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Der stille Sammler

Der stille Sammler

Titel: Der stille Sammler Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Becky Masterman
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lächelte mich an. »Laura?«, fragte sie.
    »Nein, Darling«, sagte ihr Mann. »Das ist Brigid Quinn, eine Freundin von Laura.«
    Ich erklärte, dass meine Eltern nach einem guten Seniorenheim suchten und dass Laura mir gegenüber erwähnt habe, wie zufrieden ihre Eltern hier in Paloma Vista seien. Deswegen sei ich persönlich vorbeigekommen, um sie nach ihrer Meinung zu den Apartments, dem Essen und den anderen Dienstleistungen zu fragen und mir ein Bild von der Anlage zu machen, bevor ich einen Termin für eine offizielle Führung vereinbarte.
    »Es ist erstklassig hier«, sagte Ben, nachdem Emily sich wieder ihrem Pudding zugewandt hatte. Ich war nicht ihre Tochter Laura, also interessierte sie sich nicht für mich. »Nicht jedes Seniorenheim ist bereit, Emilys spezielle Bedürfnisse zu erfüllen, deswegen hatten wir ausgesprochenes Glück mit unserer Wahl.«
    Wir wurden vom lauten Summen meines Handys unterbrochen. Alle im Speisesaal drehten sich zu mir um, als wäre ich ein Alien und das Summen ein Signal von meinem Heimatplaneten. Ich kramte in meiner Handtasche und warf einen schnellen Blick auf das Display. Der Anrufer war Max. Ich konnte später immer noch herausfinden, womit er mich als Nächstes zu einem Geständnis pressen wollte, und schaltete das Gerät aus. Sollte Max sich mit meiner Mailbox unterhalten.
    Ich redete noch eine Zeit lang mit Ben, während ich mich fragte, wie ich das Gespräch auf die Frage nach Lauras Verbleib richten konnte, als Ben plötzlich von selbst davon anfing. Er verlor ein wenig von seiner gelassenen Freundlichkeit und schien sich mit einem Mal unwohl zu fühlen. Er druckste herum, ehe er sich erkundigte: »Darf ich Ihnen eine Frage stellen?«
    »Selbstverständlich.«
    »Es mag Ihnen vielleicht seltsam erscheinen, weil wir uns eben erst kennengelernt haben, aber unsere Tochter ruft jeden Tag an, um sich nach dem Zustand ihrer Mutter zu erkundigen. Ich mache mir Sorgen, weil ihre Anrufe seit drei Tagen ausgeblieben sind. Ich habe gestern eine Nachricht auf ihre Mailbox gesprochen, aber sie hat nicht darauf reagiert.« Er schien noch verlegener zu werden. »Darf ich fragen, ob Sie Laura in den letzten Tagen gesehen haben?«
    Ich versuchte ein beruhigendes Lächeln. »Selbstverständlich. Es geht ihr gut. Bestens. Sie hat einen wichtigen Fall, der kurz vor der Gerichtsverhandlung steht. Sie wissen ja selbst, wie Laura ist. Sie überlässt nichts dem Zufall. Sie hat einmal erzählt, Sie hätten ihr beigebracht, dass alles, was es wert ist, getan zu werden, auch wert ist, gut gemacht zu werden.«
    Ben schien mir die Sorte Vater zu sein, die derartige Weisheiten verbreitet. Er lachte mit mir, während er sich zu erinnern versuchte, wann er den Spruch von sich gegeben hatte. Er war unübersehbar erleichtert. Ich zog mich aus dem Speisesaal zurück, so schnell ich konnte, ohne seinen Verdacht zu wecken.
    Als ich wieder im Wagen saß, hörte ich meine Mailbox ab. Max bat mich, ihn zurückzurufen. Er sagte, er habe etwas entdeckt, das mich wahrscheinlich interessiere. Außerdem wollte er noch einmal von mir hören, wie es dazu gekommen sei, dass ich im Flussbett gestürzt war und mir den Kopf angeschlagen hatte. Und wo er schon dabei sei … Der Stock, den Carlo für mich gemacht hatte, mit der Klinge am Ende – hatte ich den noch? Seine Stimme besaß einen völlig untypischen, drohenden Unterton. Ich verzichtete auf einen Rückruf.
    Stattdessen fuhr ich los, ohne besonderes Ziel, und rief Sigmund an. Ich war so offen und ehrlich zu ihm, wie ich mir erlauben konnte, ohne mich selbst zu belasten. »Ich habe ziemlichen Mist gebaut«, sagte ich. »Und ich fürchte, Agent Coleman steckt in Schwierigkeiten, aber niemand will auf mich hören.« Ich erzählte ihm von unseren Erkenntnissen im Fall Lynch, von Colemans plötzlichem Verschwinden, sogar von dem Hinterhalt im Park. Die Geschichte mit Peasil verschwieg ich allerdings. Ich hielt es nicht für notwendig angesichts des zweiten Anschlags auf mein Leben und der sich daraus ergebenden Schlussfolgerungen. Sigmund erkundigte sich in allen Einzelheiten nach dem Überfall im Park, bis hin zu den Schüssen aus Richtung des Schießstandes. Dann verstummte er.
    Ich ließ ihn eine Zeit lang nachdenken. Dann fragte ich: »Was soll ich tun?«
    »Geh zu Morrison und erzähl ihm alles.«
    »Morrison will es nicht hören. Ich habe sogar Royal Hughes angerufen. Erinnerst du dich, was du über ihn und Coleman gesagt hast?«
    »Hatte ich

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