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Der stille Schrei der Toten

Der stille Schrei der Toten

Titel: Der stille Schrei der Toten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Linda Ladd
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er das?«
    »Zum einen will er uns sicher wissen lassen, dass diese beiden Morde in einem Zusammenhang stehen. Er will sein Werk vor aller Welt zur Schau stellen. Vermutlich war er schwer enttäuscht darüber, dass die grausigen Details seiner Tat am See nicht an die Medien gelangten, und hat deshalb nun hier zugeschlagen, wo alle mediengeil sind und gerne was an die Presse durchsickern lassen. Er will Schlagzeilen sehen, und er weiß, dass die hiesigen Zeitungen keine Skrupel haben. Das Gute daran ist, dass es für ihn dadurch riskanter wird. Er geht immer rücksichtsloser vor. Schau dir doch bloß diesen Tatort an, ein einziges Chaos, jede Menge Haare und Gewebereste. Vielleicht war er dieses Mal unvorsichtig genug, uns einen kleinen Hinweis zu hinterlassen. Damit könnten wir ihn festnageln.«
    Tate sagte: »Nicholas Black ist im Moment unser Haupt-verdächtiger. Er wurde am Tatort gesehen und hatte eine Gelegenheit zur Tat. Wie in deinem Fall.«
    »So blöde ist Black nicht, dass er hier einen Mord begehen würde, wenn der letzte Mord in seinem Ferienparadies stattfand. Schon gar nicht würde er es riskieren, dabei ertappt zu werden, wenn er hier herumschleicht.«
    »Vielleicht will er ja, dass du das denkst. Ich habe gehört, er ist extrem geltungssüchtig und steht gern im Rampenlicht. Das passt genau zum Profil des Mörders.«
    Ich sah Tate eine Weile ins Gesicht und kam zu dem Schluss, dass er sehr wohl recht haben könnte. Immer, wenn ich dachte, ich könnte Black streichen, tauchte er, wie durch eine böse Laune des Schicksals, erneut auf der Liste auf. »Kann schon sein. Aber ich habe ihn ausgiebig vernommen, und mein Bauchgefühl sagt mir, dass er nicht der Mörder ist.«
    »Dein Bauch hatte in 99 Prozent aller Fälle recht gehabt, wenn ich mich recht erinnere«, sagt er grinsend. »Vertraut eurem Instinkt. Das hat doch Harve immer zu uns gesagt, erinnerst du dich?« Ich nickte, und er fragte: »Was ist mit Gil Serna? Stimmt es, dass er mit Sylvie Border geschlafen hat?«
    »Ich habe ihn bei der Beerdigung vernommen. Er leidet wie ein Hund.«
    »Wir knöpfen ihn uns noch einmal vor, sobald er wieder auftaucht.«
    Wir unterhielten uns eine Weile mit den Kriminaltechnikern von der Spurensuche, und es stellte sich heraus, dass sie bereits zu dem Zeitpunkt mit mehr Beweismitteln aufwarten konnten, als wir sie am See gefunden hatten.
    Es lagen mehrere Haare vor sowie ein blutiger Fußabdruck. Somit hatten wir wenigstens dieses Mal etwas, womit wir arbeiten konnten.
    Draußen bevölkerten Presseleute die Gehsteige wie Maden einen Komposthaufen, nur dass es sich hier um extrem gut aussehende und gut frisierte Maden aus dem sonnigen Kalifornien handelte. Leider mussten wir das abgesperrte und von Polizisten bewachte Gelände verlassen, um zu Tates Wagen zu gelangen. Kaum waren wir unter dem Absperrband hindurchgetaucht, galten wir offenbar als Freiwild. Innerhalb weniger Sekunden waren wir umzingelt und wurden den Gehsteig entlanggetrieben. Ein Stück von Tates Auto entfernt stellten sich uns mindestens dreißig Kamerateams in den Weg. Als ich sah, wie sich Peter Hastings nach vorne boxte und laut meinen Namen rief, wusste ich, dass der Kampf verloren war. Ich war gezwungen, Stellung zu beziehen, ihnen wenigstens ein paar Krumen zuzuwerfen, oder ich würde ihnen nie entkommen.
    »Okay, immer mit der Ruhe. Treten Sie zurück, und ich bin bereit, ein paar Fragen zu beantworten.«
    Oh, sie ließen sich sogar darauf ein und machten etwas Platz. Das war der Teil meines Jobs, den ich hasste, der schuld daran war, dass ich die Flucht ergriff und Los Angeles und seinen Menschen den Rücken kehrte. Aber sie erkannten mich nicht, und die Aussichten, dass das so blieb, waren durchaus gut.
    »Würden Sie uns bitte Ihren Namen sagen? Und buchstabieren Sie bitte!«
    »Nehmen Sie doch die Sonnenbrille ab.« Das kam von einem Fotografen.
    »Detective Claire Morgan, Bezirk Canton.« Ich buchstabierte meinen Namen, der Typ mit der Sonnenbrille aber konnte mir gestohlen bleiben.
    »Aus informierter Quelle wissen wir, dass es sich bei der hier gefundenen Leiche um Sylvie Border handelt. Wenn das stimmt, wer wurde dann in Nicholas Blacks Erholungszentrum in Missouri gefunden?«
    »Das bekannt zu geben, bin ich nicht befugt«, sagte ich angespannt. Dabei versuchte ich, den Kopf so weit wie möglich nach unten zu halten, um mein Gesicht abzuschirmen. »Ich halte mich hier lediglich für einen Lokalaugenschein auf. Ihre Fragen richten

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