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Der strahlende Tod

Der strahlende Tod

Titel: Der strahlende Tod Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Clark Darlton und Robert Artner
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unterwegs. Sieben Mann saßen im Wagen. Der Wagen wurde gefolgt von den restlichen Männern, die auf alten Motorrädern hinter ihnen herknatterten; sie hatten die Maschinen schon vor einiger Zeit aus einer Werkstatt geholt und notdürftig fahrtüchtig gemacht.
    Sie hatten noch nicht die Hügelkuppe erreicht, von der aus man Jackville sehen konnte, da hörten sie schon Schüsse und Geschrei.
    »Der muß wahnsinnig geworden sein«, rief Smitty, »das ist ja in Jackville selbst! Da gibt es doch Frauen und Kinder!«
    Zimmermann sagte nichts. Er brauste mit Höchstgeschwindigkeit auf den Ort zu.
    Als sie ihn erreichten, war die Schießerei noch immer im Gange.
    »Was wollen Sie tun?« fragte Mick.
    »Ich weiß es noch nicht«, sagte Zimmermann.
    Sie stellten den Wagen ab und schlichen sich vorsichtig durch die Dunkelheit. Unaufhörlich knallten Schüsse, sirrten Kugeln als Querschläger durch die Gegend.
    Außer dem gelegentlichen Aufblitzen von Mündungsfeuer war absolut nichts zu erkennen.
    Plötzlich sagte Smitty:
    »Da, drüben in dem Haus ist er!«
    »Woher wissen Sie das?« fragte Zimmermann, denn er konnte in dem Durcheinander in der Dunkelheit nichts ausmachen.
    »Na, ich weiß doch, was für Geräusche meine MPis machen«, sagte der Alte.
    Zimmermann ging geduckt voran. Er stieß auf einen Mann, der gerade sein Gewehr nachlud.
    »Wie komme ich in das Haus da?« fragte er.
    Der Mann sah ihn verdutzt an.
    »Reden Sie schon! Ich will Ihnen doch nur helfen!«
    »Da kommt man von hier aus überhaupt nicht ‘rein«, sagte der Mann.
    »Wie? Mann, reden Sie! Und sagen Sie Ihren Freunden, daß sie ihre Kugeln sparen sollen!«
    »Sie können nur über die Dächer gehen«, sagte der Mann. »Steigen Sie vom nächsten Haus aus auf das Dach, springen Sie über, und gehen Sie durch diese Dachluke da hinein.« Er machte eine Pause. »Wenn Sie sich unbedingt das Genick brechen wollen.«
    »Wer ist sonst noch in dem Haus?«
    »Mrs. Kirchherr mit ihrem Kind«, sagte der Mann.
    Zimmermann holte tief Luft.
    »Wo ist Ihr Chef?«
    »Hier«, knurrte eine Stimme aus dem Dunkel. »Bleiben Sie stehen, wo Sie sind, rühren Sie sich nicht vom Fleck!«
    Zimmermann erstarrte.
    Plötzlich hielt jemand eine alte Stallaterne hoch und leuchtete ihm ins Gesicht.
    »Ich bin Buchanan, Bürgermeister«, sagte der Mann. »Warum wollen ausgerechnet Sie den Hals riskieren und den da ‘rausholen?«
    »Ich kenne diese Herren«, sagte Zimmermann, »Sie haben heute abend versucht, mit mir ein ähnliches Spiel zu spielen. Können Sie Ihr Verhör nicht später fortsetzen? Da muß doch endlich was geschehen!«
    »Wie stellen Sie sich das vor?«
    »Sie schießen weiter. Ich steige vom Dach aus in das Haus ein. Wenn ich die Burschen herausbringe, können Sie aufhören zu schießen.«
    »Wir haben hier wohl Supermann zu Besuch, was?« sagte der Mann, mit dem Zimmermann zuerst geredet hatte.
    »Was ist nun? Zeigen Sie mir den Eingang des Nebenhauses!«
    Buchanan führte ihn hin.
    »Diese Treppe führt direkt zum Dachboden«, erklärte er. »Das Überspringen wird für einen Mann Ihres Alters nicht allzu schwierig sein, aber wie Sie sich den Rest vorstellen, ist mir etwas schleierhaft.«
    »Das lassen Sie nur meine Sorge sein!«
    Er war schon verschwunden.
    Die Schießerei ging unvermindert weiter.
    Zimmermann duckte sich gerade zum Sprung, als er unten erregte Stimmen hörte. Er verstand nicht, was da geredet wurde. Aber vielleicht war das auch besser so.
    McHary hatte nämlich herausgeschrieen, daß er die Frau und das Kind töten würde, wenn man ihm kein freies Geleit gäbe.
    Aber das wußte Zimmermann nicht. Er sprang. Buchanan, der ihn von unten beobachtete, versuchte, ihm etwas zuzurufen, aber Zimmermann konnte ihn nicht verstehen. Er hörte auch nicht besonders aufmerksam hin. Er hatte genug damit zu tun, nicht abzustürzen.
    Er landete auf dem anderen Dach. Er hielt sich mit beiden Händen an dem Rahmen der Dachluke fest. Dabei brachen ihm ein paar Fingernägel ab. Er fühlte, wie ihm das Blut über die Finger lief, aber er spürte keinen Schmerz. Er zog sich hoch und schwang ein Bein in die Luke. Er machte eine Atempause und zog das andere Bein nach. Schließlich saß er auf dem Rahmen. Langsam ließ er sich hinabgleiten. Für die Außenstehenden, die seine Kletterei beobachtet hatten, war er nun verschwunden. Es gab einen dumpfen Laut, als er auf dem Dachboden aufprallte. Minutenlang hielt er den Atem an. Aber niemand schien bei dem Krach, den die

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