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Der strahlende Tod

Der strahlende Tod

Titel: Der strahlende Tod Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Clark Darlton und Robert Artner
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Sie weiter!«
    Sie erreichten die Ausläufer der Berge früher, als sie erwartet hatten. Die Straße führte in einer Schlangenlinie weiter hinauf. Zimmermann beschloß, die Pause jetzt schon einzulegen, bevor sie weiterfuhren.
     
    *
     
    Will McHary hatte das Gewehr auf den Knien liegen. Seit er zurückgekommen war, hatte er es nicht aus der Hand gelegt. Miller hatte ihn deswegen schon aufgezogen, aber sein Blick hatte ihn verstummen lassen.
    Sie waren zusammen fünf Männer, und sie saßen in McHarys Wohnung.
    »Ich habe die Schnauze voll«, sagte McHary. »Heute habe ich die Schnauze endgültig voll.«
    »Na und?« fragte Miller, der Fahrer.
    »Wir hauen ab«, sagte McHary.
    »Und wie?«
    McHary beugte sich vor:
    »Paßt auf! Heute abend, wenn es gerade dunkel ist, gehe ich mit zwei Männern zu dem Keller, wo der alte Smitty die Waffen versteckt hat. Wir brechen da ein und nehmen uns, was wir brauchen. Dann fahren wir mit dem Lastwagen nach Jackville und besorgen uns Lebensmittel. Die haben mehr als wir, das habe ich gesehen.«
    »He«, sagte einer der Männer, »soll das etwa alles sein?«
    McHary grinste.
    »Nein«, sagte er, »das soll nicht alles sein. Ihr werdet schon sehen. Mein Besuch war zwar nur kurz, aber er hat sich gelohnt. Wartet nur ab. Ich mache das schon richtig.«
    »Und was willst du mit Parker machen? Der bewacht doch den Keller!«
    »Parker macht mit. Wenn nicht, bekommt er eins über den Schädel.«
    Das Wetter hatte sich jetzt völlig beruhigt. Es war ein schöner Sommerabend, die Luft war mild, und es herrschte vollständige Ruhe in der kleinen Stadt. Alles war so, als wäre nie etwas Außergewöhnliches geschehen, und die Ruhe der Natur täuschte darüber hinweg, daß auch in Zukunft nichts Gewaltsames mehr geschehen könne. Richard Milton saß am offenen Fenster und rauchte eine selbstgedrehte Zigarette, Smitty saß neben ihm. Sie redeten nicht viel; nach dem, was in Jackville geschehen war, hatten sie sich nicht mehr allzuviel zu sagen. Jeder wußte, was der andere dachte. Und jeder wußte vom andern, daß er sich nicht ändern konnte.
     
    *
     
    Zimmermann war wieder unterwegs.
    Die Straße wurde enger. Die Dämmerung brach schnell herein. Zimmermann begann sich gerade darüber zu ärgern, daß er eben die Pause eingelegt hatte, als er etwas hörte. Es war ein Geräusch, das er lange nicht mehr gehört hatte.
    Das Geräusch kam näher. Es war ein Lastwagen.
    Sie trafen sich in der Mitte einer Kreuzung. Der Lastwagen bog scharf nach rechts ab. Zimmermann verminderte die Geschwindigkeit. Mit der linken Hand entsicherte er die MPi. Dann kurbelte er das linke Seitenfenster herunter.
    Der Lastwagen, der heulend und quietschend in die Kurve gegangen war, stoppte ebenfalls ab. Zimmermann packte Mick am Nacken und drückte ihn herunter.
    »Sie müssen nicht unbedingt gesehen werden«, murmelte er.
    Jetzt hielten beide Wagen. Zimmermann konnte nicht viel sehen. Aus den Geräuschen aber hörte er heraus, daß mehrere Männer auf dem Lastwagen sein mußten.
    Das Merkwürdige war nur, es stieg niemand aus.
    Zimmermann überlegte, ob er den Anfang machen sollte.
    Es wurde ihm einfach zu dumm, untätig im Wagen zu sitzen und abzuwarten.
    Er kletterte über Mick hinweg und stieg an der anderen Seite des Wagens aus, so daß er den Wagen als Deckung zwischen sich und dem Lastwagen hatte. Er hielt die MPi so, daß sie vom Lastwagen aus nicht gesehen werden konnte. In diesem Moment geschah es. Als er sich aufrichtete, prasselte eine Geschoßgarbe herüber. Zimmermann duckte sich sofort. Die Kugeln fuhren heulend und girrend in das Blech des Wagens. Danach ruckte der Lastwagen an und verschwand um die Kurve.
    Zimmermann stand auf und klopfte sich den Staub ab. Mick sprang aus dem Wagen. Er sah ein wenig weiß um die Nase aus.
    »Ist Ihnen auch wirklich nichts passiert? Mann, das waren ja richtige Gangster. Sie konnten ja nicht mal sehen, daß Sie bewaffnet waren!«
    Zimmermann nickte müde.
    »Aber warum haben Sie nicht zurückgeschossen?«
    »Es waren mindestens vier Mann. Und sie waren sicher besser bewaffnet als wir. Wir hatten keine Chance. Außerdem haben wir so Munition gespart, das ist auch wichtig.«
    Wenige Stunden später erreichten Zimmermann und Mick die kleine Stadt.
     
    *
     
    McHary atmete schwer. Er stand an eine Hauswand gepreßt und versuchte, seinen Atem unter Kontrolle zu bekommen. Das geringste Geräusch konnte ihn verraten. Der Schweiß lief ihm in Strömen über das Gesicht und

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