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Der Strahlenpirat

Der Strahlenpirat

Titel: Der Strahlenpirat Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: George O. Smith
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wurde. »Na klar, können wir – wenn Metall drin ist. Aber was ist eigentlich Russells Mischung?«
    Walt erklärte den Zusammenhang zwischen Russells Mischung und der Zusammensetzung der Sonne.
    »Sie wollen wohl eine Sonne fabrizieren?« fragte Riley. »Ist der Hauptspinner da oben?«
    »Natürlich«, antwortete Walt und grinste Don an.
    »Klingt ganz nach ihm. Klar können wir eine Legierung mit Russells Mischung machen. Tony hat es schon gefunden, und es scheint nicht sehr schwierig zu sein. Wie groß soll denn die Dynode werden?«
    Walt gab ihm die Abmessungen der Dynode in der Sonnenenergieröhre durch.
    »Kein Problem«, versicherte ihm Riley. »In zwei Stunden können Sie es haben.«
    »Prima.«
    »Aber es wird dann heißer als die Hölle sein. Rechnen Sie lieber mit sechs oder sieben Stunden. Wir könnten Schwierigkeiten bekommen, es gelieren zu lassen.«
    »Ich werde Arden bitten, euch etwas Pektin zu bringen«, versprach Walt. »Morgen früh, also?«
    »Sogar eher, das kann ich fest versprechen.«
    Walt drehte sich zu den anderen um. »Wenn einer von uns schlafen kann, dann würde ich es sehr empfehlen. Ich glaube, morgen wird einer jener Tage, vor denen mich meine Mutter immer gewarnt hat.«
     
    Walt drehte die Anodenkopplung auf, und der Zeiger des Ausgangsampèremeters sauste über die Skala und wickelte sich halb um den Endanschlag. Der separat angeschlossene Shuntwiderstand, eine Ausführung für hohe Leistung, glühte rot auf, verbrannte den Lack auf seinen Kühlrippen und fing an zu schmelzen. Tropfen glühenden Metalls sprühten nach allen Richtungen. Aus dem Gehäuse des Ampèremeters kam Rauch und verlor sich im Vakuum der Kuppel.
    Walt drehte die Kopplung wieder zu.
    »Wumm!« sagte er. »Wollen wir nicht lieber ein Instrument für hundert Ampère durchbrennen?«
    »Nein.« Don grinste. »Ich habe hier eines für tausend Ampère, das ich genauso leichtfertig opfern werde. Hast du eine Ahnung, wie hoch die Leistung war?«
    »Das Voltmeter hing bei zehntausend Volt, als das Ampèremeter auf Wiedersehen sagte.«
    »Hm-hm. Zehntausend Volt und hundert Ampère. Freunde, das sind eine Million Watt, nicht gerade kleine Fische. Wenn wir alle Nachrichtengeräte der Station betreiben wollen, brauchen wir etwa das Siebenfache. Können wir das schaffen?«
    »Aber sicher. Ich werde Warren anweisen, daß er die Hauptstromschiene hierher ziehen soll, und dann werden wir es versuchen. Wir haben jetzt schon ein ganz schönes Kabel vom Kraftwerk hier und können alles, was nicht Nachrichtengeräte sind, von unserem Spielzeug hier speisen. Damit können wir schon einige Megawatt verbrauchen, und das sollte uns zeigen, wie gut es funktioniert. Wenn die Röhre damit fertig wird, können wir eine bauen, die die ganze Last verträgt. Ich werde Warren gleich anrufen, damit er die Last auf uns übergehen läßt, so wie wir unsere Eingangsleistung erhöhen.«
    Walt schloß die Ausgangsklemme der Röhre an die Kabelendklemmen an.
    Warren rief an: »Sind Sie soweit?«
    »Fangen Sie mit der Lastübergabe an«, bat Walt. Er hielt ein Auge fest auf das Voltmeter gerichtet und drehte die Anodenkopplung langsam auf.
    Der Zeigeranschlag fiel zurück, als Warren die Last der Station auf die Röhre schaltete. Walt brachte die Spannung auf etwas über normal; sie ging sofort wieder ein wenig in die Knie, als Warren mehr Last anschaltete.
    Dieses Hin und Her dauerte mehrere Minuten, bis Warren schließlich meldete: »Jetzt haben Sie die volle Last. Wie geht es weiter?«
    »Jetzt fangen Sie an, die Hauptstromschiene hierher zu legen, damit wir auch die Nachrichtengeräte speisen können«, wies Don ihn an. »Wir empfangen hier von einer Kathode mit eins Komma vier Millionen Kilometer Durchmesser, und die Leistung ist gigantisch. Oder noch besser, legen Sie gleich eine Hochspannungsleitung hierher, das spart Silber. Wir können auch leicht zehntausend Volt Wechselspannung erzeugen.«
    »Mit welcher Frequenz?«
    »Gute Frage«, brummte Channing. »Lassen Sie Chuck Thomas eine Leitung von primärem Frequenzstandard hierherlegen. Wir werden unsere Frequenz damit steuern. In Ordnung?«
    »Klar.«
    Channing blickte noch einmal auf die Anordnung. Die Ansammlung von Teilen aus Eisen, Stahl und Plastik sah eigentlich nach nichts aus. Es war nichts davon zu sehen, daß zwei und ein Drittel Megawatt von der Sonne geholt wurden, durch den Irrgarten der Anoden liefen und in das Leitungsnetz der Relaisstation Venus verschwanden. Kathoden und

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