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Der Stolz der Flotte

Der Stolz der Flotte

Titel: Der Stolz der Flotte Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alexander Kent
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seine verdienten Erfolge nicht. Doch dabei war er sich bewußt, daß er selbst ins Hintertreffen geraten war – oder so kam es ihm jedenfalls vor.
    Drei weitere Linienschiffe, lauter Vierundsiebziger, waren zur
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gestoßen, sowie noch eine Fregatte außer der
Auriga
,

und eine kleine Korvette. Prächtig in der Bucht von Falmouth nebeneinander aufgereiht, boten sie einen eindrucksvollen Anblick; aber er wußte aus bitterer Erfahrung, daß sie, einmal auf hoher See und in der wogenden Leere verstreut, nicht mehr so machtvoll und unbesiegbar aussehen würden. Unwahrscheinlich, daß Broughtons kleines Geschwader anders als am Rande größerer Unternehmungen eingesetzt werden würde.
    Der einzige Lichtblick in diesen ersten hektischen Tagen von Broughtons Kommando war, daß er Bolithos Vorschläge und Bitten für die
Aurig
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-Besatzung doch noch akzeptiert hatte. Bootsmannsmaat Taylor saß in Arrest und würde zweifellos degradiert werden. Kapitän Brice und sein Erster Offizier waren noch an Land in der Garnison, und der Dienstbetrieb an Bord der
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lief erstaunlich glatt. Außer ihren eigenen neu eingetroffenen Marine-Infanteristen war keine besondere Wache an Bord, und Bolitho hatte Leutnant Keverne als vorläufigen Kommandanten hinübergeschickt, bis ein neuer ernannt wurde. Die Tatsache, daß Keverne offiziell und mit Zustimmung Broughtons ausgewählt worden war, ließ durchaus vermuten, daß er bald befördert und in seinem Kommando bestätigt werden sollte. Bolitho verlor ihn nur ungern, freute sich aber auch, daß er eine so unerwartet Chance bekam.
    Die Pferde gingen langsamer und erreichten die höchste Stelle der Straße, so daß Bolitho Meer und Hafen wie eine bunte Landkarte vor sich ausgebreitet sah. Das vor Anker liegende Geschwader, das geschäftige Kommen und Gehen von Captain Rooks Patrouillebooten vermittelten den Eindruck bester Planung und Bereitschaft. Auf hoher See würde es also nicht allzu lange dauern, bis sich die Kommandanten so aufeinander eingestellt hatten, daß die Schiffe im Verband zusammenwirken und gemeinsam nach den Befehlen ihres Admirals manövrieren konnten.
    Aber wann sie endlich segeln und welchen endgültigen Auftrag sie bekommen würden, das blieb immer noch Geheimnis. Broughton wußte bestimmt eine ganze Menge mehr, als er verlauten ließ, und hatte wiederholt gesagt: »Machen Sie nur meine Schiffe segelfertig, Bolitho. Das andere erledige ich dann schon, sobald ich von London Bescheid habe.«
    Broughton war anscheinend davon überzeugt, daß sich alles zu seiner Befriedigung entwickeln würde. An den Schiffen wurde von Sonnenaufgang bis -Untergang gearbeitet: Übernahme von Verpflegung und Trinkwasser, von Ersatzteilen, Gerät, und auch ihrem Anteil an menschlicher Ware, die Rooks Preßkommandos brachten. Der Admiral war meist in seiner Kajüte oder an Land, wo er mit irgendwelchen städtischen Beamten speiste, die ihm bei der Ausrüstung von Nutzen sein konnten.
    Die düstere Spannung, welche die Ankunft der
Auriga

verursacht hatte, war größtenteils geschwunden, und Bolitho registrierte dankbar, daß Broughton die Affäre so human und nachsichtig behandelte. Was in Spithead passiert war, durfte nie wieder passieren, und er würde nicht nur die
Auriga
,

sondern jedes Schiff des Geschwaders genau im Auge behalten müssen, um dessen völlig sicher zu sein.
    Bolitho nahm seinen Degen vom Nebensitz auf. Die Berline rollte über das abgefahrene Kopfsteinpflaster und hielt quietschend vor dem Gasthof am Kai. Die nassen Pferde wandten die Köpfe, warteten ungeduldig auf Futter und Ruhe.
    Ein paar Stadtbewohner spazierten auf dem Markt herum, doch Bolitho fielen sofort die rotröckigen Soldaten auf und eine Atmosphäre allgemeiner Spannung, die noch nicht geherrscht hatte, als er mit Thelwalls Leichnam nach Truro aufgebrochen war. Jetzt kam ihm Rook entgegen, offenbar erleichtert, aber auch besorgt.
    »Was ist los?« Bolitho nahm ihn beim Arm und zog ihn in den Schatten des Gasthofes.
    Rook blickte sich vorsichtig um. »Die Meuterei in der Nore-Flotte hat sich ausgebreitet: die ganze Flotte ist in der Hand der Meuterer und unter Waffen!« Er senkte die Stimme. »Eine Brigg aus Plymouth hat die Nachricht gebracht. Ihr Admiral ist mächtig wütend.«
    Bolitho schritt mit ihm zusammen weiter, äußerlich ruhig, doch seine Gedanken rasten angesichts dieser neuen Entwicklung.
    »Wie kommt es, daß wir das erst jetzt erfahren?«
    Rook zerrte an seiner Halsbinde, als

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