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Der strahlende Tod

Der strahlende Tod

Titel: Der strahlende Tod Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Clark Darlton und Robert Artner
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fielen ihr die langen blonden Haare ins Gesicht. Zimmermann betrachtete die Frau zum erstenmal genauer. Es ist nicht gut, daß ich ausgerechnet hier liege, dachte er, so was fehlte mir gerade noch. Denn er war ehrlich genug, zuzugeben, daß die Frau ihm sehr gut gefiel.
    »Heute mittag werde ich ihn erneuern«, sagte sie und wickelte den Verband wieder fest. »Vielleicht wollen Sie schlafen bis dahin?«
    »Ich bin nicht mehr müde«, sagte er.
    »Es wäre aber das Beste!«
    »Wollen wir uns jetzt so weiter unterhalten?« fragte er lächelnd. Er beobachtete, wie ihr die Röte ins Gesicht schoß.
    »Was möchten Sie essen?« fragte sie, »wir haben hier noch fast alles, hier geht das Leben weiter, als ob nichts geschehen wäre.«
    »Machen Sie irgend etwas, ich bin nicht sehr wählerisch. Und wenn Sie mir einen Gefallen tun wollen, dann bitten Sie Mick, meinen Hund zu holen, der arme Kerl denkt vielleicht schon, ich sei ihm davongelaufen.«
    »Mache ich.«
    Sie blieb einen Moment stehen und sah ihn nachdenklich an. Als er ihrem Blick nicht auswich, drehte sie sich schnell um und ging hinaus. Ein paar Minuten später brachte sie ihm ein Frühstück herein, von dem er nicht zu träumen gewagt hatte.
    »Sie sind ein Engel«, sagte er, »ich wußte gar nicht, daß es so etwas noch gibt.«
    Sie sah schweigend zu, wie er aß.
     
6
     
    Am nächsten Vormittag saßen sie im Club zusammen, Buchanan mit seinen Leuten und Smitty mit seinen Begleitern. Zimmermann durfte das Bett noch nicht verlassen. Der Blutverlust hatte ihn ziemlich geschwächt; es würde noch einige Tage dauern, bis er wieder richtig auf den Beinen war.
    Buchanan spielte mit seinem Bierglas.
    »Ich habe gleich gewußt, daß Sie mit diesem McHary Ärger bekommen würden«, sagte er zu Smitty gewandt, »ich kenne diese Typen schon; solche Leute werden uns die Aufbauarbeit immer wieder schwermachen, weil sie glauben, es gelten jetzt überhaupt keine Gesetze mehr. Das Beste ist, man jagt sie davon, sowie sie sich blicken lassen.« Er sah Smitty aufmerksam an. »Wie steht es mit den Leuten, die Sie zurückgelassen haben? Können Sie sich auf die verlassen?«
    Smitty nickte spontan.
    »McHary und seine Clique war uns allen ein Dorn im Auge. Immer schon. Von Anfang an. Aber Milton konnte sich einfach nicht durchsetzen. Sie haben ihn ja erlebt. Ein herzensguter Kerl, aber alles andere, nur keine Autorität. Früher oder später mußte es bei uns zu einer Explosion kommen; ich habe eigentlich schon viel früher damit gerechnet.«
    Buchanan sah ihn voll an.
    »Mr. Smith, ich habe lange über unsere beiden Gruppen nachgedacht. Ich finde, wir sollten uns zusammentun. Wir können noch Männer gebrauchen, die arbeiten können, und Platz haben wir mehr als genug. Wollen Sie mit Ihren Leuten nach Jackville kommen?«
    Gibson Kemp, der neben Buchanan saß, lachte, als er Smittys verdutztes Gesicht sah. Er zwinkerte Mick zu.
    »Sie meinen, wir sollten umziehen, hierher?«
    »Ganz recht! Bringen Sie mit, was Sie mitbringen wollen, Lebensmittelvorräte, Waffen und so weiter. Wir werden uns schon vertragen.«
    Smitty drehte sich um und sah seine Leute an. Alle nickten zustimmend. Smitty hob sein Glas.
    »Lieber Buchanan«, sagte er, »ich gehöre wahrhaftig nicht zu den überoptimistischen Leuten, die allerorts von neuen Anfängen reden, das können Sie mir glauben.     Aber wenn ein neuer Anfang so aussieht, wie der, den wir machen, so wird es ein guter sein. Lassen Sie mich darauf mit Ihnen anstoßen!«
    Buchanan lachte und hob sein Glas.
    »Eigentlich müßte ich ja erst Zimmermann fragen«, sagte Smitty, »aber ich bin sicher, daß er diesen Plan gutheißt.«
    »Sie haben viel, sehr viel Vertrauen zu einem Mann, den Sie erst ein paar Stunden kennen«, sagte Buchanan. »Aber ich kann Sie gut verstehen. Ich will ehrlich sein: Es war Zimmermanns Auftreten, das mich bewog, Ihnen das Angebot zu machen. Dieser Mann hat mich vom ersten Augenblick beeindruckt.«
    Mick Jagger, der die ganze Zeit über aufmerksam zugehört hatte, sagte schließlich:
    »Ich glaube nicht, daß wir hierbleiben werden. Er will weiter nach Westen. Er hat irgend etwas vor. Ich weiß nicht, was. Er hat es mir nicht gesagt. Aber ich weiß, daß es ihn sehr beschäftigt. Eins aber ist ganz sicher: Wenn er bleibt, ist er mit dieser Lösung einverstanden.«
    »Wir werden uns natürlich noch einigen müssen, wer hier zu bestimmen hat«, sagte Buchanan, »aber ich glaube nicht, daß das Schwierigkeiten machen

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