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Der stille Schrei der Toten

Der stille Schrei der Toten

Titel: Der stille Schrei der Toten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Linda Ladd
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Reportern dagegen schon. Booker sagte: »Sie bleiben Ihnen unerbittlich auf den Fersen, bis zu Ihrer Haustür, im Flugzeug, auf dem Flughafen, überall. Dies ist die beste Lösung, glauben Sie mir.«
    Er hatte recht, und die Fotos waren der Beweis dafür, dass ich Black besser kannte, als ich es eigentlich sollte. Ich winkte Tate ablehnend zu und zeigte auf die Limousine. Er signalisierte kopfnickend sein Okay, worauf ich hinten einstieg, während Booker zwei Fotografen abwehren musste, die versuchten, sich nach mir ebenfalls hineinzuquetschen. Beim Wegfahren schossen sie durch die getönten Scheiben hindurch noch schnell ein paar Fotos.
    »Nick muss ja viel von Ihnen halten«, sagte Booker, als er auf dem gegenüberliegenden Sitz Platz nahm. »Denn normalerweise hasst er diese Paparazzi bis aufs Blut. Er hat schon dreimal gegen sie geklagt und stets gewonnen.«
    »Woher hat er gewusst, dass ich hier bin?«
    »Er hat wegen diesem neuen Mordfall beim Sheriff angerufen, worauf Charlie ihm gesagt hat, dass Sie in L. A. sind. Dann haben wir Sie auf dem Weg hierher im Fernsehen gesehen.« Er zeigte auf drei in die Konsole eingebaute 20-Zoll-Farbbildschirme, alle drei auf unterschiedliche Programme eingestellt. In der Mitte, auf Fox News, war gerade Blacks Gesicht in Großaufnahme zu sehen. Alle Fragen erübrigten sich; Booker stellte sofort den Ton lauter.
    »Meine Beziehung zu Detective Morgan ist rein beruflicher Natur«, sagte Black sehr ruhig, »obschon ich nichts dagegen hätte, wenn es anders wäre. Sie könnte Sie, meine Herren, nämlich jederzeit verhaften, wenn Sie mir tatsächlich zu nahe treten sollten!«
    Die Reporter lachten, als würden sie ihn mögen, als hätten sie einen Heidenspaß mit ihm, als würde es ihnen nichts ausmachen, dass er sie verklagte. Er lächelte milde und schien in dem Maße entspannt wie ich angespannt war.
    »Wussten Sie über ihre frühere Identität Bescheid, Dr. Black?«, fragte Peter Hastings verzückt und nicht ohne Genugtuung darüber, dass er es war, der ihn mit diesem Schmutz konfrontierte.
    »Nein, aber jeder Mensch, der sein Leben wirklich gelebt hat, hat auch eine Vergangenheit. Vielleicht sogar Sie, Peter? Wäre interessant, was meine privaten Schnüffler über Sie in Erfahrung bringen würden.«
    Das Gelächter schwoll an, aber Hastings zeigte sich wenig beeindruckt davon. Er schien seine Geheimnisse gut unter Verschluss zu halten, und das nicht ohne Grund. Aber er wäre nicht Hastings, versuchte er nicht, weiter am Ball zu bleiben.
    »Ich würde nicht so weit gehen, Sie einen Lügner zu nennen, Doktor, aber ich habe hier ein Foto, auf dem Sie und Detective Morgan einander sehr nahe kommen. Das Foto geht innerhalb der nächsten Minuten auf Sendung. Noch haben Sie die Chance, Black, der Öffentlichkeit die Wahrheit zu sagen.«
    Black griff nach den Fotos, die ihm hingehalten wurden, sah aber kaum hin. »Einen Versuch wird man ja als Mann wohl noch machen dürfen, aber leider war sie nicht interessiert. Sollten Sie diese Fotos gemacht haben, dann werden Sie sicher bezeugen können, dass ich mich wenige Minuten später aus dem Staub gemacht habe.«
    »Stimmt es, dass sie von Rachegelüsten getrieben wird?«, rief eine rothaarige Reporterin aus den hinteren Reihen. »War sie gezwungen, L. A. zu verlassen, weil sie von Polizeipsychologen als zu gefährlich für den Dienst hier vor Ort eingeschätzt wurde?«
    »Ich rate Ihnen, Ihre Spekulationen nicht allzu sehr ins Kraut schießen zu lassen. Ich habe für morgen eine offizielle Pressekonferenz zu diesem Fall anberaumt. Dort werde ich meine Verbindungen zu diesem Fall erläutern und sämtliche bis dahin auftauchenden Fragen beantworten. Den genauen Zeitpunkt und den Ort können Sie im Lauf der nächsten Stunde in meinem Büro erfragen.«
    Die Limousine erreichte die sechsspurige Autobahn, und der Fahrer fädelte sich in den Verkehrsfluss ein, ohne auch nur ein Fahrzeug zu bedrängen »Müssen wir nicht zurück, um ihn abzuholen?«, fragte ich Booker.
    »Wir treffen uns dort.«
    »Reist er immer in Begleitung von Sicherheitsleuten aus Cedar Bend?«
    »Dieses Mal offenbar ja.«
    Meine Versuche, aus Booker schlau zu werden, scheiterten kläglich, aber ich spürte, dass er viel mehr war als einer von Blacks Sicherheitsleuten. Als mein Blick wieder auf den Bildschirm fiel, sah ich gerade noch, wie Black in Richtung Straße ging. Darauf legte ich meinen Kopf nach hinten in den gepolsterten Sitz und schloss die Augen. Der denkbar

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