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Der strahlende Tod

Der strahlende Tod

Titel: Der strahlende Tod Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Clark Darlton und Robert Artner
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hatte.
    »Oh, der ist aber nicht ohne«, sagte er verlegen lächelnd, »ich trinke sonst nämlich keine scharfen Sachen, wissen Sie.«
    Und als er das gesagt hatte, war es, als fiele eine stundenlange Spannung von den Männern ab. Sie lachten und johlten und schlugen sich auf die Schenkel.
    »Mein Gott!« sagte Mick plötzlich. »Du blutest ja     überall!«
    Die Tür öffnete sich, und herein trat die Frau, die Zimmermann aus dem Haus geholt hatte.
    »Mr. Buchanan, wo kann ich hier heißes Wasser machen?« fragte sie.
    Er zeigte es ihr.
    Wenig später kam sie mit einer dampfenden Schüssel zu Zimmermann und stellte sie auf den Tisch.
    »Ich bin Ihnen sehr dankbar«, sagte sie. »Ich hatte große Angst um das Kind.«
    Er wollte mit der linken Hand eine abwehrende Bewegung machen, hielt aber mitten in der Bewegung mit schmerzverzerrtem Gesicht an.
    »Zeigen Sie mal Ihre Hände«, sagte die Frau. »Mr. Buchanan, würden Sie bitte Dr. Robert holen? Ich glaube, die Kugel steckt noch.« Und zu Zimmermann gewandt fuhr sie fort: »Ich bin Mrs. Kirchherr. Mein Gott, wie sehen denn Ihre Hände aus? Wie ist denn das passiert!«
    »Bei Ihrer Dachluke, Mrs. Kirchherr«, sagte Zimmermann.
    »Ach du liebe Zeit! Geben Sie mal her!«
    Sie nahm seine Hände und wusch sie mit heißem Wasser ab. Zimmermann verzog vor Schmerz das Gesicht. Mit der linken Hand versuchte er das Whiskyglas zu greifen, aber ein stechender Schmerz in der Schulter hielt ihn davon ab. Mick sah ihn fragend an.
    »Du sollst mir das Glas geben«, sagte Zimmermann, »sonst ist schon alles in Ordnung.«
    Mick reichte das Glas herüber. Mrs. Kirchherr nahm es ihm ab und setzte es Zimmermann an die Lippen. Zimmermann zögerte; er fürchtete, die Männer würden wieder anfangen zu lachen, aber niemand lachte. Er nahm einen Schluck und schüttelte sich wieder.
    Schließlich kam der Arzt.
    Dr. Robert zog ihm die Jacke aus und sah sich die Wunde an. Dann sagte er, was alle Ärzte in solchen Situationen sagen:
    »Der Mann muß sofort ins Bett. Ich muß die Kugel herausholen.«
    Zimmermann schnaufte abwehrend.
    Smitty machte ein nachdenkliches Gesicht.
    »Dr. Robert hat recht«, sagte Buchanan schließlich, »das Beste wird sein, Sie bleiben hier; fragt sich nur, wo wir Sie einquartieren.«
    »Bei mir«, sagte Mrs. Kirchherr. Sie sah Zimmermann an. »Oder haben Sie etwas dagegen?«
    Aber Zimmermann gab keine Antwort. Er war ohnmächtig geworden.
    »Jetzt aber schnell«, rief Dr. Robert. Er winkte ein paar Männer herbei, die Zimmermann forttrugen.
    Mick Jagger folgte ihnen auf Schritt und Tritt. Als Zimmermann endlich im Bett lag, war er immer noch bewußtlos. Dr. Robert holte die Kugel noch in derselben Nacht aus seinem Arm. Mick war nicht zu bewegen, Zimmermann zu verlassen.
    Später in der Nacht saß Smitty noch mit Buchanan in dessen Haus zusammen.
    »Sie bleiben auch für den Rest der Nacht hier«, meinte Buchanan, »es wäre ja Unsinn, wenn Sie jetzt noch zurückführen. Sagen Sie, kennen Sie diesen Mann schon lange?«
    »Ich habe ihn heute abend zum erstenmal gesehen«, sagte Smitty.
    Buchanan nickte nachdenklich mit dem Kopf.
    »Wir werden bald viel zu besprechen haben«, sagte er, »aber jetzt wollen wir erst mal schlafen gehen, wir sind alle rechtschaffen müde.«
     
    *
     
    Als Zimmermann erwachte, stach ihm die Sonne in die Augen. Er sah sich um und entdeckte Mick. Er saß zusammengekrümmt in einem Sessel vor seinem Bett und war eingeschlafen. Zimmermann lächelte.
    »Guten Morgen«, sagte er.
    Der Junge schreckte hoch.
    »Oh, wie geht es … dir?« fragte er.
    »Der Arm tut ein bißchen weh«, sagte Zimmermann, »aber es ist auszuhalten. Sie haben die Kugel schon ‘rausgeholt?«
    Mick nickte. Er wußte nicht, ob er mehr dazu sagen sollte; es mußte sehr geschmerzt haben, denn Zimmermann hatte sich stundenlang stöhnend hin und her gewälzt, bis ihm Dr. Robert ein Beruhigungsmittel gegeben hatte.
    Es klopfte an der Tür.
    Mrs. Kirchherr kam herein.
    »Mr. Jagger, bitte, lassen Sie uns jetzt einen Augenblick allein«, sagte sie.
    Mick ging hinaus.
    Sie setzte sich zu ihm ans Bett.
    »Es war ein Steckschuß«, sagte sie, »die Kugel ist draußen. Dr. Robert meint, Sie würden nichts zurückbehalten, wenn Sie sich eine Weile ruhig verhalten.«
    »Das paßt mir aber gar nicht«, sagte er, »ich habe so viel zu tun, daß ich mir hier im Bett recht überflüssig vorkomme.«
    »Nicht zu ändern! Kann ich mal Ihren Verband sehen?« Als sie sich über ihn beugte,

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