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Der stille Schrei der Toten

Der stille Schrei der Toten

Titel: Der stille Schrei der Toten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Linda Ladd
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dass ich dir vertraut habe. Dass ich versucht habe, den Mut aufzubringen, dir das alles zu erzählen, während du längst Booker darauf angesetzt hast, im Schmutz meiner Vergangenheit zu wühlen.«
    »Ich bat ihn, Ermittlungen über deine kalifornische Vergangenheit anzustellen. Zu dem Zeitpunkt habe ich nicht erwartet, du würdest mich auch nur über einen Abstand von zehn Meilen an dich herankommen lassen, ganz zu schweigen davon, du würdest mit mir schlafen.«
    »Nach dem, was passiert ist, sind noch zehn Meilen zu nahe.«
    »Sei doch bitte vernünftig.«
    »Vernünftig? Leck mich doch.«
    Ich drehte mich um und wollte gehen, aber er war sofort zur Stelle und packte mich am Arm. »Mach jetzt keinen Fehler. Wir haben jetzt die Möglichkeit herauszufinden, warum das alles so gelaufen ist. Es liegt nun alles offen auf dem Tisch, und so manches davon ergibt einfach keinen Sinn.«
    »Und das musst du mir sagen? Ich habe damit gelebt, mein Guter, von klein auf. Du und Booker, ihr glaubt doch beide, ich hätte alles in meinem Umfeld plattgemacht. Das willst du doch nicht abstreiten, oder? Also frag mich doch, ob ich Blackouts habe und manchmal nicht weiß, wo ich war oder was ich getan habe. Oder ob ich unter Wahnsinnskopfschmerzen leide, die mir schier den Schädel sprengen. Oder was weiß ich, welche Charakteristika Massenmörder sonst noch haben.«
    »Hast du denn Blackouts?«
    »Oh mein Gott, du glaubst wirklich, ich hätte das alles getan? Sicher glaubst du sogar, ich hätte Sylvie ermordet.«
    »Nein, aber ich glaube, du hast mich letzte Nacht belogen, was deinen Geburtsort betrifft und deinen angeblichen Bruder, den du gar nicht hast, und ich würde gerne wissen warum.«
    »Ich habe überhaupt nicht gelogen. So war es mir gesagt worden. Und einen Bruder habe ich sehr wohl. Ich weiß gar nicht mehr, was ich denken soll. Ich kenne nicht einmal diese Alte namens Barrow, die Booker ausfindig gemacht haben will.«
    »Es gibt eine Möglichkeit, das zu klären. Vielleicht weiß ja Helen Wakefield was.«
    »Tante Helen weiß keinen Funken mehr als ich. Und du wirst nicht bei ihr aufkreuzen und sie völlig durcheinanderbringen.«
    »Wart’s ab. Mein Bauchgefühl sagt mir, dass sie etwas weiß, das dir helfen könnte.«
    »Wenn dem so wäre, hätte sie es mir schon vor langer Zeit gesagt. Kommt nicht in Frage. Ich mein es ernst, Black. Du lässt sie in Frieden. Ich liebe sie mehr als sonst irgendeinen Menschen auf der Welt, und ich werde nicht zulassen, dass du ihr zu nahe trittst.«
    »Ich werde auf alle Fälle mit ihr reden. Du kannst entweder mitkommen oder nicht, aber ich bin fest entschlossen, einige längst überfällige Fragen zu stellen.«
    »Mistkerl!«
    »So bin ich halt.«
    Ich beobachtete Black dabei, wie er zum Telefon griff und den Helikopter startklar machen ließ, und sah doch keine Möglichkeit, ihn daran zu hindern. Überhaupt fühlte ich mich völlig hilflos.
    Unter keinen Umständen jedoch würde er Tante Helen ohne mich besuchen. Und eine Frage gab es noch, auf die ich eine Antwort haben wollte. »Glaubst du, ich bin in der Lage, jemanden umzubringen und mich nicht mehr dran zu erinnern?«
    »Nein.«
    »Was glaubst du dann?«
    »Ich glaube, wenn man in derart prägenden Jahren so viel Schlimmes durchmacht, könnte das zu ernsthaften psychischen Störungen führen. Ich habe meine Erfahrungen auf dem Gebiet. Manchmal wird aus so einem Kind in späteren Jahren ein Mörder, oder es spaltet sich auf in mehrere Persönlichkeiten, oder es entwickelt eine dissoziative Identitätsstörung. Aber das muss alles nicht sein. Aus solchen Kindern wird manchmal auch ein beinharter Detective mit grausigen Erinnerungen, die schwere Kopfschmerzen und Schlafstörungen verursachen.«
    Ich schwieg dazu, aber genau das war es, was ich hören wollte.
    »Ich habe die Angst in deinen Augen gesehen, und ich weiß auch, dass du mitleiden und dich einfühlen kannst. Nein, du bist keine Mörderin. Du brauchst vielleicht jemanden, der dir hilft, deine schreckliche Vergangenheit zu verarbeiten, aber du könntest nie jemanden kaltblütig ermorden oder gar so zurichten, wie es Sylvie passiert ist. Niemals.«
    Zu meinem Erstaunen hätte ich am liebsten geweint vor Erleichterung, aber wie immer unterdrückte ich meine Emotionen. »Gib mir das Telefon. Sie würde sich zu Tode erschrecken, wenn plötzlich ein Hubschrauber auf ihrer Farm landet.«
    Black gab mir das Telefon. Ich tippte Helens Nummer und kündigte ihr unseren Besuch

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