiges gefunden. Sie müssen ihr lediglich die Protokolle übergeben, Macy, und damit ist die Sache für Sie erledigt.«
    »Ich soll ihr also die Protokolle geben und das war’s dann?«
    »Ja, mehr müssen Sie nicht tun.«
    »Weiß Mr. Twain darüber Bescheid?«
    »Wir haben ausgiebig darüber beraten. Er stimmt mir zu, dass dies die beste Vorgehensweise ist. Er glaubt sogar, dass sich das Problem gar nicht anders lösen lässt. Das hat er extra betont. Und ich weiß, dass er ein ungeduldiger Mensch ist, der nicht gerne wartet. Also, Macy, ich denke, dass Sie die Sache besser früher als später aus der Welt schaffen sollten,
nicht wahr? Und vergessen Sie nicht, ihm Bescheid zu sagen, wenn es erledigt ist«, sagte Loc Ifrahim und unterbrach die Verbindung.
    Macy ging auf den Bootssteg hinaus, um ihre Gedanken zu ordnen. Das Erste, was sie beim R & S-Korps gelernt hatte, war, nicht weiter aufzufallen. Man führte Befehle aus, stellte keine Fragen und machte niemals eine kluge Bemerkung. Man erledigte seine Arbeit, kümmerte sich um seine eigenen Angelegenheiten und ließ sich vor allem niemals in die Streitereien zwischen seinen Vorgesetzten hineinziehen. Denn wenn man das tat, endete man mit großer Wahrscheinlichkeit als Kollateralschaden. Nun, dachte sie, dafür war es jetzt zu spät. Sie befand sich in feindlichem Gebiet und vollführte einen Drahtseilakt mit ungewissem Ausgang, während links und rechts im Gebüsch unbekannte Gefahren lauerten und kein Rückzug möglich war. Wenn sie sich weigerte, Speller Twain und Loc Ifrahim diesen Gefallen zu tun, würde der Sicherheitschef sich an ihr rächen. Im günstigsten Fall musste sie sich dann auf Anklagen wegen Ungehorsams, Sabotage und anderer Dinge gefasst machen. Tat sie jedoch, worum sie sie gebeten hatten, war ebenfalls nicht abzusehen, was geschehen würde. Loc Ifrahims Zusicherung, dass die Sache für sie erledigt war, nachdem sie Ursula eine Kopie der Arbeitsprotokolle gegeben hatte, war in etwa so viel wert wie ein Eimer voll warmer Spucke …
    Sie wünschte sich, sie könnte mit jemandem darüber reden. Sie wünschte sich, sie könnte Argyll und Loris in die Angelegenheit einweihen, sie vielleicht noch einmal um ihre Hilfe

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