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Der Streik

Der Streik

Titel: Der Streik Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ayn Rand
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ich wünschte, sie würden merken, dass sie es mit Experten zu tun haben. Wenn ich zahle, erwarte ich auch, dass ich etwas für mein Geld bekomme, und zwar das, was ich will.“
    Boyle antwortete nicht, seine Miene hatte sich verdüstert. „Hören Sie zu, Jim …“, begann er schwerfällig.
    Taggart lächelte. „Was denn? Ich höre zu.“
    „Jim, Sie werden mir sicher beipflichten, dass es nichts Destruktiveres gibt als ein Monopol.“
    „Ja“, sagte Taggart, „einerseits schon. Andererseits ist auch ungezügelter Wettbewerb von Nachteil.“
    „Das ist wahr. Überaus wahr. Der richtige Weg liegt meiner Meinung nach immer in der Mitte. Daher ist es, glaube ich, die Aufgabe der Gesellschaft, die Extreme zu eliminieren, oder nicht?“
    „Ja“, sagte Taggart, „das stimmt.“
    „Nehmen sie zum Beispiel die Lage im Eisenerzgeschäft. Die landesweiten Fördermengen gehen erschreckend zurück. Eine Bedrohung für die gesamte Stahlindustrie. Stahlwerke im ganzen Land müssen schließen. Nur ein einziges Bergbauunternehmen hat das Glück, von den allgemeinen Bedingungen nicht betroffen zu sein. Seine Fördermenge scheint reichlich und immer pünktlich verfügbar zu sein. Aber wer hat den Nutzen davon? Niemand außer seinem Besitzer. Halten Sie das für fair?“
    „Nein“, sagte Taggart, „das ist nicht fair.“
    „Die meisten von uns besitzen keine Eisenbergwerke. Wie können wir da jemals mit einem Mann mithalten, der ein Monopol auf Gottes Bodenschätze hat? Ist es ein Wunder, dass er immer Stahl liefern kann, während wir ständig zu kämpfen haben, warten müssen, unsere Kunden verlieren und den Betrieb einstellen? Ist es im Interesse der Öffentlichkeit, einen Mann eine gesamte Branche zerstören zu lassen?“
    „Nein“, sagte Taggart, „ist es nicht.“
    „Es scheint mir doch, dass die nationale Politik es sich zum Ziel machen sollte, jedem die Chance auf seinen gerechten Anteil an Eisenerz zu bieten, damit die gesamte Branche bestehen bleiben kann. Finden Sie nicht?“
    „Doch, das finde ich auch.“
    Boyle seufzte. Dann fügte er vorsichtig hinzu: „Aber ich nehme an, es gibt in Washington nicht viele, die etwas von einer fortschrittlichen Sozialpolitik verstehen.“
    Taggart sagte bedächtig: „Doch, einige gibt es. Nicht viele und nicht einfach zu erreichen, aber es gibt sie. Ich könnte mit ihnen sprechen.“
    Boyle hob sein Glas und trank es in einem Zug aus, als hätte er nun gehört, was er hören wollte.
    „Apropos fortschrittliche Politik, Orren“, sagte Taggart, „haben Sie sich auch schon gefragt, ob es in einer Zeit von Transportengpässen, von unzähligen bankrotten Eisenbahngesellschaften und weiten Landstrichen, die keine Bahnanbindung mehr haben, im öffentlichen Interesse ist, eine sinnlose Doppelung des Zugverkehrs und einen zerstörerischen Konkurrenzkampf von Neulingen in Gebieten zu tolerieren, in denen alteingesessene Unternehmen ein historisches Vorrecht haben?“
    „Nun ja“, sagte Boyle freundlich, „das scheint ein interessanter Punkt zu sein. Ich könnte darüber mit ein paar Freunden bei der Nationalen Eisenbahnvereinigung sprechen.“
    „Freundschaften“, sagte Taggart wie geistesabwesend, „sind wertvoller als Gold“, und wandte sich unvermittelt zu Larkin um. „Finden Sie nicht auch, Paul?“
    „Nun … ja“, erwiderte Larkin erstaunt. „Ja, natürlich.“
    „Ich zähle auf die Ihren.“
    „Was?“
    „Ich zähle auf Ihre vielen Freundschaften.“
    Sie schienen alle zu wissen, warum Larkin nicht sofort antwortete. Seine Schultern schienen in Richtung Tisch einzufallen. „Wenn jeder sich für ein gemeinsames Ziel einsetzen würde, müsste niemandem Schaden zugefügt werden!“, rief er plötzlich in einem Ton unangebrachter Verzweiflung. Er sah, wie Taggart ihn anblickte, und fügte flehend hinzu: „Ich wünschte, wir müssten niemandem schaden.“
    „Das ist eine antisoziale Haltung“, erklärte Taggart. „Wer Angst davor hat, jemanden zu opfern, hat auch kein Recht, über ein gemeinsames Ziel zu sprechen.“
    „Aber als Geschichtsstudent“, sagte Larkin hastig, „erkenne ich historische Notwendigkeit sehr wohl.“
    „Gut“, sagte Taggart.
    „Es kann doch niemand von mir erwarten, dass ich mich einem weltweiten Trend widersetze, nicht wahr?“ Es klang wie eine Bitte, die aber an niemanden gerichtet war. „Nicht wahr?“
    „Nein, Mr. Larkin“, sagte Wesley Mouch. „Sie und ich können nicht dafür verantwortlich gemacht werden, wenn

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